« Kapitel A 1 Beschreibung des Oberamts Brackenheim Kapitel A 3 »
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II. Natürliche Beschaffenheit.


1. Bildung (Beschaffenheit) der Oberfläche im allgemeinen.

Die Bildung der Oberfläche, das Terrain, hängt wie überall von den zu Tage gehenden Gebirgsformationen und deren Gebirgsgliedern ab, nach denen sich die Terrainformen strenge richten; wir müssen daher auch hier die geognostischen Verhältnisse nach ihren allgemeinen Umrissen zu Grunde legen, wenn wir ein anschauliches Bild von der Beschaffenheit der Oberfläche unseres Bezirks entwerfen wollen. Nach den geognostischen Verhältnissen zeigt die Physiognomie des Bezirks zwei durchaus verschiedene Charakterzüge und zwar den der Muschelkalkformation und den der weit vorherrschenden Keuperformation; letztere zerfällt wieder in drei untergeordnete Gruppen, in die des vollständig ausgebildeten Keupers (Stromberg), in diejenige des nur bis zum Werkstein anstehenden Keupers (Heuchelberg) und in die der Ausläufer des Strom- und Heuchelbergs, welche ausschließlich aus dem häufig mit Lehm bedeckten untersten Glied der Keuperformation, aus dem Gipsmergel, besteht.

1. Die Muschelkalkgruppe, welche größtentheils von der Lettenkohlengruppe und von Lehm überlagert wird, erscheint nur im nördlichen und östlichen Theil des Bezirks und bildet dort ein flachwelliges fruchtbares Ackerland, das von lang hinziehenden Mulden, Rinnen und Thälchen vielfältig durchzogen wird; letztere sind eng und furchen sich allmählig tiefer in das Terrain ein, bis sie den eigentlichen Muschelkalk erreichen und dann erst schroffe, stark markirte, jedoch nicht hohe Thalgehänge erhalten. Dergleichen Muschelkalkthäler sind übrigens im Bezirk selten und kommen nur unterhalb der Orte Meimsheim und Hausen a. d. Z., wie auch bei Nordheim und hauptsächlich in dem Hauptthal, dem Neckarthal, vor. Letzteres,| das jedoch nur in einer Länge von etwa 3/4 Stunden mit seiner linken Thalseite den Bezirk berührt, trägt den entschiedenen Charakter eines Muschelkalkthales. Die durchschnittliche Erhebung der Muschelkalkgruppe über das Mittelmeer beträgt etwa 600 w. F. = 172 Meter[1].

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2. Die etwa 5/6 des Bezirks einnehmende Keupergruppe und zwar: a) die vollständig ausgebildete Keuperformation, der Stromberg, bildet den südlichen Theil des Oberamtsbezirks (s. oben) und erscheint als ein sehr beträchtlicher Höhenzug, dessen nördlicher Abhang gegen das Zaberthal sehr hoch und steil abfällt. Der Abhang selbst ist durch eine große Menge wilder, jedoch nicht langer Rinnen und Schluchten getheilt und zwischen je zwei Schluchten haben sich wohlgerundete, hufförmige Vorsprünge gebildet, an denen sich die verschiedenen Keuperschichten durch Absätze terrassenförmig markiren. Ganz anders erscheint der südliche gegen das Kirchbach-Thal geneigte Abhang des Strombergs, hier greifen ziemlich lang gestreckte wasserreiche Thäler öfters so weit in den Höhenzug ein, daß sie beinahe den Nordabfall desselben erreichen und an solchen Stellen die Hochebene des Strombergs zu einem schmalen Rücken zusammendrängen. Diese Thäler sind tief eingeschnitten und die Abhänge derselben durch viele kurze Schluchten getheilt; zwischen je zwei Thälern ziehen sich schmale Bergrücken hin, welche gleichsam lang gestreckte vom Hauptrücken des Strombergs ausgehende Ausläufer bilden. Der nicht ganz ebene, mit leichten Kuppen besetzte Hauptrücken selbst ist im allgemeinen schmal, denn seine Breite wechselt von etwa 100 Schritten bis zu 1/8 Stunde mit Ausnahme des sog. Steinehaues, wo der Rücken etwa 1/4 Stunde breit wird. An dem nordöstlichen Ende des Strombergs erhebt sich nun der steile Michaelsberg mit seiner schmalen länglichen Kuppe, der durch einen tief eingeschnittenen Sattel von dem Stromberg getrennt ist und nur mit den zwei untersten Gliedern des Keupers (Werkstein und Gipsmergel) mit dem Höhenzug zusammenhängt. An dem Fuß des steil und frei sich erhebenden Michaelsbergs breitet sich nun der Keuperwerkstein, welcher an dem Stromberg selbst nur eine schmale Terrasse bildet, in eine sehr namhafte ebene Vorplatte aus, die gegen das Flachland kantig und steil abfällt und alsdann in lang gestreckten Rücken allmählig in die Ebene ausläuft. Der zwischen dem Kirchbach und dem Streitenbach, beziehungsweise der Metter, sich hinziehende Arm des Strombergs, welcher, wie schon gezeigt wurde, nur mit seinem nördlichen Abhange theilweise in den diesseitigen Bezirk eingreift, hat im allgemeinen den gleichen Charakter wie der eigentliche Stromberg, und nur der westliche Theil desselben wird etwas weniger durch Schluchten| unterbrochen. Sowohl der eigentliche Stromberg, als auch der eben beschriebene Arm desselben dienen durchgängig dem Waldbau; eine Ausnahme macht der Michaelsberg, an dessen Abhang Weinbau, an dessen Vorplatte Ackerbau und an den Abhängen von der Vorplatte abermals Weinbau getrieben wird. Die durchschnittliche Erhebung des Strombergs über das Mittelmeer beträgt etwa 1480 w. F. = 424 M.

b. Die nur bis zu dem Keuperwerkstein ausgebildete Gruppe, der Heuchelberg, bildet gleichsam einen Arm des Strombergs und trägt im allgemeinen den Charakter der Vorplatte des Michaelsbergs, jedoch in weit größerer Ausdehnung und Bedeutung. Der Heuchelberg geht bei Sternenfels (O.-A. Maulbronn) von dem Stromberg ab und zieht, wie schon oben angeführt wurde, in nordöstlicher Richtung auf der linken Seite der Zaber durch den Bezirk; sein beinahe ebener, theils für den Feldbau, theils für den Waldbau benützter Rücken wechselt in seiner Breite von 1/161/2 Stunde und läuft an seinem nordöstlichen Ende bei dem Heuchelberger Wartthurm ganz schmal und spitz zu. Einen Arm des Heuchelbergs bildet die sog. Hardt, deren nicht breiter Rücken jedoch schon in das Großherzogthum Baden gehört, und nur die von demselben gegen Osten hinziehenden Ausläufer greifen theilweise noch in unseren Bezirk ein. Die Erhebung des Heuchelbergs über das Mittelmeer beträgt nur 1090′ = 312 M.

Von dem Rücken des Heuchelbergs brechen auf beiden Seiten die Abhänge schroff und kantig ab und verflachen sich allmählig gegen unten; die nicht unbedeutenden Abhänge sind weit weniger von Schluchten und Rinnen unterbrochen als die des Strombergs, dagegen ziehen von der Nord- und Südseite mehrere Thäler und Thälchen kräftig in denselben ein und unterbrechen die sonst weniger getheilten Abhänge des Höhenzugs mehrfach, ohne jedoch die Hochebene zu stören. Nur der Heidelberg bei Neipperg ist durch zwei einander entgegenziehende Thälchen von dem eigentlichen Heuchelberg getrennt und bildet eine für sich bestehende Gruppe, die im allgemeinen den gleichen Charakter hat wie der Heuchelberg. Was nun die Kultur des Heuchelbergs, wie auch des Heidelbergs betrifft, so ist die Hochebene, wie schon bemerkt wurde, theils für den Ackerbau, theils für den Waldbau benützt, während sein südlicher Abhang, mit ganz unbedeutenden Ausnahmen, dem Weinbau und der Nordabhang durchaus dem Waldbau dient, wodurch sich der Heuchelberg wesentlich von dem ganz bewaldeten Stromberg unterscheidet.

c. Die anmuthige, fruchtbare Niederung zwischen dem Stromberg und dem Heuchelberg, das sog. Zabergäu, in welcher das mit ganz unbedeutenden, öfters kaum merklichen Abhängen versehene Zaber-Thal hinzieht, besteht aus flachen, gegen die Zaber sich| hinstreckenden Ausläufern des Strombergs und des Heuchelbergs, zwischen denen sich eine Menge kleiner Bach-Thälchen eingefurcht haben, welche von der Seite des Strombergs beinahe rechtwinklig, von der Seite des Heuchelbergs aber unter spitzen Winkeln in das Zaber-Thal einlaufen. Diese Seitenthälchen sind regelmäßig auf den Westseiten mit etwas kräftigen, jedoch nicht hohen Thalgehängen versehen, während die Ostgehänge sich flach gegen die schmalen Thalsohlen hinziehen. Diese, mit Ausnahme der Thalebenen, größtentheils für den Ackerbau benützte Gruppe besteht aus den Keupergipsmergeln und ist beinahe durchgängig mit einem ziemlich mächtigen Diluviallehm bedeckt, der nicht allein die Formen dieser Keuperausläufer sehr mildert, sondern auch zur Fruchtbarkeit der Gegend wesentlich beiträgt. Die Gruppe beginnt im Westen des Bezirks bei Zaberfeld ganz schmal und erweitert sich gegen Osten mehr und mehr, bis sie endlich eine Breite von 11/2 Stunden erhält und dann bei Meimsheim und Hausen in das Muschelkalkflachland übergeht; sie erhebt sich durchschnittlich über das Mittelmeer etwa 725 w. F. = 207,7 M.

Das Leinthal nördlich des Heuchelbergs hat den gleichen Terrain-Charakter wie die Zabergegend, nur ist es mehr zusammengedrängt und etwas weniger mild.

Von freistehenden Bergen ist außer den schon angeführten (Michaelsberg und Heidelberg) nur noch der Spitzenberg bei Zaberfeld zu nennen.

a. Erhebungen und Höhenbestimmungen[2].

Der höchste Punkt des Oberamtsbezirks ist das sog. Scheiterhäule (Steinehau) auf dem eigentlichen Stromberg (Mark. Cleebronn) mit 1650,0 württ. Fuß = 472,6 Meter über dem Meere, dem gerade gegenüber liegt der zweithöchste, der Baiselsberg (Mark. Ochsenbach) auf dem zwischen Kirchbach und Metter hinziehenden Arm des Strombergs mit 1635,4 württ. Fuß = 468,4 Meter über dem Meere und endlich der dritthöchste, der Schlierberg (Mark. Häfnerhaslach) im Westen des eigentlichen Strombergs mit 1586,8 württ. Fuß = 454,5 Meter. Der tiefste Punkt des Bezirks ist der Wasserspiegel des Neckars am Einfluß des Klingenbachs (Mark. Klingenberg) mit 547,3 württ. Fuß = 156,7 Meter.

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Höhe üb. d. Meere.
1. Markung Brackenheim. Württ. Fuß. Meter.
Brackenheim, Stadtkirchthurm, Knopf 855,0 244,9
Brackenheim, Stadtkirchthurm, Erdfläche (Lehm auf Kα) 674,0 193,0
St. Johanniskirchthurm, Knopf 829,3 237,5
St. Johanniskirchthurm, Erdfläche (Kα) 720,0 206,2
St. Johannismühle, Erdfläche am östl. Giebel 645,6 184,9
Wasserspiegel der Zaber unter der Brücke daselbst 643,0 184,2
Galgenberg, Signalstein, Erdfläche (Kα, Gips) 714,0 204,5
Kostenhölzle, Signalstein, Erdfläche (Kα) 854,0 244,6
Waarenspiel, Signalstein, Erdfläche (Kα) 886,7 254,0
Plochinger, Werksteinbruch, oberer Rand (Kβ) 1072,3 307,1
Sulzberg, Signalstein, Erdfläche (Kα) 963,0 275,8
Wolfsaugen, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf Kα) 893,0 255,8
Hausenersteig, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf Kα) 812,5 232,7
2. Markung Botenheim.
Botenheim, Kirchthurm, Knopf 774,6 221,9
Botenheim, Kirchthurm, Erdfläche (Lehm auf Kα) 671,0 192,2
Wasserspiegel des Herrenwiesenbaches im Ort 663,6 190,1
Wasserspiegel der Zaber am Einfluß des Herrenwiesenbachs 642,0 183,9
Dörner, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf Kα) 738,6 211,6
Gellsten, Markstein, Erdfläche 715,8 205,0
Heide, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 1064,0 304,8
3. Markung Cleebronn.
Cleebronn, Kirchthurm, Knopf 918,6 263,1
Cleebronn, Kirchthurm, Dachtraufe 881,4 252,5
Cleebronn, Kirchthurm, Erdfläche (Kα) 829,0 237,4
Magenheimerfeld, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 1072,4 307,2
Magenheimerfeld, Werksteinbruch oberer Rand (Kβ) 1098,0 314,5
Magenheim, Schloß, Erdfläche (Kβ) 1068,1 305,9
Zimmerplatz, oberer Rand des Werksteinbruches (Kβ) 1100,6 315,2
Zimmerplatz, Sohle des Werksteinbruches 1064,3 304,8
Catharinen-Plaisir, Wohnhaus, Erdfläche (Kβ) 1103,1 315,9
Catharinen-Plaisir, Erdfl. am Garteneck (Grenze zw. Kβ, γ) 1126,0 322,5
Treffentrill, Wohnhaus, Erdfläche (Kβ) 1068,0 305,9
Treffentrill, Seedamm, am Klotz 1038,3 297,4
Dürrerschneider, Signalst., Erdfl. (Lieg. d. Kieselsandsteins) 1220,4 349,5
Fuchsschwanz, Kreuzweg, Erdfläche (Kγ) 1226,8 351,4
Michaelsberg, Kirchthurm, Knopf 1427,6 408,9
Michaelsberg, Kirchthurm, Erdfläche (Kδ) 1360,5 389,7
Michaelsberg, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 1378,5 394,8
Näserwald, Stubensandsteingrube, oberer Rand (Kδ) 1371,8 392,9
Scheuterhäule, Signalstein, Erdfläche (Kζ) 1650,0 472,6
Heide, Markstein, Erdfläche (Kβ) 992,0 284,1
Heide, Liegendes des Kβ Werksteinschiefers 989,4 283,4
Ruith, Hängendes der rothen Werksteinschiefer (Gr. Kβ, γ) 978,0 280,1
Hupperg, Signalstein, Erdfläche (Stubensandsteingerölle) 952,3 272,8
Hupperg, oberer Rand des Hohlweges (Kα) 898,6 257,4
Häuslesweinberg, Signalstein, Erdfläche (Kα) 852,0 244,0
Hahnacker, Markstein, Erdfläche (Kα, Gips) 740,0 212,0
Lichtenbergerhöhe, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf Kα) 866,0 248,0
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Höhe üb. d. Meere.
4. Markung Dürrenzimmern. Württ. Fuß. Meter.
Dürrenzimmern, Kirchthurm, Knopf 869,0 248,9
Dürrenzimmern, Kirchthurm, Erdfläche (Lehm auf Kα) 742,5 212,7
Mönchsberg, Gipsbruch, oberer Rand (Kα) 908,0 260,1
Mönchsberg, Gipsbruch, Sohle (Kα) 860,0 246,3
Hörnle, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 1132,0 324,2
5. Markung Eibensbach.
Eibensbach, Kirchthurm, Knopf 941,1 269,5
Eibensbach, Kirchthurm, Erdfläche (Kα) 853,7 244,5
Hinter den Gärten (Grenze Kα, β) 913,6 261,7
Hasenohr, Signalstein, Erdfläche (Kγ, Sandstein) 1041,0 298,2
Ruine Blankenhorn, oberer Rand des Gemäuers 1398,0 400,4
Ruine Blankenhorn, Erdfläche (Kδ) 1366,0 391,3
Schwarzer Klotz, Hängendes der Neritinabank (Kδ) 1396,0 399,8
Rußwald am Rennweg, Grenze Kδ, ε 1469,0 420,8
Spießhalde, Sandgrube beim Wegzeiger, Erdfläche (Kδ) 1459,1 417,9
6. Markung Frauenzimmern.
Frauenzimmern, Kirchthurm, Knopf 840,7 240,8
Frauenzimmern, Kirchthurm, Dachtraufe 802,0 229,7
Frauenzimmern, Kirchthurm, Erdfläche (Kα) 755,0 216,3
Mühle, Erdfläche am östlichen Giebel 672,0 192,5
Wasserspiegel der Zaber unter der Brücke 657,0 188,2
Wasserspiegel der Zaber am Einfluß des Wurmbaches 652,0 186,8
Reisenberg, Markungsgrenzstein, Erdfläche (Kβ) 956,0 273,8
Reisenberg, Markstein an der Wegscheide (Grenze Kα, β) 939,0 268,9
Zollstock, Markstein am Weg, Erdfläche (Kβ) 995,0 285,0
Frauenzimmernerweg, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 1092,0 312,8
7. Markung Güglingen.
Güglingen, Stadtkirchthurm, Knopf 875,3 250,7
Güglingen, Stadtkirchthurm, Erdfläche (Lehm auf Kα) 728,0 208,5
Kapelle auf dem Gottesacker, Erdfläche (Kα) 783,1 224,3
Wasserspiegel der Zaber unter der Stadtbrücke 683,8 195,9
Reuth, Signalstein, Erdfläche (Kα) 864,0 247,5
Steinäcker, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf Kα) 720,7 206,4
Herrenäcker, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf Kα) 790,0 226,3
Steig, oberer Rand des Hohlweges (Kα) 791,0 226,6
Hägenach, Markstein am Weg, Erdfläche (Kα) 772,0 221,1
Kapellenfeld, Lehmgrube, oberer Rand 807,0 231,1
Hummelberg, Markstein, oben am Rain (Gr. Kα, β) 947,0 271,2
Hinter den Steingrüben, Markstein, Erdfläche (Kβ) 984,0 281,8
Hinter den Steingrüben, Feldhäuschen, Erdfläche (Kβ) 963,6 276,0
Ob der Steingrube, Werksteinbruch oberer Rand (Kβ) 981,5 281,1
Ob der Steingrube, Werksteinbruch Hängendes der festen Felsen 978,5 280,3
8. Markung Haberschlacht.
Haberschlacht, Kirchthurm, Knopf 928,4 265,9
Haberschlacht, Kirchthurm, Dachtraufe 879,7 252,0
Haberschlacht, Kirchthurm, Erdfläche (Kα) 826,0 236,6
Längenhalde, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 1012,8 290,1
Allmand, Werksteinbruch, oberer Rand (Kβ) 1155,2 330,9
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Höhe üb. d. Meere.
9. Markung Häfnerhaslach. Württ. Fuß. Meter.
Häfnerhaslach, Kirchthurm, Knopf 1184,6 339,3
Häfnerhaslach, Kirchthurm, Erdfläche (Kγ) 1092,1 312,8
Fuchsäcker, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 1279,0 366,3
Heuberg, Stubensandsteinbruch, oberer Rand (Kδ) 1230,5 352,4
Heuberg, Markungsgrenzstein, Erdfläche (Kδ) 1337,0 382,9
Rittersprung, Markungsgrenzstein, Erdfläche (Kδ) 1401,2 401,3
Schelling, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 1320,4 378,2
Gündelbacherweg, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 1264,0 362,0
Schlierberg, höchste Stelle, Erdfläche (Bonebedsandstein) 1586,8 454,5
10. Markung Hausen bei Massenbach.
Diese Markung wurde von der Höhenaufnahme bis jetzt nicht berührt und es können daher keine Angaben mitgetheilt werden
11. Markung Hausen an der Zaber.
Hausen, Kirchthurm, Knopf 778,7 223,0
Hausen, Kirchthurm, Dachtraufe 754,0 216,0
Hausen, Kirchthurm, Erdfläche (Kα) 703,5 201,5
Waschbrunnen im Ort, Quelle (Mζ) 697,0 199,6
Brücke im Ort, Wasserspiegel des Baches 694,3 198,9
Mühle, Erdfläche am nördlichen Giebel 683,4 195,7
Meimsheimergasse, Markstein, Erdfläche 729,0 208,8
Heerstraße, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf Kα) 816,0 233,7
Stöcklesberg, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf Kα) 836,0 239,5
Ruhestatt, Wegzeiger am Kreuzweg 830,0 237,7
Traminer, Signalstein, Erdfläche (Kα) 815,5 233,6
Hörnle II, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 1160,4 332,4
Ankerhalde, oberer Rand des Muschelkalksteinbruchs (Mδ) 715,0 204,8
12. Markung Klein-Gartach.
Klein-Gartach, Stadtkirchthurm, Knopf 910,6 260,8
Klein-Gartach, Stadtkirchthurm, Erdfläche (Kα) 780,4 223,5
Wohnhaus bei der Martinsbrücke, Erdfläche (Kα) 761,0 218,0
Leinmühle, Erdfläche am westl. Giebel 743,0 212,8
Seedamm, Wegzeiger, Erdfläche (Kα) 781,4 223,8
Wasserspiegel des Seebaches am Einfluß des Gruppenbaches 764,5 219,0
Oben im Thal, Markstein, Erdfläche (Kα) 833,3 238,7
Wasserspiegel des Seebachs am Ursprung (Kα) 851,5 243,9
Hinteres Birkenfeld, Signalstein, Erdfläche (Kα) 874,1 250,4
Ursprung des Gruppenbaches (Grenze Kα, β) 932,0 267,0
Kirschenhof, Wohnhaus, Erdfläche (Kβ) 1002,7 287,2
Burgweg, Markungsgrenzstein, Erdfläche (Kβ) 1094,0 313,3
Heuchelberg, Werksteinbruch, oberer Rand (Kβ) 1068,0 305,9
Heuchelberg, Werksteinbruch, Sohle (Kβ) 1042,2 298,5
Kronberg, Werksteinbruch, oberer Rand (Kβ) 1099,0 314,8
Leinburg, Weinberghäuschen, Erdfläche (Kβ) 1096,3 314,0
Gemmingerfeld, Signalstein, Erdfläche (Kα) 823,0 235,7
Ursprung der Lein (Kα) 790,0 226,3
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Höhe üb. d. Meere.
13. Markung Klingenberg. Württ. Fuß. Meter.
Klingenberg, Kirchthurm, Knopf 639,2 183,1
Klingenberg, Kirchthurm, Erdfläche (Mζ) 571,0 163,6
Klingenberg, Schloß, Erdfläche am westl. Giebel (Mζ) 689,6 197,5
Weilerweingart, Markstein, Erdfläche (Kalkbreccie) 670,4 192,0
Greut, Kiesgrube, oberer Rand (Hängend. der Kalkbreccie) 670,0 191,9
Wasserspiegel des Neckars am Einfluß des Klingenbachs 547,3 156,7
14. Markung Leonbronn.
Leonbronn, Kirchthurm, Knopf 968,3 277,3
Leonbronn, Kirchthurm, Erdfläche (Kα) 889,7 254,8
Steingrube, Markstein, Erdfläche (Kβ) 1051,5 301,2
Steingrube, Werksteinbruch, oberer Rand (Kβ) 1045,5 299,5
15. Markung Massenbach.
Diese Markung liegt auf der Sektion „Neckarsulm“ des topographischen Atlasses, welche von der Höhenaufnahme noch nicht berührt wurde, es können daher keine Höhenangaben gemacht werden
16. Markung Meimsheim.
Meimsheim, Kirchthurm, Knopf 809,0 231,7
Meimsheim, Kirchthurm, Erdfläche (Lehm auf Kα) 692,0 198,2
Leimengrube, Markstein, Erdfläche (Lehm auf Mζ) 658,0 188,5
Wasserrain, Brunnenstube, Erdfläche (Mζ) 663,0 189,9
Mittlere Mühle, ob. Rand des Lettenkohlenwerksteinbruches 686,0 196,5
Mittlere Mühle, Häng. der 10m mächt. Werksteinfelsen (Mζ) 666,5 190,9
Obere Schellenmühle, Erdfläche 621,6 178,0
Obere Schellenmühle, Wasserspiegel der Zaber 611,0 175,0
Schellenmülleracker, Markstein, Erdfläche (Mζ) 726,3 208,0
Bellevue, Wohnhaus, Erdfläche (Lehm auf Kα) 797,0 228,3
Beim Birkle, Muschelkalksteinbruch, oberer Rand (Mε) 669,0 191,6
Hälden, Muschelkalksteinbruch, oberer Rand (Mε) 699,0 200,2
Stärkefabrik, Erdfläche gegen die Straße 628,4 180,0
Spitzäcker, Markstein, Erdfläche (Breccie im Lehm) 663,4 190,0
Husarenlager, Lettenkohlenwerksteinbruch, oberer Rand, Lehm 710,0 203,4
Daselbst, Häng. der 7m aufgeschloss. Werksteinschichten (Mζ) 684,0 195,9
17. Markung Michelbach.
Michelbach, Kirchthurm, westl. Giebelspitze 860,9 246,6
Michelbach, Kirchthurm, Erdfläche (Kα) 798,3 228,7
Vorderes Schlängle, oberer Rand der Lehmgrube 903,0 258,6
Pfitzenhof, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 1194,2 342,0
18. Markung Neipperg.
Neipperg, Kirchthurm, Knopf 970,1 277,9
Neipperg, Kirchthurm, Erdfläche (Kα) 877,3 251,3
Neipperg, Schloßthurm, Kaminspitze 1155,0 330,8
Neipperg, Schloßthurm, Kaminspitze Erdfläche (Kβ) 1029,0 294,7
Burgäcker III, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 1043,5 298,9
Burgacker, Rand des Plateaus (Kβ) 1028,4 294,6
Klingenberg, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 1089,4 312,0
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Höhe üb. d. Meere.
Württ. Fuß. Meter.
Taubenhirtle, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 1096,0 313,9
Drei Eichen, Markungsgrenzstein, Erdfläche (Kβ) 1181,7 338,5
19. Markung Niederhofen.
Niederhofen, Kirchthurm, Knopf 880,5 252,2
Niederhofen, Kirchthurm, Erdfläche (Kα) 767,4 219,8
Wasserspiegel der Lein an der unteren Mühle (Kα) 714,0 204,5
20. Markung Nordhausen.
Nordhausen, Kirchthurm, Knopf 781,8 223,9
Nordhausen, Kirchthurm, Erdfläche (Lehm auf Mζ) 702,5 201,2
Graben, Signalstein, Erdfläche (Kα) 854,3 244,7
21. Markung Nordheim.
Nordheim, Kirchthurm, Dachtraufe 716,7 205,3
Nordheim, Kirchthurm, Erdfläche (Mζ, Kα) 640,5 183,5
Bahnhof, Erdfläche am Eingang (Mζ) 562,0 161,0
Ob der Sägmühle, oberer Rand der Kiesgrube, (Gerölle) 669,0 191,6
Ob der Sägmühle, Sohle der Kiesgrube (graue Mζ Mergel) 659,0 188,8
Daselbst, Hängendes des 2m mächt. brauchbaren Werkst. (Mζ) 614,4 176,0
Pfarrhofäcker, Markstein, Erdfläche (Mζ) 611,0 175,0
Mahlmühle, Erdfläche 594,1 170,2
Gartacherhöhe, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf Kα) 800,0 229,1
Pappeläcker, Signalstein, Erdfläche 720,0 206,2
Wannenberg, Steinbruch, oberer Rand (Mζ, Mergel) 668,2 191,4
Wannenberg, Steinbruch, Sohle (Grenze Mε, ζ) 653,0 187,0
Stauffen, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 1097,0 314,2
22. Markung Ochsenbach.
Ochsenbach, Kirchthurm, Knopf 1091,7 312,7
Ochsenbach, Kirchthurm, Erdfläche (Kγ) 1004,0 287,6
Steinbaizle, Signalstein, Erdfläche (Kγ) 1012,6 290,0
Schloßgarten, Signalstein, Erdfläche (Kγ) 1028,8 294,7
Kirchbach (Kirpach), Scheuer, Erdfläche (Kγ) 969,3 277,6
Wasserspiegel des Kirchbachs am Einfluß des Rohrbachs 922,4 264,2
Wasserspiegel des Kirchbachs am Einfluß des Ochsenbachs 895,0 256,4
Baumäcker, Markstein, Erdfläche (Kγ) 1063,0 304,5
Tannenbrunnen, Markstein, Erdfläche (Häng. der versteinerungsreichen Mergelbank mit Cyclas keuperina, Anodonta dubia, Paludinen etc.) (untere Partie von Kδ) 1211,4 347,0
Wasserscheide auf dem Stromberg, an der neuen Güglingerstraße (grobkörniger Stubensandstein Kδ) 1358,5 389,1
Bromberg, Mühle, Erdfläche am östlichen Giebel 870,5 249,3
Bromberg, Schlößlesberg, Signalstein, Erdfläche (Kγ) 1130,3 323,7
Bromberg, Signalstein, Erdfläche (Kα) 916,4 262,5
Baiselsberg, höchste Stelle, Erdfläche (Bonebedsandstein Kζ) 1635,4 468,4
23. Markung Ochsenberg.
Ochsenberg, Kirchthurm, Knopf 1149,5 329,2
Ochsenberg, Kirchthurm, Erdfläche (Kβ) 1073,0 307,3
Schliff, Markstein, Erdfläche (Kβ) 1070,3 306,6
Wüste, Steinbruch, oberer Rand (Kβ) 1100,0 315,1
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Höhe üb. d. Meere.
Württ. Fuß. Meter.
Kopfäcker, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf Kβ) 1165,1 333,7
Riesenhof, Wohnhaus, östliche Giebelspitze 1078,6 308,9
Riesenhof, Wohnhaus, Erdfläche (Grenze Kα, β) 1040,6 298,1
Kopf, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 1158,0 331,7
24. Markung Pfaffenhofen.
Pfaffenhofen, Kirchthurm, Knopf 849,8 243,4
Pfaffenhofen, Kirchthurm, Erdfläche (Kα) 720,0 206,2
Wasserspiegel der Zaber unter der Ortsbrücke 708,7 203,0
Steingrube, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 974,0 279,0
Bogersmühle, Erdfläche am südlichen Giebel 726,1 208,0
Steinbruch, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 992,5 284,3
Steinbruch, Signalstein, ob. Rand d. Werksteinbruches (Kβ) 1001,0 286,7
Hinterer Forst, Markstein, Erdfläche (Kβ) 1005,0 287,9
Gaisberg, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 900,4 257,9
25. Markung Schwaigern.
Schwaigern, Stadtkirchthurm, Knopf 842,0 241,2
Schwaigern, Stadtkirchthurm, Erdfläche (Mζ) 706,0 202,2
Wasserthurm im Schloßgarten, Erdfläche (Mζ) 705,8 202,1
Schloßgartenbrücke, Signalstein, Erdfläche 647,9 185,6
Wasserspiegel der Lein unter der Brücke beim Thor 640,6 183,5
Im Grath, oberer Rand des Steinbruches (Mζ, Dolomit) 685,2 196,3
Winterberg, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf Kα) 813,4 233,0
Wasserspiegel der Lein an der Landesgrenze 628,0 179,9
Landesgrenzstein, daselbst 633,4 181,4
Vogelsang, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf Kα) 880,0 252,1
Georgenthal, Markstein, Erdfläche (Kβ) 1091,0 312,5
Im Loch, Werksteinbruch, oberer Rand (Kβ) 1099,0 314,8
Sandgrubenwald, Markungsgrenzstein, Erdfläche (Kβ) 1130,0 323,7
Drei Eichen, höchster Punkt des Heuchelberges (Kβ) 1181,7 338,5
Lochwald, Werksteinbruch, oberer Rand (Kβ) 1170,0 335,1
Wolfspfad, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf Kα) 819,0 234,6
Bei der Kapell, Markstein, Erdfläche 668,6 191,5
Kohlwinkel, Wassersp. der Lein am Einfluß d. Wewertbaches 645,4 184,9
26. Markung Spielberg.
Spielberg, Rathhausthürmchen, Knopf 1034,8 296,4
Spielberg, Rathhausthürmchen, Erdfläche (Kγ) 985,0 282,1
Mottenäcker, Werksteinbruch, oberste Schichte (Kβ) 934,2 267,6
Bronnenwiesen, Markstein am Weg (Kβ) 934,3 267,6
Bronnenwiesen, Wasserspiegel der Quelle (Gr. Kα, β) 925,0 264,9
Trautzen, Hängendes des Werksteinschiefers 922,8 264,3
27. Markung Stethen am Heuchelberg.
Stethen, Kirchthurm, Knopf 807,3 231,2
Stethen, Kirchthurm, Erdfläche (Lehm auf Kα) 706,5 202,4
Brunnen vor dem Rathhaus, Erdfläche 694,0 198,8
Dittelberg, Markstein, Erdfläche (Lehm auf Kα) 757,1 216,9
Burghalde, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 1104,0 316,2
Wolfsgrube, Werksteinbruch, oberer Rand (Kβ) 1147,0 328,5
Burghalde, Gipsgrube, oberer Rand (Kα) 910,5 260,8
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Höhe üb. d. Meere.
Württ. Fuß. Meter.
Burghalde, Gipsgrube, Sohle (Kα) 850,5 243,6
Eßigberg, Signalstein, Erdfläche (Kα) 838,0 240,0
Hardtäcker, Markstein, Erdfläche (Kα) 795,3 227,8
Breiteler, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf Kα) 902,0 258,4
Breiteler, Markstein, Erdfläche (Lehm auf Kα) 851,5 243,9
28. Markung Stockheim.
Stockheim, Kirchthurm, Knopf 861,6 246,8
Stockheim, Kirchthurm, Dachtraufe 811,0 232,3
Stockheim, Kirchthurm, Erdfläche (Lehm auf Kα) 769,0 220,3
Stocksberg, Schloßthurm, oberer Rand 1158,0 331,7
Stocksberg, Schloßthurm, Erdfläche (Kβ) 1056,0 302,5
Heuchelbergle, Markstein ob den Weinbergen, Erdfläche 940,0 269,2
Heuchelbergle, Grenze Kα, β 929,9 266,3
Eichelbach, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 1069,0 306,2
Eichelbach, oberer Rand des Werksteinbruches (Kβ) 1101,6 315,5
29. Markung Weiler.
Weiler, Kirchthurm, Knopf 862,9 247,1
Weiler, Kirchthurm, Erdfläche (Kα) 779,8 223,3
Markstein an der Straße, Erdfläche (Kα) 745,0 213,4
Herboldshalde, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 919,0 263,2
30. Markung Zaberfeld.
Zaberfeld, Kirchthurm, Knopf 884,4 253,3
Zaberfeld, Kirchthurm, Dachtraufe 848,0 242,9
Zaberfeld, Kirchthurm, Erdfläche (Kα) 805,0 230,6
Reisenmühle, Erdfläche am Eingang (Kα) 747,7 214,2
Spitzberg, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 964,0 276,1
Kuhklinge, Werksteinbruch, oberer Rand (Kβ) 963,0 275,8
Kuhklinge, Werksteinbruch, Sohle (Kα, β) 916,5 262,6
Vordere Gehren, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 998,0 285,9
Reutern, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 959,0 274,7
Wasserspiegel der Zaberquelle (Kγ, δ) 1152,4 330,1

Anmerkung. Die den Höhenpunkten beigefügten lateinischen und griechischen Buchstaben bezeichnen die Gesteinsschichten, welche die unmittelbare Unterlage der Punkte bilden, und zwar:

Mδ Hauptmuschelkalk.
Mε Oberer Muschelkalkdolomit.
Mζ Lettenkohlengruppe.

Die Schichten der Keuperformation:

Kα Gipsmergel.
Kβ Schilfsandstein.
Kγ Mittlere bunte Mergel.
Kδ Stubensandsteingruppe.
Kε Obere Knollenmergel.
Kζ Bonebedsandstein.
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b. Abdachung und Wasserscheiden.

Der Bezirk zeigt, wie schon aus dem Lauf seiner Gewässer hervorgeht, im allgemeinen eine Abdachung von Westen nach Osten, wobei ihm übrigens auch die Hauptabdachung der unteren Neckargegenden von Süden nach Norden zukommt. Dagegen neigen sich die Rücken des Strombergs und des Heuchelbergs von Osten nach Westen, indem die bedeutendsten Höhen derselben im Osten der Höhenzüge liegen. Als ein Beispiel von der Abflachung des Terrains ist hier zu bemerken, daß man gegenwärtig von Güglingen aus den Kirchthurm von Eibensbach und einen Theil des Orts selbst sieht, was vor 40 Jahren noch nicht der Fall war. Da der Oberamtsbezirk, wie schon bemerkt wurde, in seiner ganzen Ausdehnung in das Stromgebiet des Rheins gehört, so kann hier von einer europäischen Wasserscheide nicht die Rede sein, dagegen tritt eine sekundäre Wasserscheide zwischen dem Neckar und dem Rhein 1/2 Stunde nordöstlich von Ochsenberg aus dem Großherzogthum Baden herkommend in den Bezirk, erreicht bald den Punkt „Rösner“, dort wendet sie sich wieder zurück auf die Landesgrenze, dann mit unbedeutenden Abweichungen bis zur Flur Lerchenbühl, wo sie ihre westliche Richtung in eine südliche ändert und etwa 600 Schritte westlich am Riesenhof vorbei in den „Todtenwald“ und weiterhin auf den Stromberg führt. Auf der Höhe des Strombergs angekommen ändert sie ihre bis jetzt eingehaltene südliche Richtung in eine südwestliche und verläßt hierauf bald den Bezirk, um im Oberamtsbezirk Maulbronn weiter zu ziehen (s. die Oberamtsbeschr. von Maulbronn). Gerade an der Stelle, an der sie den diesseitigen Bezirk verläßt, geht von ihr eine tertiäre Wasserscheide zwischen der Enz und dem Neckar ab und läuft in beinahe östlicher Richtung über den höchsten Rücken des eigentlichen Strombergs bis zu dem Pfefferwald, wo sie eine südöstliche Richtung einschlägt und in das Oberamt Besigheim eingeht (s. die Oberamtsbeschr. von Besigheim).

c. Erdfälle und Höhlen

kommen im Bezirk nicht vor.

2. Gewässer.

Der Flächeninhalt sämtlicher Gewässer d. h. der Flüsse, Bäche, Seen und Weiher beträgt 2044/8 Morgen, davon kommen auf Seen und Weiher 63/8 Morgen, auf Flüsse und Bäche 1981/8 Morgen.

a. Brunnquellen.
Der Bezirk ist im allgemeinen sehr quellen- und wasserreich und alle Markungen haben mehr oder weniger Quellen aufzuweisen mit Ausnahme der Markung Dürrenzimmern; auch die Hochebene des| Heuchelbergs, die jedoch nur wenig bewohnt ist, hat keine Quellen, so daß in trockenen Sommern zuweilen Wassermangel entsteht. Dagegen entspringen am Fuß desselben mehrere Bäche, die einerseits der Zaber, andererseits der Lein zufließen; überhaupt sind der Heuchelberg und noch mehr der Stromberg reichliche Wassersammler für den Bezirk. Dessenungeachtet wird die Zaber öfters so wasserarm, daß sie den an ihr gelegenen Mühlen den Dienst theilweise versagt, weshalb man oberhalb Zaberfeld vor mehreren Jahren einen Bohrversuch auf Wasser anstellte, welcher aber die gewünschten Ergebnisse nicht lieferte. Die Orte Brackenheim, Cleebronn, Eibensbach, Frauenzimmern, Güglingen, Hausen b. M., Hausen a. d. Z., Klingenberg, Meimsheim, Michelbach, Neipperg, Nordheim, Ochsenbach, Ochsenberg, Pfaffenhofen, Schwaigern, Spielberg, Stethen und Zaberfeld beziehen ihr Trinkwasser theils aus laufenden, theils aus Pump- und Schöpfbrunnen, die übrigen Orte aber ausschließlich aus Pump- und Schöpfbrunnen. Die meisten laufenden Brunnen (je 4) haben die beiden Hausen und Meimsheim, die meisten Pumpbrunnen (32) hat Brackenheim. Das Trinkwasser ist im allgemeinen gut und frisch, jedoch in mehreren Orten etwas hart und theils kalk-, theils gipshaltig. Das beste Wasser haben die Orte Häfnerhaslach, Klingenberg, Leonbronn, Meimsheim und Michelbach. Wassermangel hat keines der Bezirksorte und nur in Dürrenzimmern lassen bei sehr trockener Witterung die Brunnen etwas nach, so daß einiger Wassermangel, jedoch nie vollständig, eintritt (s. auch die Ortsbeschreibungen).
b. Mineralquellen.

Mineralquellen von Bedeutung sind im Bezirk keine vorhanden, dagegen befindet sich 1/8 Stunde nordwestlich von Güglingen auf einem der Wittwe des Posthalters Spalinger gehörigen Grundstück eine Quelle, die Mineraltheile enthält. Im Brühlthal bei Hausen b. M. ist eine salzhaltige und am östlichen Ende von Stockheim, wo früher ein Badhaus stand, eine eisenhaltige Quelle. In Weiler soll ein Brunnen viel schwefelsauren Kalk enthalten. Eine stark inkrustirende Quelle, die sog. Ortsteinquelle, befindet sich bei Klingenberg.

Periodisch fließende Quellen, sog. Hungerbrunnen, deren Auftreten unfruchtbare Jahrgänge andeuten soll, kommen vor: eine im Vogelloch (Mark. Botenheim), beim Balzhof, in den Biberswiesen und auf den Steinäckern bei Güglingen; der Seltersbrunnen auf der Mark. Häfnerhaslach, eine auf der Mark. Klein-Gartach, einige auf der Mark. Massenbach, im Weidachfeld (Mark. Meimsheim), der Gänsbrunnen bei Neipperg, in der Steinhalde bei Schwaigern und eine auf der Mark. Stethen.

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c. Flüsse und Bäche mit ihren Thälern.

1) Der Neckar bildet, gegen Nordosten fließend, auf eine Länge von einer halben Stunde die östliche Grenze des Bezirks; der von 200–260 W. F. abwechselnd breite Fluß hat hier einen ziemlich starken Fall[3] und eine nicht unbeträchtliche Tiefe. Sein wiesenreiches eine 1/8 Stunde breites Thal ist auf der linken Seite mit einem sehr schroffen, jedoch nicht hohen und meist mit Reben bepflanzten Abhang versehen, während auf der rechten Seite flaches, äußerst fruchtbares Ackerland sich ausdehnt.

In den Neckar fließen auf der linken Seite (die auf der rechten gehören den Oberamtsbezirken Heilbronn und Besigheim an):

a) Die Zaber; sie entspringt eine halbe Stunde südwestlich von Zaberfeld am nördlichen Abhange des Strombergs im Staatswald Zaberhalden in einer ziemlich starken Quelle, deren vortreffliches Trinkwasser unter einer Esche zu Tage sprudelt. Von seinem Ursprung bis nach Zaberfeld hat das Flüßchen eine nordöstliche und von da bis zu seinem Austritt aus dem Bezirk eine östliche Richtung. Das nur wenig gekrümmte muntere Flüßchen, welches aber zuweilen stark und verheerend austritt, fließt während seines 41/2stündigen Laufes, den es im Bezirk zurücklegt, durch Zaberfeld, an Weiler, Pfaffenhofen, Güglingen, Frauenzimmern, Botenheim, Meimsheim vorüber, und eine halbe Stunde unterhalb letzteren Orts über die Bezirksgrenze, um bei Lauffen, O.-A. Besigheim, in den Neckar zu münden. Auf diesem Weg durch den Bezirk treibt sie folgende Mühlen: die Riesenmühle bei Zaberfeld, die Bogersmühle auf der Markung Pfaffenhofen, eine Mühle in Pfaffenhofen, die Öl- und Sägmühle unterhalb Güglingen, eine Mühle bei Frauenzimmern, die Hengstmühle auf der Markung Botenheim, die St. Johannis- und die Burgermühle bei Brackenheim, und endlich die unterhalb Meimsheim gelegene Schellenmühle. Ganze Länge des Flusses 5 Stunden. Das Zaberthal ist anfangs ziemlich enge und z. Th. mit namhaften Gehängen versehen; bald aber, schon unterhalb Zaberfeld, treten auf der rechten Seite die steileren Partieen des Strombergs zurück, und nur auf der linken bildet der Abhang des Heuchelbergs bis nach Güglingen die noch ziemlich steile und beträchtliche Thalwand. Von Güglingen an entfernt sich auch der Heuchelberg von der Thalsohle, nur noch seine flachen Ausläufer herab sendend, welche, wie auch die vom Stromberg herziehenden Ausläufer, nur noch ganz sanfte Gehänge gegen das eigentliche Thal bilden. Erst unterhalb Meimsheim, wo der Fluß in die Lettenkohlengruppe sich einfurcht und weiter unten in den Hauptmuschelkalk, ändert sich das Thal in auffallender Weise; die früher eine 1/8 Stunde breite Thalsohle verengt sich, die Thalgehänge| werden schroff und erreichen vor ihrem Austritt aus dem Bezirk eine nicht unbedeutende Höhe, und der sonst anmuthige milde Charakter des Thals geht in einen etwas düsteren weniger ansprechenden über.

In die Zaber fließen auf der rechten Seite:

Der eine halbe Stunde lange obere Ransbach, er entspringt südlich von Zaberfeld im Staatswald Hausmaßen, und ergießt sich, nachdem er vorher einen kleinen Seitenbach (Hirschbronnen) aufgenommen, unfern der Riesenmühle in die Zaber; sein stilles schmales wiesenreiches Thal hat ziemlich steile, theils bewaldete, theils für den Feldbau benützte Gehänge.

Der eine halbe Stunde lange Katzenbach beginnt eine Viertelstunde südlich von Weiler und mündet bei der Bogersmühle ein. Sein unbedeutendes Thälchen hat nur auf der rechten Seite einen etwas markirten Abhang.

Der Rodbach, durch ein freundliches Wiesenthälchen aus der Nähe des Rodbachhofes herkommend, fließt er nach halbstündigem Lauf bei Pfaffenhofen in die Zaber.

Der Eibensbach (Flügelaubach), in zwei Zweigen südlich von Eibensbach am Stromberg entspringend, fließt er durch den Ort und mündet, nachdem er einen Weg von 3/4 Stunden zurückgelegt hat, bei der Ölmühle unterhalb Güglingen ein. Sein Thal beginnt mit einer tiefen Waldschlucht, in die mehrere Seitenschluchten eingehen und bildet sich erst unterhalb Eibensbach zu einem stillen Wiesenthälchen aus, dessen Gehänge meist aus wenig geneigten Ackergeländen bestehen.

Ein Bach ohne Namen entspringt eine Viertelstunde östlich von Eibensbach und fließt nach einer halben Stunde oberhalb der Mühle bei Frauenzimmern in die Zaber; sein Thal gleicht dem vorhergehenden.

Der untere Ransbach (Fürthlensbach) beginnt in einer unbedeutenden Schlucht im Walde Ransbach am Stromberg, tritt bald in ein zu beiden Seiten mit Reben bepflanztes enges Thälchen, sich weiter unten zu einem ansehnlichen Wiesenthal verbreiternd, an dessen rechten ziemlich steilen Gehängen ebenfalls Weinbau getrieben wird, während die linken aus nur wenig geneigten Ackergeländen bestehen. Nach einstündigem Lauf mündet der Bach eine Viertelstunde unterhalb Frauenzimmern ein.

Der Cleebronnenbach, anfänglich auch der Ruithbach, und unterhalb Cleebronn, weil er dort durch Wiesen fließt, welche früher dem Herrn von Liebenstein gehörten, der Herrenwiesenbach genannt, hat seinen Ursprung im sog. Cleebronnen 3/4 Stunden südwestlich von Cleebronn, fließt durch letzteren Ort und durch Botenheim, um nach einem Lauf von 11/2 Stunden zwischen der St. Johannis- und der Burgermühle einzumünden. Das anmuthige Wiesenthal, dessen| ziemlich stark ausgeprägte Gehänge bis nach Cleebronn theils dem Feldbau meist aber dem Weinbau dienen, ändert unterhalb des Ortes seinen Charakter, indem dasselbe nur noch auf der rechten Seite von einem mit Reben bepflanzten Abhange begleitet wird, während auf der linken Seite flaches Ackerland gegen die Thalebene hinzieht; weiter unten, in der Nähe von Botenheim, verflacht es sich vollends ganz bis zu seinem Eingang ins Hauptthal.

Der Saubronnenbach fließt bei der Schellenmühle in die Zaber; sein nur eine halbe Stunde langes Thälchen ist ziemlich scharf aber nicht tief eingeschnitten.

Auf der linken Seite fließen in die Zaber:

Der Mörderhauser Bach, im Stromberg entspringend, fließt durch ein meist mit waldigen Abhängen versehenes Wiesenthälchen und mündet nach halbstündigem Lauf in die Zaber.

Der Riesenbach, der seine Quellen theils am Riesenhof, theils bei Ochsenberg hat, fließt durch Leonbronn und mündet unfern Zaberfeld ein. Lauf 3/4 Stunden. Sein mehrfach verzweigtes Thal, welches gleichsam den Anfang des Zaberthals bildet, schneidet sich kräftig ein und seine steilen Thalgehänge sind abwechselnd mit Reben und Wald bewachsen.

Der eine Viertelstunde lange Muttersbach entspringt am Eichbühl und fließt bei Zaberfeld ein. Das abgelegene Thal gleicht dem vorhergehenden, nur ist es etwas weiter.

Der Michelbach nimmt im Hardtbronnen seinen Anfang, fließt durch ein freundliches Wiesenthal, das nur auf der linken Seite steile, meist bewaldete Abhänge hat, und geht unterhalb der Riesenmühle in die Zaber. Während seines 3/4stündigen Laufes nimmt er bei Michelbach einen Seitenbach auf.

Der unbedeutende Densbach beginnt auf dem Heuchelberg, fließt durch ein nur eine Viertelstunde langes tiefeingefurchtes enges Thälchen und bei Pfaffenhofen in die Zaber.

Der bei Frauenzimmern einmündende 3/4 Stunden lange Riedfurthbach entspringt in einer tiefen Waldschlucht des Heuchelbergs, die bald in ein freundliches Thal übergeht, dessen linke ziemlich steile Gehänge mit Reben bepflanzt sind, während auf der rechten Seite das Thal von sanft hinziehenden Ackergeländen begrenzt ist.

Der Wurmbach entspringt am Fuße des Stocksbergs, fließt an Stockheim vorüber und vereinigt sich zwischen Frauenzimmern und Botenheim mit der Zaber. Länge eine Stunde. Sein mit einer Waldschlucht beginnendes Thal wird bald freundlich und erhält auf seiner linken Seite bis nach Stockheim hohe Weinberge als Begleiter; weiter unten wird es etwas eintönig, weil hier nur mehr oder weniger geneigte Ackerfelder die Gehänge bilden.

Der Forstbach (Stehbach) entspringt am Heuchelberg eine| Viertelstunde westlich von Haberschlacht, nimmt eine halbe Stunde unterhalb des genannten Orts einen kleinen Seitenbach auf und mündet bei der Burgermühle ein. Während seines 7/4 Stunden langen Laufes berührt er die Orte Haberschlacht und Brackenheim. Sein schönes fruchtbares Wiesenthal hat nur links namhafte, meist für den Weinbau benutzte Gehänge, rechts nur flach hinziehendes Ackerfeld.

Der Neipperger Bach, auch Kiesbach genannt, beginnt westlich von Neipperg am Heuchelberg, fließt durch Neipperg, Dürrenzimmern, Hausen und vereinigt sich eine halbe Stunde östlich von Meimsheim mit der Zaber. Lauf zwei Stunden. Das ebenso fruchtbare als anmuthige Thal hat denselben Charakter wie das vorhergehende, nur ist seine Thalsohle weniger breit, seine linken Gehänge aber etwas höher und kräftiger ausgesprochen.

b. Der Katzenthalbach (Kapper Bach) entspringt am Heuchelberg, 3/4 Stunden nordöstlich von Neipperg, fließt durch Nordheim und eine Viertelstunde unterhalb dieses Orts in den Neckar. Während seines 5/4stündigen Laufes treibt er eine Mühle bei Nordheim und kurz vor seiner Einmündung eine Sägmühle. Sein freundliches mildes Wiesenthal (Katzenthal genannt) zieht anfangs zwischen hohen, theils mit Wald, theils mit Reben bepflanzten Hügeln hin, die dem Thal entlang immer mehr abnehmen und sich bei Nordheim beinahe ganz verlieren. Unterhalb Nordheim, wo der Bach sich in den Muschelkalk einfurcht, wird das Thal eng und bekommt steile übrigens nicht hohe Gehänge.

In den Katzenthalbach fließt auf der rechten Seite, von Nordhausen herkommend, der 3/4 Stunden lange Breibach, der bei der Nordhauser Mühle einmündet und während seines Laufes den kurzen Breibach aufnimmt. Auf der linken Seite geht in den Katzenthalbach der nur eine Viertelstunde lange Seelochbach.

c. Die Lein, ursprünglich Gartach, beginnt am Heuchelberg unter dem Wald Birken; sie wird, da sie früher gleich bei ihrem Anfang zu einem namhaften See geschwellt wurde, der Seebach genannt, und erhält erst bei Kleingartach, wo sie ein aus dem Jägerbrunnen am Leinberg entspringendes Bächlein aufnimmt, den Namen Lein. Das muntere, ziemlich gekrümmte Flüßchen berührt auf seinem 31/2 Stunden langen Weg, den es im Oberamtsbezirk zurücklegt, die Orte Kleingartach, Niederhofen, Stethen, Schwaigern, und treibt die Leinmühle bei Kleingartach, zwei Mühlen in Niederhofen, die obere Mühle bei Stethen, die Eselsmühle bei Schwaigern, zwei Mühlen in Schwaigern und die Freudenmühle unterhalb letzteren Orts.

Etwa eine halbe Stunde östlich von Schwaigern den Bezirk verlassend, vereinigt sich die Lein bei Neckargartach (O.-A. Heilbronn) mit dem Neckar. Länge des ganzen Laufes 53/4 Stunden.

| Das Leinthal beginnt in mehreren ziemlich tief eingeschnittenen Waldschluchten und tritt bald als ein stilles Wiesenthal aus dem Walde heraus, von hier an entfernt sich von ihm auf der rechten Seite der steile bewaldete Abhang des Heuchelberges, der nur seine flachen für den Ackerbau benützten Ausläufer gegen die Thalsohle sendet. Der gleiche Fall tritt auf der linken Thalseite ein, nur mit dem Unterschiede, daß hier die steileren Gehänge häufig mit Reben bepflanzt sind. Von seinem Anfang bis nach Stethen südöstlich ziehend hat das Thal einen abgeschiedenen Charakter, der unterhalb letzteren Orts, wo es allmählig sich verbreitert und eine östliche Richtung annimmt, in einen freundlichen übergeht.

Auf der rechten Seite gehen außer einigen unbedeutenden Zuflüssen in die Lein:

Der Gruppenbach, entspringt am Heuchelberg und mündet, nachdem er durch ein unbedeutendes Thälchen eine Viertelstunde lang geflossen ist, oberhalb Kleingartach ein.

Der eine halbe Stunde lange Brühlgraben, welcher am Fuß der Burg am Heuchelberg entspringt und bei Stethen einmündet.

Der Wewertbach, entspringt im Lochwald am Heuchelberg und vereinigt sich nach halbstündigem Lauf bei Schwaigern mit der Lein.

Der nur eine Viertelstunde lange, nur zuweilen fließende Rohnsbach, entspringt in einem vom Heuchelberg herziehenden ziemlich tief eingeschnittenen Trockenthal, und mündet bei Schwaigern ein.

Auf der linken Seite gehen in die Lein:

Der Schreckbach, fließt durch ein enges tief eingeschnittenes Waldthal und mündet bei Kleingartach ein.

Der Jägerbrunnenbach, entspringt am Fuße des Leinbergs und mündet bei Kleingartach ein.

Der Dachbach, beginnt auf der Landesgrenze, fließt 3/4 Stunden lang durch ein enges Thälchen und vereinigt sich bei Niederhofen mit der Lein.

Der Hungerbach, nur 1/8 Stunde lang, mündet bei Stethen ein.

Der Massenbach, beginnt 1/4 Stunde östlich von Massenbach, fließt am südlichen Ende von M. vorüber und kommt in der Nähe des Marienhofs auf die Grenze, welche die badische Enklave Schluchtern mit der Markung Schwaigern bildet, und an der er bis zu seiner Einmündung, 1/4 Stunde unterhalb der Freudenmühle hinzieht. Während seines eine Stunde langen Laufs erhält er als Zufluß den von Hausen bei Massenbach herkommenden Biberbach, der unterhalb Massenbach einmündet. In den Biberbach fließen unterhalb Hausen b. M. der 1 Stunde lange Leitersbach und der 1/2 Stunde lange Wilhelmsthalerbach. Das nicht breite stille Thal hat unbeträchtliche meist dem Ackerbau dienende Gehänge.

| 2) In die Enz münden:

Der Kirchbach (Kirbach), anfänglich Krebsbach genannt, entspringt in einer tiefen wilden Waldschlucht (Krebsklinge) im Stromberg, eine halbe Stunde nordwestlich von Häfnerhaslach, fließt an letzterem Ort vorüber und verläßt unterhalb der Bromberger Mühle den Bezirk, um bei Groß-Sachsenheim (O.-A. Vaihingen) in die Metter und durch diese in die Enz zu münden, und treibt die Häfnerhaslacher und Bromberger Mühle; Lauf innerhalb des Bezirks 3 Stunden, ganzer Lauf 43/4 Stunden.

Das angenehme und fruchtbare Thal desselben, das sich zwischen zwei kräftigen Höhenzügen des Strombergs hinzieht, beginnt mit mehreren zusammenlaufenden Waldschluchten und wird bald ein nicht breites Wiesenthal, an dessen rechter Seite hohe, durch viele Seitenschluchten getheilte, mit Laubwald bewachsene Gehänge ansteigen, die gegen unten flacher, und z. Th. für den Ackerbau benützt werden; die linken Thalabhänge sind gegen oben ebenfalls bewaldet und verzweigen sich gegen unten in mehrere kräftig geformte Ausläufer, die theils dem Weinbau, theils dem Obst- und Feldbau dienen.

In den Kirchbach gehen auf der rechten Seite, außer dem eine 1/8 Stunde langen Wollbach, nur noch ganz unbedeutende Zuflüsse, dagegen auf der linken Seite folgende Bäche:

Der vordere Rohrbach, nur eine Viertelstunde lang, fließt durch eine tiefe Waldschlucht und mündet zwischen der Häfnerhaslacher Mühle und dem Kirchbachhof ein.

Der hintere Rohrbach beginnt auf den Höhen des Strombergs, fließt durch ein enges tiefes Waldthälchen und mündet nach 3/4stündigem Lauf beim Kirchbachhof ein.

Der eine halbe Stunde lange Heimerthälensbach vereinigt sich eine 1/8 Stunde unterhalb des Kirchbachhofs mit dem Kirchbach. Das Thal gleicht dem vorhergehenden.

Der Ochsenbach beginnt im Ochsenbacher Gemeindewald und mündet nach halbstündigem Lauf unfern Ochsenbach ein.

Der eine halbe Stunde lange Grauwinkelbach (Aschbach) entspringt am Steinehau und fließt unterhalb Ochsenbach ein.

Der Schippbach beginnt in einer tiefeingeschnittenen mehrfach verzweigten Waldschlucht und mündet unterhalb der Bromberger-Mühle in den Kirchbach. Lauf eine halbe Stunde. Sein Thal unterscheidet sich durch eine breitere wiesenreiche Thalsohle und durch seine südwestliche Richtung von den übrigen dem Kirchberg zuziehenden Thälchen, die durchgängig eng sind und eine südliche oder südöstliche Richtung haben.

d. Stehende Gewässer.
Natürliche Seen bestehen im diesseitigen Oberamtsbezirk nur wenige und zwar: 3 kleine Seen auf der Markung Hausen b. M.,| 2 Seen im Eichbühl (Markung Neipperg), der einen Morgen große Pelzsee auf der Markung Stethen und in dessen Nähe zwei kleinere Seen, die jedoch in heißen Sommern austrocknen. Von künstlich angelegten Weihern haben wir zu nennen: den ansehnlichen Feuersee bei Brackenheim, den 1/8 Morgen großen Weiher bei dem Wilhelmsthaler Hof, 3 Weiher bei Kirchbach, den Lochsee und einen Weiher im Schloßgarten bei Schwaigern, und den Salzbrunnenweiher auf der Markung Spielberg.

Wetten haben die Orte: Brackenheim, Botenheim, Cleebronn, Güglingen, Michelbach, Neipperg, Nordhausen 2, Ochsenberg, Spielberg und Stockheim.

Seen und Weiher, die abgegangen und meist in Wiesengrund oder Wald umgewandelt sind, waren: ein See in der sog. Gellsten (Markung Botenheim), ein 3 Morgen großer Weiher bei Katharinenplaisir, ein Weiher in den Weiherwiesen (Mark. Frauenzimmern), der Schweizersee und der untere See, beide im Seebach-Thal bei Klein-Gartach, der 11/2 Morgen große See am Seeberg bei Massenbach, 2 Weiher im Saubach (Mark. Meimsheim), ein 3/4 Morgen großer Weiher im Pfitzenhofer Thal bei Michelbach, 3 Seen im Thal gegen Eppingen bei Niederhofen, ein See in den Seewiesen bei Nordheim, 4 Weiher auf Ochsenbacher Markung, ein Weiher in dem Rodbach bei Pfaffenhofen, der neue See bei Schwaigern, ein 7 Morgen großer Weiher im sog. Seedamm bei Stockheim u. s. w.

3. Naturschönheiten.
Der diesseitige Oberamtsbezirk hat zwar keine großartigen Gebirge, groteske Felspartieen, Seen, Wasserfälle etc. aufzuweisen, dagegen entfaltet er viele landschaftlichen Reize, die sich in großer Abwechslung von der mildesten, fruchtbarsten Gegend bis zur wilden Waldschlucht abstufen. Einen besonders ansprechenden Zug in der Physiognomie des Bezirks bildet das reizende wohl angebaute, von den Alten die edle Provinz, das kleine Italien genannte Zabergäu, das sich zwischen dem bewaldeten Stromberg und dem rebenreichen Heuchelberge fächerartig ausbreitet und von diesen beiden lang gestreckten Höhenzügen, wie von zwei Armen auf drei Seiten schützend umfangen wird (s. auch unten). Unternehmen wir eine kleine Wanderung durch den Bezirk und beginnen diese im Norden desselben bei Massenbachhausen: es empfängt uns hier ein getreidereiches, gegen das Neckarthal sich ausbreitendes Flachland, dem zwar eine gewisse Eintönigkeit aufgeprägt ist, allein durch die im milden, wiesenreichen Massenbach-Thale gelegenen Orte und durch die hier allerseits ausgesprochene Fruchtbarkeit wird die Gegend wohlthuend belebt. Ein angenehmer Weg führt hinüber in das Leinthal zu dem freundlichen Schwaigern, das mit seinem auf der höchsten Stelle der Stadt gelegenen| großartigen Schloß und seiner interessanten Kirche eine recht hübsche Ansicht gewährt; südlich der Stadt erhebt sich der langgestreckte Heuchelberg, auf den wir von Schwaigern aus anfänglich über fruchtbare Ackergelände und weiterhin durch üppige Laubwaldungen gelangen. Auf dem Rücken des Heuchelbergs angekommen, dürfen wir nicht versäumen, den weithin sichtbaren, übrigens schon in das Oberamt Heilbronn fallenden Wartthurm auf der östlichen Spitze des Heuchelbergs zu besuchen. Das Auge schweift hier gegen Osten in das herrliche Neckarthal, in welchem an dem erstarkten Fluß neben vielen freundlichen Ortschaften die Städte Heilbronn, Neckarsulm, Wimpffen sichtbar sind; über das Neckarthal hinweg erscheinen die mannigfaltig verzweigten Löwensteiner Berge, mit ihren burgbekrönten, schön modellirten Ausläufern und Vorbergen. Gegen Süden reicht der Blick in das reizende Zaberthal, an den viel gegliederten bewaldeten Stromberg, und an dessen nordöstlicher Spitze, dem Michaelsberg, vorbei über das weitgedehnte Flachland (Strohgäu, langes Feld etc.) mit seinen lachenden von Obstbäumen umgürteten Ortschaften und dem aus der Ebene sich frei erhebenden Asperg bis über die Stuttgarter Gegend, über die Filder und den Schurwald hinaus und an einen Theil der Alb. Gegen Norden und Nordosten überblickt man die große Ebene gegen den Odenwald, aus dem der Katzenbuckel sich frei erhebt und dem Auge einen willkommenen Ruhepunkt gewährt; endlich sieht man gegen Nordwesten über einen großen Theil des badischen Landes und über die Rheinebene hinweg in blauer Ferne an die hochragenden Vogesen. Außer diesem Aussichtspunkt bietet der Heuchelberg noch viele andere, von denen wir nur noch einige näher anführen wollen, wie: den Punkt bei dem alten Birnbaum oberhalb Klein-Gartach, von dem man, außer dem oberen, etwas abgeschiedenen Leinthal, eine beträchtliche Strecke des badischen Landes überblickt. Der Thurm auf dem Stocksberg gestattet eine überaus freundliche Aussicht in das Zaberthal, an den in seiner ganzen Ausdehnung sichtbaren Stromberg, an die Löwensteiner Berge, in einen Theil des Neckarthals und an einige Punkte der Alb. Ähnlich ist die Aussicht auf dem Schloß Neipperg, das nebenbei im Verein mit dem an dem Fuß des Schloßbergs gelegenen freundlichen Dorf Neipperg eine sehr malerische Ansicht gewährt. Von dem Heuchelberg nehmen wir nun den Weg in das reizende, fruchtbare, wohl geschützte Zabergäu, in welchem sich in dem Hauptthale wie in den Seitenthälern in kleinen Entfernungen freundliche Städte und Dörfer angesiedelt haben. Beinahe jeder Ort bietet malerische Ansichten, die auf der einen Seite von dem rebenreichen Heuchelberg, auf der anderen Seite von dem bewaldeten Stromberg im Hintergrund abgeschlossen sind. Ernst und feierlich blicken von den Höhen des Heuchelbergs und des Strombergs in das Zabergäu hinein die so schön gelegenen stattlichen Schlösser| und Burgen Stocksberg, Neipperg, Magenheim und die aus dunklen Waldungen hervorlugenden Ruinen der Burg Blankenhorn und vollenden mit der auf dem freistehenden Michaelsberg sich erhebenden interessanten Kirche und dem ehemaligen Kapuzinerhospitz ein landschaftliches Bild, das zu den anmuthigsten in Württemberg gezählt werden darf. Wir verlassen das schöne Zaberthal und ersteigen den dicht bewaldeten, von wilden Schluchten vielfältig durchfurchten nördlichen Steilabfall des Strombergs; auf seinem schmalen Rücken empfängt uns eine ernste Waldesstille, die selten von einem Wanderer unterbrochen wird, denn hier finden wir kein Dorf, nicht einmal eine menschliche Wohnung mehr und der lang gedehnte Wald gestattet nur hier und da einen Durchblick, der uns ahnen läßt, welch herrliche Aussichten man von dem Stromberg genießen würde, wenn er waldfrei wäre. Dieß bestätigt uns der einzige Punkt des Strombergs, so weit er bewaldet ist, auf der Höhe nördlich von Ochsenbach, über die der alte Weg von Güglingen herführt; hier reicht der Blick in das enge, abgeschiedene, von hohen Waldbergen eingerahmte Kirchbachthal mit seinen malerisch gelegenen Ortschaften, weiterhin in einzelne Partieen des Metter- und Enzthals, über das Flachland bei Ludwigsburg und endlich im Hintergrunde an die Alb vom Hohenneuffen bis an den Hohenstaufen. Wir wandern auf dem Rücken des Strombergs in östlicher Richtung weiter und werden auf dem höchsten Punkte desselben, auf dem sog. „Steinehau“, von den vielen wild verworren herum liegenden Feldtrümmern überrascht und unwillkürlich an den Schwarzwald erinnert. Von hier weiter bis zu dem Michaelsberg, der sich an der nordöstlichen Spitze des Strombergs durch einen tiefen Sattel von demselben getrennt hat und keck in das Flachland hinaustritt. Auf dem schönsten Punkte unseres Bezirks angekommen, entrollt sich uns hier eine überraschend großartige Rundsicht, die nur gegen Süden und Westen durch den bewaldeten Stromberg beschränkt ist. Man überblickt hier gegen Norden und Nordwesten das Zabergäu und über den Heuchelberg hinweg den frei sich erhebenden Steinsberg mit der ehemaligen deutschen Königsburg und im fernen Hintergrunde einen Theil der hochragenden Vogesen; gegen Nordosten in das reizende Neckarthal, in welchem die ehemalige Reichsstadt Heilbronn mit dem Wartberge noch sichtbar wird, und weiter hin über den Odenwald, aus dem sich der kegelförmige Katzenbuckel majestätisch erhebt; gegen Osten sieht man die Höhenzüge der Löwensteiner und Waldenburger Berge, des Mainhardter und Murrhardter Waldes mit ihren von Schlössern, Burgen und Burgruinen bekrönten Vorhügeln, Vorsprüngen und Ausläufern, und gegen Südwesten über den Schurwald hinweg an einen Theil der Alb mit den hervorragenden Gliedern Hohenneuffen, Teck, Hohenstaufen, Rechberg, Stuiffen, Rosenstein etc. Die Aussicht von dem Schloß Magenheim| ist zwar nicht so ausgedehnt wie auf dem Michaelsberg, jedoch immerhin sehr freundlich und anziehend. Außer den schon angeführten nennen wir noch folgende schöne Aussichtspunkte: den Mönchsberg und den Heidelberg auf der Mark. Dürrenzimmern, das Schloß Klingenberg, wo dem Auge hauptsächlich das ganz nahe Neckarthal aufgeschlossen wird; die Anhöhe nordwestlich von Leonbronn, bei Bellevue, beim Hörnle, beim ehemaligen Landthurm und auf dem Rothenberg, auf der Markung Nordheim, auf dem Gucker (Mark. Pfaffenhofen), auf der alten Wart (Mark. Schwaigern) und auf dem Schloßbuckel (Mark. Stethen) [s. auch die Ortsbeschreibungen].

1

4. Boden.
Die Bodenarten des Bezirks sind sehr verschieden und wechseln von ganz mageren Sandböden bis zu den fruchtbarsten Lehmböden; im allgemeinen gehört der Boden, so weit er für den Feldbau benützt wird, in dem größeren Theil des Bezirks zu den ergiebigeren des Landes, während der übrige Theil mehr dem Waldbau entspricht. Da bekanntlich theils die Zersetzungsprodukte der zu Tage gehenden Gebirgsschichten, theils die Diluvial- und Alluvialablagerungen die verschiedenen Bodenarten bedingen, so halten wir es für angemessen, bei der Beschreibung derselben die geognostischen Verhältnisse im allgemeinen zu Grunde zu legen. Ein fruchtbarer Diluviallehm verbreitet sich über das Flachland im Osten des Bezirks von dem Neckarthal her und greift tief in das Zabergäu und in das Leinthal hinein; er wird im Osten des Bezirks von dem Muschelkalk und der Lettenkohlengruppe, im Zabergäu und Leinthal aber von den Gipsmergeln unterlagert, was, wenn die Unterlagerungen der Oberfläche nahe treten, verschiedene Einflüsse auf die Fruchtbarkeit derselben äußert. Wird der Lehm in geringer Tiefe von dem Muschelkalk und Muschelkalkdolomit unterlagert, dann erscheinen kalkreiche, sog. warme Lehmböden, treten aber die Mergel oder Sandsteine der Lettenkohlengruppe zu nahe an die Oberfläche, dann wird der Boden im ersteren Fall etwas mager und hitzig, im anderen Falle entstehen leicht sandige, sog. Schlaisböden. Bilden die Gipsmergel in unbeträchtlicher Tiefe die Unterlage des Lehms, dann hat dieß einen weniger durchlassenden etwas naßkalten Boden zur Folge. Glücklicherweise ist die Mächtigkeit des Lehms in unserem Bezirk meist so beträchtlich, daß die Unterlage desselben nur seltener auf denselben nachtheilig einwirken kann, vielmehr tritt derselbe in der Regel sehr mächtig auf und seine Fruchtbarkeit und die leicht zu bebauende wellige Ebene, die er aller Orten herstellt, haben ihn nicht allein in unserem Bezirk, sondern auch in großer Verbreitung im übrigen Württemberg zu dem wichtigsten Glied der Oberfläche, zur Mutter des Feldbaus, zur eigentlichen Getreidekammer des Landes gestempelt. Auch das gute Gedeihen der| Obstzucht ist durch die Tiefgründigkeit des Lehms bedingt, indem die Bäume in demselben ungehindert wurzeln können. Die Zersetzungen der Gipsmergel (Leberkies) kommen hauptsächlich an den unteren Gehängen des Strombergs und des Heuchelbergs, wie an den zunächst dieser Höhenzüge sich anlagernden Ausläufern vor; sie werden an den sommerlichen Abhängen mit Vortheil für den Weinbau benützt, während sie für den Ackerbau ursprünglich zu mager und zu hitzig sind und erst nach längerer und fleißiger Bebauung allmählig in starke Thonböden übergehen und sich alsdann zu guten Getreideböden, in denen auch die Luzerne sehr gerne gedeiht, heranbilden. Auf den Winterseiten der steileren Partieen dieser Gruppe wird meist Waldbau getrieben. Über den Gipsmergeln lagert nun der feinkörnige Keuperwerkstein, der sich hauptsächlich über den Rücken des Heuchelbergs und über die Vorplatte am Fuß des Michaelsbergs verbreitet, und dessen Zersetzungen einen leichtsandigen, düngerbedürftigen Boden (Schlaisboden) liefern, der in geringer Tiefe von dem Sandstein selbst unterlagert wird. Da der Werkstein beinahe regelmäßig eine ebene Fläche herstellt, so wird auf seinen Zersetzungen, denen zuweilen auch eine günstige Beimengung von Lehm zukommt, häufig Feldbau getrieben, zu dem er sich, namentlich zu dem Kartoffelbau, bei fleißiger Bearbeitung und kräftiger Düngung mehr und mehr eignet. Auch Wein wird mit gutem Erfolg auf dem Werkstein gebaut und häufig werden die obern Verwitterungen desselben und die Sandmergel in die aus Gipsmergeln bestehenden Weinberghalden gebracht, um einen für den Weinbau noch günstigeren Boden zu erzielen. Die noch übrigen höher gelegenen Schichten der Keuperformation, der mittlere Mergel, der weiße grobkörnige Sandstein (Stubensandstein) und die Knollenmergel, kommen im diesseitigen Bezirk nur noch an den Steilgehängen und auf dem Rücken des Strombergs vor und dienen dort ausschließlich dem Waldbau. Die rasch vor sich gehenden Zersetzungen der beiden Mergel liefern einen dem Holzwuchs zuträglichen stark gebundenen, tiefgründigen Thonboden, während die Zersetzungsprodukte des weißen Sandsteins einen ziemlich nahrungsarmen Sandboden bilden, der, wenn ihm nicht der nöthige Humus, oder eine Beimengung von Lehm, Thon etc. zukommt, sogar der Waldvegetation nicht recht genügen will; man muß daher besonders darauf Bedacht nehmen, ihm die Humus erzeugenden Kräfte zu vermehren, jedenfalls nicht zu schwächen. In den Thalebenen haben sich fruchtbare, den Wiesenbau begünstigende Alluvionen abgelagert, die meist von den nahen Bergabhängen und höher liegenden Gegenden hergeschwemmt wurden.

1

5. Luft und Witterung.
Die klimatischen Verhältnisse des Bezirks gehören im allgemeinen zu den milderen, theilweise zu den mildesten des Landes und| gestatten nicht nur den Anbau von feineren Kulturgewächsen und Obst, sondern auch den Weinbau, der in sämtlichen Orten des Bezirks mehr oder weniger getrieben wird. Da die bedeutenderen und zugleich bewohnteren Thäler der Zaber, der Lein und des Kirchbachs gerade gegen Osten ziehen und sich in dieser Richtung allmählig verbreitern, so gestatten sie den Ostwinden, und im untern Zaberthal, wie auch in dem Flachlande, den Nordostwinden freien Zutritt, was zwar eine erfrischende gesunde Luft, übrigens zuweilen auch schädliche Frühlingsfröste zur Folge hat. Starke, mitunter kalte Nebel kommen hauptsächlich in dem Neckarthale vor und ziehen sich von da in das Zaber- und Leinthal. Dagegen ist Hagelschlag selten, indem der Stromberg und der Heuchelberg günstige Wetterscheiden für den Bezirk bilden; nach einem 25jährigen Durchschnitt von 1828–1852 wurden in dem Oberamtsbezirk von 100 Morgen jährlich beschädigt 0,592 Morgen, während der Durchschnitt des ganzen Neckarkreises 0,842 Morgen betrug. Nach einem 10jährigen Durchschnitt von 1843–1852 wurden im Oberamtsbezirk von 100 Morgen 0 Morgen beschädigt, während der Durchschnitt des ganzen Neckarkreises 0,300 Morgen betrug (s. Württemb. Jahrbücher Jahrg. 1853. Heft I. S. 176). Frühere Hagelschläge kamen im Laufe dieses Jahrhunderts vor: den 30. Juni 1810 in Zaberfeld und theilweise in Leonbronn; den 17. Juni 1811 überhaupt in dem Oberamtsbezirk; den 30. Juni 1811 in Klingenberg; den 20. Juli 1812 in Meimsheim; den 29. Juli 1812 in Nordheim; den 1. August 1814 in Cleebronn; im Jahr 1818 in Cleebronn, Haberschlacht, Hausen, Massenbach, Massenbachhausen, Neipperg, Nordheim, Schwaigern und Weiler; den 13. Mai 1827 in Michelbach, Cleebronn, Ochsenberg, Häfnerhaslach, Brackenheim und Stockheim; den 22. Aug. 1827 in Haberschlacht, Stethen, Meimsheim und Stockheim; den 9. August 1828 in 15 Orten des Oberamtsbezirks; den 18. Juli 1829 in Botenheim, Cleebronn, Michelbach, Leonbronn, Ochsenberg, Güglingen, Pfaffenhofen, Weiler und Zaberfeld; den 18. August 1831 in Schwaigern; den 13. Juni 1835 in Häfnerhaslach und Nordheim; den 25. Mai 1838 in Nordheim; den 23. Juni 1840 in Schwaigern und Stethen; den 6. Mai 1841 in Schwaigern.[e 1]

Wolkenbrüche fanden statt: den 6. Juni 1746 in Nordheim; ebendaselbst 1759 drei, die großen Schaden anrichteten; den 9. Juli 1816 in Pfaffenhofen, Weiler und Zaberfeld; den 15. September 1825 in Schwaigern, Hausen und Nordheim.

Erdbeben wurden verspürt: den 10. September 1774 auf dem Michaelsberg; den 5. December 1781 zu Meimsheim und in den benachbarten Orten; den 8. Februar 1840 im ganzen Zabergäu und in einem großen Theil des Landes.

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Meteorologische Verhältnisse.[4]

In dem Oberamtsbezirke selbst besteht keine meteorologische Station; dagegen sind demselben benachbart die Stationen Bönnigheim und Heilbronn. Die erstere ist seit 1861 in ununterbrochener Thätigkeit und wird von Herrn Apotheker Völter besorgt. Die Station Heilbronn war von 1853–64 im Bahnhofgebäude untergebracht und wurde von den Telegraphenbeamten besorgt; im December 1864 wurde sie in das ganz frei außerhalb der Stadt gelegene Paulinenhospital verlegt, wo eine günstigere Aufstellung der Instrumente möglich war. Die Aufzeichnungen werden von dem Hausmeister Ottenbacher gemacht. Im Folgenden werden die Resultate der Stationen Bönnigheim und Heilbronn mitgetheilt und zur Vergleichung noch diejenigen von Stuttgart beigefügt.

Mittlere Wärme.

Auf die 15jährige Periode von 1855–69 reducirt ergeben sich die Wärmemittel in Celsius’schen Graden (5° C = 4° Reaumur) aus folgender Zusammenstellung:

Bönnigheim. Heilbronn. Stuttgart.
Januar −1,13 0,52 0,49
Februar 1,24 2,90 2,90
März 3,59 5,35 5,21
April 8,81 10,56 10,44
Mai 12,65 14,83 14,50
Juni 15,92 18,11 17,66
Juli 17,00 19,11 19,10
August 17,04 18,67 18,65
September 13,75 15,01 15,56
October 8,55 10,06 10,50
November 2,69 4,19 4,31
December 0,04 1,55 1,61
Jahr 8,34 10,07 10,08
Winter 0,05 1,66 1,67
Frühling 8,35 10,25 10,05
Sommer 16,66 18,63 18,47
Herbst 8,33 9,75 10,12
Die Station Bönnigheim, welche in einer Meereshöhe von 221 Meter liegt, ist erheblich kälter als Heilbronn und Stuttgart. Bönnigheim ist kälter als Heilbronn im Jahr um 1,73, ferner im Monat|
Januar um 1,65° C.       Juli um 2,11
Februar um 1,66 August um 1,63
März um 1,76 September um 1,26
April um 1,75 Oktober um 1,51
Mai um 2,18 November um 1,50
Juni um 2,19 December um 1,51

Ferner ist die Station Bönnigheim kälter als Stuttgart im Jahr um 1,74, ferner im

Januar um 1,62° C.       Juli um 2,10
Februar um 1,66 August um 1,61
März um 1,62 September um 1,81
April um 1,63 October um 1,95
Mai um 1,85 November um 1,62
Juni um 1,74 December um 1,57

Am größten ist der Unterschied zwischen Bönnigheim und Heilbronn im Mai und Juni, zwischen Bönnigheim und Stuttgart im Juli.

Vergleichen wir noch Heilbronn und Stuttgart, so finden wir die Jahresmittel übereinstimmend, ebenso die Mittel der Monate Januar, Februar, Juli, August, December. Wärmer als Stuttgart ist Heilbronn im März um 0°,14 C., April um 0°,12, im Mai um 0,33, im Juni um 0,45; kälter ist Heilbronn im September um 0,55, im October um 0,44, im November um 0,12.

Der Unterschied der Jahreszeiten wird:

zwischen Heilbronn
und Bönnigheim.
Heilbronn
und Stuttgart.
Stuttgart
und Bönnigheim.
Winter 1,61 −0,01 1,62
Frühling 1,90 +0,20 1,70
Sommer 1,97 +0,16 1,81
Herbst 1,42 −0,37 1,79

Die größte mittlere Wärme fällt in Stuttgart und Heilbronn in den Monat Juli, zu Bönnigheim in den August; am kältesten ist der Januar. Frühling und Herbst sind in Stuttgart und Bönnigheim gleich warm; in Heilbronn ist der Herbst um 0°,50 kälter, als der Frühling. Die Differenz zwischen dem wärmsten und kältesten Monat beträgt in

Bönnigheim 18°,17
Heilbronn 18,59
Stuttgart 18,61
Die mittlere Wärme ist daher in Bönnigheim einer kleineren Schwankung unterworfen als an den beiden anderen Stationen; dasselbe ergibt sich aus der Vergleichung der Unterschiede zwischen Sommer und Winter. Dieselben betragen nämlich zu|
Bönnigheim 16°,61
Heilbronn 16,97
Stuttgart 16,80.

Die mittlere Wärme der einzelnen Monate bewegte sich zu Stuttgart innerhalb des 15jährigen Zeitraums 1855–69 zwischen folgenden Grenzwerthen:

Größtes Kleinstes
Monatsmittel Differenz
Januar 5,00 (66) −4,01 (61) 9,01
Februar 7,71 (69) −1,13 (55) 8,84
März 9,30 (62) 2,83 (69) 6,47
April 13,80 (62) 8,31 (55) 5,49
Mai 18,94 (68) 11,51 (66) 7,43
Juni 20,35 (58) 15,44 (69) 4,91
Juli 22,34 (59) 16,23 (60) 6,11
August 20,92 (61) 16,60 (66) 4,32
September 17,29 (69) 13,48 (56) 3,81
October 12,20 (62) 8,14 (66) 4,06
November 6,86 (65) 0,16 (58) 6,70
December 7,39 (68) −2,60 (64) 9,99
Jahr 11,45 (62) 8,41 (55) 3,04

Der Spielraum für die einzelnen Monatsmittel ist am größten in den Wintermonaten Januar, Februar, December, außerdem ist er bedeutend im Mai in Folge der in demselben vorkommenden Kälterückschläge. Am kleinsten ist der Spielraum in den Monaten August, September und Oktober.

Dasselbe Resultat ergibt sich aus den folgenden Zahlen für die mittlere Veränderlichkeit der einzelnen Monate, welche aus den Abweichungen der einzelnen Mittel von den 15jährigen Durchschnittszahlen abgeleitet sind.

Heilbronn. Stuttgart.
Januar 2,24 2,23
Februar 2,16 2,39
März 1,73 1,70
April 1,29 1,38
Mai 1,58 1,69
Juni 1,49 0,91
Juli 1,17 1,33
August 1,41 1,17
September 0,90 0,98
October 1,44 1,14
November 1,52 1,71
December 2,10 1,99
Jahr 0,66 0,77
| Die höchsten und tiefsten Stände des Thermometers, welche seit 1855 beobachtet wurden, waren zu
Diff.
Bönnigheim 35,0 C. 1865 Juli 17. −26,2 1861 Jan. 3. 61,2
Heilbronn 33,8 C. 1859 Juli 20. −33,7 1861 Jan. 7. 67,5
Stuttgart 36,2 C. 1865 Juli 21. −19,4 1859 Dec. 18. 55,6

Vor 1855 waren die Stuttgarter Extreme:

Maximum 36°,5 C. 1832 Juli 14.
Minimum −26,7 C. 1830 Febr. 2.
Diff. 63,20

Die größte mittlere Wärme hat in Stuttgart im Durchschnitt der 20 Jahre 1848–67 der 20. Juli, die kleinste fällt auf Jan. 6. (vgl. württemb. Jahrb. 1870 S. 123), so daß die mittlere Wärme während 195 Tagen zunimmt, während 170 abnimmt, die Abnahme der Wärme also 25 Tage weniger lang dauert, als die Zunahme.

Die mittleren Werthe der Jahresextreme, sowie die kleinsten und größten in einem Jahre vorkommenden Schwankungen der Wärme sind folgende:

Mittleres Maximum. Mittleres Minimum. Differenz.
Bönnigheim 32°,3 C. −16,0 C. 48°,3 C.
Heilbronn 32,4 C. −17,1 C. 49,5 C.
Stuttgart 33,6 C. −14,0 C. 47,6 C.
Größte Kleinste
jährliche Schwankung
Bönnigheim 60,0 (1861) 37,5 (1866)
Heilbronn 67,1 (1861) 36,2 (1866)
Stuttgart 54,8 (1859) 37,5 (1868)
Frostgrenzen.

Dieselben werden gebildet durch den letzten Tag im Frühjahr und den ersten im Herbst, an welchem das Thermometer mindestens bis zum Gefrierpunkt sinkt.

Die mittleren Werthe der Frostgrenzen sind im

Frühjahr. Herbst. Tage dazwischen.
Bönnigheim Mai 3. October 12. 162
Heilbronn April 23. October 24. 184
Stuttgart April 9. October 24. 198

Der letzte Frost tritt in Bönnigheim im Frühling um 10 Tage früher, im Herbst um 12 Tage früher ein als in Heilbronn, wodurch die Periode der Fröste in Bönnigheim 22 Tage länger dauert, als in Heilbronn.

Schneegrenzen.

Der letzte Schnee im Frühjahr fällt im Mittel zu

Bönnigheim den 3. April
Heilbronn den 28. März
Stuttgart den 11. April.
| Der erste Schnee des Spätjahrs fällt durchschnittlich zu
Bönnigheim den 11. November
Heilbronn den 17. November
Stuttgart den 14. November

Die Dauer der schneefreien Zeit beträgt damit für

Bönnigheim 222 Tage
Heilbronn 234 Tage
Stuttgart 207 Tage

Zahl der Schneetage.

Bönnighe Mittel.
Bönnigheim 29
Heilbronn 20
Bruchsal 29.

Zahl der Frosttage, d. h. der Tage, an welchen das Thermometer mindestens bis zum Gefrierpunkt sinkt.

Mittel. Maximum. Minimum.
Bönnigheim 102,8 145 (1864) 85 (1862)
Heilbronn 079,1 127 (1858) 33 (1857)
Bruchsal 083,9 116 (1864) 50 (1863)

Zahl der Wintertage, d. h. der Tage, an welchen das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt sich erhebt.

Mittel. Maximum. Minimum.
Bönnigheim 27,7 49 (1864) 3 (1863)
Heilbronn 13,7 25 (1867) 0 (1857. 1866)
Stuttgart 19,3 44 (1855) 0 (1863)

Zahl der Sommertage, d. h. der Tage, an welchen das Thermometer mindestens 25° C. (20° R.) erreichte.

Mittel. Maximum. Minimum.
Bönnigheim 57,7 081 (1868)
Heilbronn 50,1 067 (1859) 23 (1860)
Stuttgart 58,7 103 (1865) 32 (1860)
Atmosphärischer Niederschlag.

Die mittlere Anzahl der Tage mit Niederschlag beträgt zu

Bönnigheim 145
Heilbronn 133
Stuttgart 161.

Der Niederschlag erreichte zu

Bönnigheim eine Höhe von 25,35 Par. Zoll = 686,2 Millimeter
Heilbronn eine Höhe von 21,97 Par. Zoll = 594,7 Millimeter
Stuttgart eine Höhe von 21,09 Par. Zoll = 570,9 Millimeter

Von dem jährlichen Niederschlag kommen in Stuttgart auf den

Winter (Decbr., Jan., Febr.) 17 Procente
Frühling (März, April, Mai) 26 Procente
|
Sommer (Juni, Juli, August) 35 Procente
Herbst (Sept., Octbr., Novbr.) 22 Procente

Am ausgiebigsten sind demnach die Sommerregen, welche doppelt soviel Niederschlag liefern, als der Winter.

Die größte während 24 Stunden gefallene Niederschlagsmenge betrug zu

Bönnigheim 36,8 Millimeter 1867 August 24.
Heilbronn 57,3 Millimeter 1866 Juni 16.
Stuttgart 47,4 Millimeter 1870 August 9.
6. Gebirgsarten, Versteinerungen und Mineralien.

Die geognostischen Verhältnisse des Bezirks sind einfach und beschränken sich auf die nur wenig eingreifenden oberen Glieder des Muschelkalks und auf den Keuper, welch letzterer in seiner ganzen Vollendung auftritt; überdieß haben sich Diluvial- und Alluvialbildungen in sehr namhafter Weise über unseren Bezirk verbreitet. Die natürliche Gebirgsschichten- und Altersfolge ist von unten nach oben folgende:

1. Die Muschelkalkformation, von der, wie schon bemerkt wurde, nur die obersten Schichten zu Tage treten, erscheint mit dem Hauptmuschelkalk in ganz geringer Ausdehnung an den Thalgehängen der Zaber unterhalb Meimsheim und in dem Massenbachthale; dieser geht gegen oben in den Muschelkalkdolomit über, der jedoch bald von dem Schlußglied der Muschelkalkformation, von der Lettenkohlengruppe mit ihren Sandsteinen, Thonletten und Dolomiten gedeckt wird. Auch die Lettenkohlengruppe findet keine große Verbreitung im diesseitigen Bezirk und beschränkt sich theilweise auf die Thalwand des Neckars bei Klingenberg und greift von da die Thalgehänge bildend in das Katzenbachthal, Breibachthal und Schelmenthal hinein, einerseits bis Nordheim, andererseits bis auf 1/4 Stunde unterhalb Nordhausen. Bei Meimsheim bildet sie von der östlichen Oberamtsgrenze an anfänglich ein schmales Band über den Gehängen des Hauptmuschelkalks, wo sie dann etwa 1/4 Stunde lang die Zaberthalgehänge selbst bildet. Von dem Zaberthal greift sie überdieß in das Thälchen, das sich gegen Hausen hinaufzieht, und in das sog. Saubrunnenthälchen noch eine kurze Strecke weit hinein. Bei Schwaigern erscheint sie wieder und bildet von der Stadt an den linken Thalabhang bis zu dem Massenbachthal, in das sie an den obern Thalgehängen hauptsächlich mit ihren Thonletten sich noch eindrängt. Dieses Schlußglied der Muschelkalkformation wird allerseits von einem mächtigen Diluviallehm bedeckt und würde daher in unserem Bezirk eine untergeordnete Rolle spielen, wenn nicht unterhalb Meimsheim einige Steinbrüche in ihr angelegt wären, aus denen ganz vortreffliche Bau- und Werksteine gewonnen werden. Ein Aufschluß, den| ein Steinbruch bei der Schellenmühle bietet, liefert ein belehrendes Profil über die Schichtenfolge der Lettenkohlengruppe, und zwar von oben nach unten folgendes:
Humus 1′ (w. Fuß)
blaue Thone 1″
graue Mergel 8″
gelbe brockelige Dolomite 1′
graue Mergel 1′ 2″
dünngeschichtete, schmutziggelbe Dolomite 2′
wohlgeschichtete gelbe Dolomitbank 1′ 5″
graue, sandigschiefrige Mergel 1′
Kohlenschichte 1″
hellgraue Mergel 3″
graue schiefrige Sandmergel mit einem gelben
Dolomitschichtchen durchzogen
3″
hellgelbe, etwas brockelige Dolomite 1′
schmutziggelbe, gegen unten gräuliche,
wohlgeschichtete, Drusen enthaltende Dolomitbänke
4′
schwarze Thonmergel (theilweise kohlig) 5″
schiefrige Sandmergel 2′
Lettenkohlensandstein 35′ aufgeschlossen.

Von Versteinerungen in dem Hauptmuschelkalk kann hier nicht die Rede sein, da derselbe in ganz geringer Ausdehnung und nur mit den oberen versteinerungsarmen Schichten zu Tage tritt, so daß nur selten irgend ein ihm zukommender organischer Einschluß gefunden wird. Dagegen kommen in der Lettenkohlengruppe und zwar in den Sandsteinen nicht selten Equisetum arenaceum, Täniopteris vittata etc. vor; in den Thonletten (Mergeln) und in den Dolomiten finden sich Mya, Posidonia minuta, Lingula etc.

2. Die Keuperformation erhebt sich in verschiedenen Abstufungen über dem Flachlande der meist mit Lehm bedeckten Muschelkalkformation und nimmt den übrigen weit größeren Theil des Bezirks ein; sie beginnt mit den unteren schäckigen Gipsmergeln, die von Güglingen an bis zu dem Liegenden des Keuperwerksteins auf dem Heuchelberg nachstehende Schichtenfolge zeigen:

rother Steinmergel 0 5″
rother Mergel mit Spatschnüren durchzogen 20′
blaugrauer Mergel 01′
grauer Steinmergel 0 3″
grauer Mergel 0 8″
rother Mergel mit Gipskörnern 0 2″
rother Mergel 10′
blaugrauer Mergel 03′
rother Mergel mit Gipskörnern 04′
|
rother Mergel 08′
Steinmergel 0 4″
Gipskörner 0 1″
grauer Mergel 06′
blauer Mergel 06′
blauer Steinmergel 0 4″
blauer Mergel mit Gipsschnüren durchzogen 03′
rother Mergel 20′
Steinmergel 0 3″
rothe und blaue mit Spatschnüren netzartig
durchzogene Mergel
25′
grauer, mit sandigen Plättchen durchzogener Mergel 15′
blauer Mergel 12′
Hierauf ein dünngeschichteter Werkstein.

Der in die unteren Keupermergel eingelagerte Gips kommt hauptsächlich am Galgenberg und an der Burg bei Brackenheim, am Fuß des Hörnles bei Neipperg, nordöstlich von Dürrenzimmern, nordwestlich von Nordhausen, bei Stethen und sonst noch an vielen Stellen vor; er tritt in ganz verschiedenen Mächtigkeiten auf und ist öfters nur durch dünne Gipsschnüre oder Körner vertreten, während er an anderen Stellen zu einer namhaften Mächtigkeit anschwillt. Seine größte Entwicklung hat er bei Dürrenzimmern gefunden, wo er in einem großartigen Gipsbruch abgebaut wird und folgendes Profil von oben nach unten liefert:

Humus 2′
weißer mit Gips durchdrungener Mergel 2′
rother Mergel 2′
graue, gipshaltige Mergel 3′
rothe Mergel mit Gipsschnüren durchzogen 1′ 5″
grauer Gips 1′ 5″
weißer Gips 5″
grauer Gips 2′
weißer, dünngeschichteter Gips 4′
grauer Gips 4′
weißer, dünngeschichteter Gips 1′ 5″
weiße, mit rothen Adern durchzogene Gipsknauer 2′
grauer schiefriger Gips 1′
geschichteter, weißer Gips 4″
graue Gipsbänke 3′
rother Mergel mit rothen Gipsadern durchzogen 1′ 5″
graue dünngeschichtete Gipsbank 2′
rother Mergel mit rothen Gipsschnüren durchzogen 1′
graue dünngeschichtete Gipsbank 2′
|
weiße Gipsbank 01′ 5″
graue dünngeschichtete Gipsbank aufgeschlossen 10′

Die unteren Gipsmergel bilden hauptsächlich die untersten Gehänge des Strombergs, die Abhänge des Heuchelbergs und der Hardt, überdieß greifen sie als Ausläufer dieser Höhenzüge öfters weit in den Bezirk hinein, bis an die Thalebenen der Zaber und der Lein, sogar bis in die Nähe des Neckar-Thales; sie werden übrigens an den Ausläufern häufig von Lehm überlagert und treten beinahe regelmäßig nur an den westlichen Gehängen der Seitenthäler des Zaber-, Lein- und Neckar-Thals zu Tage, verbreiten sich jedoch an einzelnen Stellen auch über die Thalgehänge hinaus bis auf die Rücken der Terrainausläufer zunächst der oben genannten Höhenzüge. Die Mächtigkeit der unteren Keupermergel (Gipsmergel) beträgt, wo sie ganz ausgebildet zu Tage treten wie z. B. am Heuchelberg, etwa 300′ und darüber.

Über den Gipsmergeln lagert nun der feinkörnige Keuperwerkstein (Schilfsandstein), der sich hauptsächlich über den Rücken des Heuchelbergs und über die Vorplatte des Strombergs am Fuß des Michaelsbergs ausbreitet. Überdieß erscheint er als ein schmales Band, eine kleine Stufe bildend, an den untersten nördlichen Gehängen des Strombergs und zwar zunächst unter der Steilhalde und erlangt dort nur südlich von Weiler und Zaberfeld einige Ausdehnung; ferner bildet er im Kirchbach-Thal die untersten Thalgehänge von der Bromberger Mühle bis Ochsenbach. Der Werkstein, welcher gegen oben in Plättchen oder glimmerreichen Sandschiefer übergeht, wird an vielen Stellen, namentlich auf dem Heuchelberg, mit Vortheil abgebaut. Seine Mächtigkeit wechselt im allgemeinen von 20–40′, an einzelnen Stellen keilt er sich jedoch aus und ist nur noch durch Sandschiefer vertreten, wie bei Eibensbach und Ochsenbach. Von Versteinerungen enthält der Werkstein die bekannten Pflanzenreste von Pterophyllum Jägeri, Equisetum columnare, wie auch zuweilen fossile Reptilreste etc.

Über dem Werkstein erhebt sich abermals eine kräftige, stark ansteigende Treppe (Terrasse), die von den mittleren rothen Keupermergeln gebildet wird und sich beinahe ausschließlich auf den Stromberg beschränkt; in einer Mächtigkeit von etwa 200′ erscheinen sie an der Nordseite des Höhenzugs in den mittleren und oberen Partieen des Steilabhanges, während sie im Kirchbach-Thal von Ochsenbach aufwärts die Thalgehänge bilden; auch besteht aus den mittleren Mergeln mit Ausnahme seiner Kuppe der Michaelsberg und überdieß haben sich an einigen Ausläufern des Strombergs, wie auf dem Seeberg bei Weiler und auf dem Vogtberg bei Zaberfeld, die mittleren Mergel von dem eigentlichen Stromberg getrennt und lagern| dort als freie, jedoch nicht bedeutende Kuppen auf dem Werkstein. Die mittleren Mergel bestehen vorzugsweise aus dunkelrothen oder violetten mit Kalkspatadern durchzogenen Thonen, in denen sich in den oberen Regionen einige kieselige Sandsteinbänke ausscheiden, die hauptsächlich am Michaelsberg aufgeschlossen sind; an dem Abhang des Strombergs aber werden sie meist durch den Holzwuchs dem Auge entrückt und kennzeichnen sich nur noch durch eine kleine Treppe (Absatz), die sie mehr oder weniger bilden. Über diesen Kieselsandsteinen, die gerne in Begleitung von meergrünen Mergeln vorkommen, erscheinen bald unbedeutend mächtige, mit den mittleren Mergeln wechsellagernde Sandsteinbänke, die gegen oben mehr und mehr überhand nehmen, bis sie endlich in den zusammenhängenden weißen grobkörnigen Keupersandstein (Stubensandstein) übergehen. Der wechselvolle allmählige Übergang von dem mittleren (rothen) Mergel bis zu dem eigentlichen weißen Stubensandstein ist uns in dem Hohlweg, der von Blankenhorn auf den Rücken des Strombergs führt, vortrefflich aufgeschlossen; er zeigt folgende Schichtenfolge von unten nach oben:
rothe mittlere Mergel 0x
Sandschiefer und grünliche Mergel 02′
blaue Mergel mit Steinmergeln 10′
Sandschiefer und Sandsteinschiefer 01′
Mergel 08′
spätig glänzende harte Steinmergelbank 4″
Steinmergelbänke mit blauen Mergeln wechsellagernd 08′
blaue Mergel, nach oben Steinmergel, 08′
sehr harter, conglomeratischer buntfarbiger Sandmergel
mit Gasteropoden
01′ 5″
blaue Thonmergel 01′
harte, regelmäßig geschichtete, bunte Steinmergelbank
mit sandigen Einlagerungen
01′ 5″
rothe Mergel 03′
harte, sehr feinkörnige bläulich violette Sandsteinschichte 02′
rother Mergel 08′
feinkörniger, mit rothen Mergeln durchsetzter weißer Sandstein 01′ 5″
rothe Mergel und Sandschiefer 20′
weicher Sandstein 01′ 5″
rother Mergel, nach unten blaugrün 10′
feinkörniger, harter Stubensandstein 01′ 5″
rothe Mergel mit Sandschiefern wechsellagernd 20′

Hierauf folgt endlich der mehr zusammenhängende, in kräftigen Bänken auftretende Stubensandstein, der jedoch zuweilen wieder durch mergelige Schichten unterbrochen wird.

| Aus der eben angeführten Schichtenfolge erhellt, daß sich eine feste Grenze zwischen den rothen mittleren Mergeln und dem weißen Stubensandstein nicht bestimmen läßt.

Der weiße Stubensandstein verbreitet sich nun in unserem Bezirk über die Rücken und obersten Gehänge des Strombergs und kommt nur noch getrennt von der Rückenebene auf der Kuppe des Michaelsbergs, bei der Ruine Blankenhorn und in ganz geringer Ausdehnung auf zwei Hügelkuppen südlich von Eibensbach vor. Sein Auftreten bei Blankenhorn und besonders auf den beiden Hügeln ist abnorm und rührt ohne Zweifel von Verrutschungen her, die hier in der Urzeit stattgefunden haben. Die Härte des weißen Stubensandsteins ist sehr verschieden und wechselt von dem beinahe losen Sand bis zum äußerst harten feuergebenden Sandstein; die weicheren, meist oberen Schichten werden zu Stubensand (Fegsand), die festeren zu Bau- und Werksteinen und die härtesten zu Straßenmaterial verwendet. Eine besondere Ausbeute liefern auch die feinen lichtblauen Letten, welche den obern Sanden ein- und aufgelagert sind, und von den Töpfern der Umgegend zur Bereitung feiner, feuerfester Töpferwaren gewonnen werden. In einem Steinbruch bei Ochsenbach kommen oben plattige Lager vor, die zu Wetzsteinen verwendet werden; auf ihren meergrünen mergeligen Ablösungsflächen befinden sich Fischreste des Semionotus Bergeri Ag., so daß hiedurch die Übereinstimmung mit den Stuttgarter Schichten festgestellt ist, die in neuerer Zeit durch die Funde von Landeidechsen (Belodon Kapffii) und Schildkrötenreste die allgemeine Aufmerksamkeit erweckt haben. In der Übergangsgruppe von den rothen mittleren Mergeln zu dem weißen Stubensandstein erscheint eine versteinerungsreiche Gasteropodenbank mit Cyclas Keuperina, Anodonta dubia etc. Die Mächtigkeit des weißen Stubensandsteins mag in unserem Bezirk etwa 100′ betragen.

Auf den ziemlich ebenen Rücken des Strombergs erheben sich nun einzelne stark markirte Hügel, die in einem weiteren Glied der Keuperformation, den rothen Knollenmergeln (obere rothe Letten), in einer Mächtigkeit bis zu 180′ anstehen und sich an den Bergkuppen des Baiselsbergs, des Schlierbergs und besonders an dem Nordabhang des Steinehaus schön entwickelt haben; sie enthalten faust- bis kopfgroße dolomitische Mergelknollen, wodurch sie sich von den tiefer liegenden Mergeln wesentlich unterscheiden. Die Rieseneidechse (Zanclodon lävis) wurde bei Degerloch und Bebenhausen in den rothen Knollenmergeln aufgefunden, wodurch sie eine besondere Berühmtheit erlangt haben. Die rothen Letten in den oberen Lagen der Knollenmergel werden häufig zu gewöhnlichem Töpfergeschirr verwendet.

Auf den oben angeführten Hügeln tritt nun endlich das Schlußglied der Keuperformation der gelbe feinkörnige Sandstein auf, der| indessen auf dem Baiselsberg keine geordnete Schichtenlage bildet, sondern nur als eine zusammengeworfene Steintrümmerbank von verschieden großen, mit Bivalven reich erfüllten Brocken erscheint, während von dem Bonebed keine Spur mehr zu finden ist, weil hier der gelbe Sandstein seine volle Entwicklung nicht mehr erreicht. Auf dem Steinehau, wo das Gebilde eine größere Entwicklung gewonnen hat, erscheinen die schiefrigen, mit Bivalven erfüllten Schichten gleichfalls im Liegenden des gelben feinkörnigen Sandsteins; über demselben lagern lose 2–5′ dicke Quarzsandsteintrümmer auf der Bergkuppe wild verworren herum und bilden gleichsam ein Steinmeer, das nur unter ähnlichen Verhältnissen im Schönbuch auf den Bergkuppen des Brombergs, Kirnbergs und Stungarts seine Wiederholung findet. Auch auf dem Schlierberg ist der gelbe feinkörnige Sandstein noch angedeutet. Neben den Bivalven finden sich noch unbestimmte Pflanzenreste in den Trümmern des gelben Sandsteins. Die Mächtigkeit der ganzen Keuperformation, so weit diese unseren Bezirk angeht, beträgt etwa 1000′.

3) Älteres Schwemmland (Diluvium). Unter den Diluvialgebilden spielt der Lehm die bedeutendste Rolle; er verbreitet sich von dem Neckarthal her über das Flachland bis an den Fuß des Heuchelbergs und des Strombergs, überdieß greift er tief in das Zabergäu und in das Leinthal hinein und deckt dort in namhafter Verbreitung die flachen Ausläufer des Strom- und Heuchelbergs. Die Entwicklung des Lehms ist zum großen Theil eine sehr beträchtliche und erreicht öfters eine Mächtigkeit von 20–30′; in ihm finden sich häufig die bekannten Diluvialschnecken (Succinea oblonga, Helix hispida, var: diluvii, Pupa avena). Auch die sog. Lößkindlein (Mergelknauer), die unseren Lehm mit dem Löß des Rheinthals in nahe Verwandtschaft bringen, kommen öfters vor. Der Lehm lagert entweder unmittelbar auf älteren Gebirgsschichten, oder, wie in der Nähe des Neckarthals, auf Geröllen, die bei Klingenberg in Verbindung mit Sand und Breccien bis zu einer Mächtigkeit von 30′ anschwellen. Die Gerölle bestehen vorherrschend aus Buntsandstein, Quarz und Muschelkalk und wechseln von der Größe einer Haselnuß bis zu der eines menschlichen Kopfes, öfters noch darüber. Abgesehen hievon, daß der Lehm den fruchtbarsten Boden bildet, liefert er noch ein vortreffliches Material für Ziegeleien, zur Herstellung von Scheunentennen etc.; auch wird er in mehreren Orten, in deren Nähe er mächtig auftritt, zur Aufbewahrung von Felderzeugnissen (Kartoffeln, Rüben etc.) benützt, indem die Einwohner sich eine Art von Kellern in den Lehm graben und den Eingang in diese vortrefflichen Aufbewahrungsorte mit Thüren verschließen.

4) Jüngeres Schwemmland (Alluvium). Die Alluvialablagerungen und Gebilde beschränken sich hauptsächlich auf die| Thalebenen und auf die untersten Partieen der Thalgehänge; sie bestehen größtentheils aus Sand und Geröllen, die sich in jüngerer Zeit bei Hochfluthen abgelagert haben, überdieß wurden aus der Nähe oder aus weiterer Entfernung Lehme, Thone etc. abgesetzt. Die Gerölle und Sande verrathen meist die Gebirgsschichten, welche die Gewässer während ihres Laufs berühren, so finden sich z. B. in dem Zaber-, Lein- und Kirchbachthal beinahe ausschließlich Keupersande und Gerölle, mit Ausnahme des unteren Zaberthals, wo sich alsdann auch die Muschelkalk- und Lettenkohlen-Gerölle häufig vorfinden. Im Neckarthal dagegen herrschen neben Geröllen aus dem Keuper und Lias die des Muschelkalks bei weitem vor. Die Buntsandsteingerölle, welche über den Thalgehängen des Neckars so häufig vorkommen, fehlen beinahe ganz in der Thalebene des Neckars, weil die jüngern Alluvialablagerungen die älteren Diluvialgebilde längst überlagert haben. Jüngerer Kalktuff kommt nur an dem Neckarthalabhang bei Klingenberg in größerer Ausdehnung vor und ist neuerer Zeit für den Eisenbahnbau dort gewonnen worden; er wird jedoch im Laufe der Zeit sich wieder ersetzen, da die nöthigen Bedingungen zu seiner Wiederbildung nicht aufgehoben wurden. Überdieß finden sich schwächere Ansätze von jüngerem Kalktuff auf den Markungen Cleebronn, Ochsenbach und Kirchbachhof.

1

7. Pflanzen- und Thierreich.
A. Pflanzen.[5]

Der Oberamtsbezirk Brackenheim fällt mit geringen Ausnahmen mit dem alten Zabergäu – dem Zaberthal mit dem Stromberg und Heuchelberg – zusammen, weshalb in der Folge ausschließlich von der Flora des Zabergäus die Rede sein wird.

Dieser Gau, eine der mildesten und fruchtbarsten Gegenden unseres Schwabenlandes, hat zugleich auch eine verhältnißmäßig reiche und interessante Flora, nämlich Typen wärmerer Gegenden wie des benachbarten unteren Neckar- und Rheinthales, vermöge seiner tiefen Lage und wohl auch der ausgedehnten Entwicklung geognostischer Abtheilungen, (die vorzugsweise trockene Böden liefern, wie die unteren Keupermergel und die bunten Mergel); und dann eine Anzahl Gewächse des Hügellandes und der untern Bergregion, vermöge des raschen Ansteigens der Stromberges.

Den besten Beweis für die Milde des Klimas liefert wohl der überall lukrativ betriebene ausgezeichnete Weinbau und das gedeihliche Wachsthum von Mandeln und Aprikosen, von welch’ letzteren namentlich die Spielart Prunus vulgaris xanthoduracina mit ihren| prächtigen Früchten gepflanzt wird. Ebenso sei hier einer kleinen, vor 30 Jahren in die Anlagen des Schlosses Magenheim gepflanzten Kolonie zahmer Kastanien gedacht; die Bäume sind von prächtigem Wuchse, trotzdem daß sie auf den Felsen des Keuperwerksteines stocken – ein Umstand, der vielleicht zu ihrem Gedeihen beiträgt, da Castanea bekanntlich eine kalkfeindliche Holzart ist. Auch an der Grenze des Gebiets im Süden des Strombergs (Horrheimer Wald) kommt die zahme Kastanie vor.

Der schwarze Maulbeerbaum wird nicht selten in Gärten angetroffen und reift hier jedes Jahr seine Früchte.

Was nun die wilde Flora anbelangt, so hat der Bezirk, um mit den Wasserpflanzen zu beginnen, hier wenig aufzuweisen, da ihm größere Wasseransammlungen fehlen. Freilich noch in den 20er Jahren war es anders. Nach Apotheker Völter von Bönnigheim wuchsen dazumal noch um den Balzhofsee und in den benachbarten sumpfigen Zaberwiesen einige Pflanzen, wie Menyanthes trifoliata, Trollius europaeus, Gentiana verna – Pflanzen, welche längst durch eine intensive Wiesenkultur verschwunden sind.

Speziell eigenthümliche Pflanzen besitzt der Bezirk nicht, dagegen treten wegen tiefer Lage und hohen Wärmeverhältnissen einige Gewächse auf, die höheren Gegenden abgehen oder wenigstens dort nur vereinzelt auftreten, wie: Panicum glabrum Gaud., Atriplex latifolia Wahlb. (häufige Unkräuter), Polycnemum arvense L. majus; von Cleebronn bis Zaberfeld auf den trockensten Stellen der Gipsmergel. Artemisia campestris L. an den Werksteinfelsen, auf welchen das Schloß Stocksberg steht, mit A. pontica L. Ebendaselbst am Fuße: Calendula arvensis L.; Helichrysum arenarium Gaertn. ist auf dem Michaelsberg immer noch vorhanden und zwar an mehreren Stellen, entgegen der Angabe in der neuen Flora von Württemberg, wonach die Pflanze ausgegangen sein soll.

Bei Eibensbach, Spielberg und auf dem Michaelsberg wächst Medicago minima Lam., wegen seiner Kleinheit oft übersehen, daher wohl häufiger als sonst angegeben wird. Außer diesen Pflanzen hat das Gebiet noch eine Reihe von Arten, die nach den höheren Gegenden zu, z. B. bei Tübingen schon spärlicher auftreten und rasch ihre Grenze finden, hier aber gemein sind, wie Crepis foetida L.; Cr. pulchra L.; Podospermum laciniatum Dec.; Chondrilla juncea L.; Lactuca saligna L.; Verbascum Blattaria L.; Oxalis stricta L.; Diplotaxis tenuifolia L. und D. muralis L.; Althaea hirsuta L. (Weinberge bei Spielberg).

Der Wald des Bezirks (Stromberg, Heuchelberg) bestand wohl früher ganz aus Laubhölzern und zwar vorherrschend aus den beiden Eichen, jedoch so, daß die Traubeneiche in größerer Anzahl auftritt als die Stieleiche, welche die besseren Bodenpartieen, die| Lehmablagerungen des Heuchelbergs und die Niederungen des Strombergs einnimmt, während die dürren, steilen Hänge, ja selbst die Stubensandpartieen von Quercus sessiliflora Sm. bewohnt werden. Die Buche tritt mehr auf den Nord- und Westseiten und namentlich auf den oberen rothen Thonen in reinen Beständen auf. Die Hainbuche spielt eine sehr untergeordnete Rolle. Esche und Bergahorn eingesprengt zweifelhaft, wild vielleicht einige alte Bäume in der schwer zugänglichen „finstern Klinge“ (Cleebronn). Sehr selten Alnus incana L. die graue Erle und hier wie auch anderwärts die thonreichsten Partieen, jedoch mit Kalkgehalt an den Wasserläufen liebend. Zwei der größten Seltenheiten sind ferner der Wachholder und der Kreuzdorn (Rhamnus cathartica L.). Die übrigen Holzarten sind untergeordnet (beide Linden, der rothe Hollunder, Sambucus racemosa L.). Dagegen besitzt der Strom- und Heuchelberg den „Baum des Unterlandes“, nämlich Sorbus domestica L. (Sperberbaum). Es gibt Exemplare bis zu 16 Meter Höhe und 2 Kubikmeter Inhalt. Leider wird den jungen Bäumen eifrigst nachgespürt, um sie dahin zu pflanzen, wo andere Obstbäume nicht mehr lohnend gedeihen, weshalb man sie häufig auf Äckern, an Waldrändern, öden Flächen und Wiesen in der Nähe des Waldes etc. antrifft. Die auf dem Schwarzwald heimische Besenpfrieme (Spartium scoparium) kommt auf dem Stromberg vor. Zerstreut erscheint auch die Vogelbeere (Sorbus aucuparia), namentlich häufig ist aber die Elsebeere (Sorbus torminalis) und wilde Birn- und Apfelbäume. Von den jetzt überall eingeführten Nadelhölzern (Fichte, Edeltanne, Lärche) ist vielleicht die Forche ursprünglich wild an ihren passenden Standorten, wie auf öden Sandköpfen.

Die Waldflora ist entschieden ärmer als diejenige von Stuttgart und Tübingen, es fehlen, wie schon erwähnt, verschiedene Bergformen. Es mögen genannt werden: Triodia decumbens Beauv.; Festuca silvatica L.; Aia flexuosa L.; Holcus mollis L. etc. verbreitet. Carex maxima Scop. (Stromberg); Luzula silvatica Bich. an den steilen Nordhängen ein lästiges Forstunkraut, das namentlich die Verjüngung der Bestände durch seine starken, struppigen, geschlossenen Rasen sehr hindert. Scirpus setaceus L.; Convallaria Polygonatum L.; Anthericum ramosum L.; Lilium Martagon L. – Vom Neckarthal her an der untern Zaber „im Kaih“ (Lauffen): Scilla bifolia L.Leucojum vernum L. im Kirbachthale am Hofkammerwald Thiergarten (Ochsenbach), was hier ausdrücklich bemerkt sein mag, da nach der neuen Flora von W. das Schneeglöckchen im Neckargebiet unterhalb Tübingen fehlen soll.

Die Orchideen sind nicht zahlreich vertreten, es fehlen auch hier wieder die eigentlichen Waldwiesen. Himantoglossum hircinum Spreng. nach der Flora von W. bei Ochsenbach, doch vergebens| gesucht. Vom Genus Orchis: O. fusca L., O. militaris L. (Cleebronn); Ophrys muscifera Huds. ein einziger Standort auf der Platte bei Spielberg, dagegen alle 3 in Württemberg vorkommenden Species Cephalanthera, C. rubra und grandiflora Rich. nicht selten, und C. ensifolia R. (Cleebronn). Spiranthes autumnalis Rich. nicht selten auf den Wiesen des Heuchelbergs. Das Vorkommen von Arum maculatum, nebst dem an ähnlichen Stellen wachsenden Allium ursinum, ist ein sehr beschränktes im Gebiet. Impatiens noli me tangere L. Euphorbia dulcia L.

Von Diefenbach bis Cleebronn gemein: Thesium montanum L. Bezeichnend für die humusarmen Böden, namentlich des Strombergs, ist das äußerst seltene Vorkommen der „quellenanzeigenden“ Lysimachia nemorum L., die doch keinem größeren Waldcomplexe fremd ist (einmal bei Sternenfels). – Massenhaft verbreitet ist Teucrium Scorodonia L., Scutellaria galericulata L. und Calamintha officinalis Mönch. nicht selten. – Lithospermum purpureo-coeruleum L. unter der Schellenmühle bei Meimsheim. – Limosella aquatica L. und Digitalis ambigua Lam., beide im Stromberg.

Merkwürdig arm an Enzianen ist unser Florengebiet, es fehlen Gentiana cruciata, Pneumonanthe, verna – sonst auch im Unterlande vorkommend. Pyrola secunda, P. rotundifola ganz spärlich und von P. minor L. nur ein Standort (Steinehau). – Campanula Cervicaria L. (Cleebronn). Von den Pulmonarien ist P. angustifolia L. weitaus die häufigste Art im Gebiet.

Die Synantheren liefern einiges Bemerkenswerthe. Centaurea montana L. (Stromberg), C. nigra L. unsere häufigste Art als ächte Kieselpflanze auf allen Keupersandsteinen, den Lehmablagerungen und den thonreichen Mergeln. Serratula tinctoria L., Senecio spathulaefolius L. (Cleebronn); Stenactis bellidiflora Al. Br.; Aster Amellus L.; Crepis paludosa M., C. taraxacifolia Th. und C. praemorsa Tausch. (Stromberg).

Das Verschwinden des Waldmeisters, Asperula odorata L., hängt zusammen mit der im Strom- und Heuchelberg so ausgedehnten Waldstreunutzung. Nach allen Aussagen ehedem häufig an den Nordhängen, als noch Humus vorhanden war, als der Laubwald noch anders gedieh; aber mit dem Ausrechen der Wälder und dem Verschwinden der Humusdecke ist auch der Waldmeister aus dem Walde verschwunden bis auf einige wenige, ganz besonders bevorzugte Stellen. – Laserpitium pruthenicum L. (Stromberg); Cervaria rigida L.; Selinum carvifolia L.; Chrysosplenium alternifolium L.; Peplis Portula L.

Von den zahlreichen Formen der Brombeeren ist hier Rubus| tomentosus Borkn. am häufigsten, ebenso ist Rosa tomentosa Smith, die seltenste der Rosen des Unterlandes, im Gebiet häufig.

Von Papilionaceen ist im Stromberg von Sternenfels bis zum Michaelsberg die Vicia pisiformis L. ein wahrer Schmuck der bewaldeten Abhänge. Häufig Orobus niger L.; Trifolium alpestre L.; Sarothamnus vulgaris W.Hypericum pulchrum L. überall. Parnassia palustris L. an der Grenze des Gebiets bei Leonbronn. Allenthalben verbreitet ist Dianthus Armeria L. Hie und da Viscaria purpurea Mnch.; Stellaria uliginosa Murr.; Cardamine impatiens L.; Turritis glabra L. Eine der häufigsten Waldpflanzen ist Ranunculus lanuginosus L., R. aconitifolius L. Auf der Höhe die kleine, fast einblüthige Form (höchste Höhe des Strombergs), anderwärts die größere Form, wie am Rittersprung. Eigenthümlich ist die Häufigkeit von Helleborus foetidus L. für die thonreichen Böden des Keupers. Helleborus viridis L. in Hecken um Eibensbach. Anemone ranunculoides L. Schellenmühle.

An die Waldflora schließt sich eng die der Heide, der wilden und kultivirten Wiese an. Eine ausgezeichnete Flora der Sandheide auf grauem Werkstein des Keupers haben wir bei Cleebronn, wo folgende seltenere Gewächse sich finden: Festuca pseudo Myurus S. W.; Avena caryophyllacea L.; Myosotis versicolor L.; Sagina apetala L.; Cerastium quaternellum Ferpl., C. semidecandrum L. – Von den Gnaphalium-Arten besonders das sonst minder verbreitete Filago arvensis L. häufig.

Weitere ausgesprochene Sandpflanzen kommen vor: Jasione montana L.; Potentilla argentea L.; Genista pilosa L. (Stromberg, Hohe Reuth ob Gündelbach); Cerastium glomeratum Thuill.; Lepigonum rubrum Wahl., Hypericum humifusum L.; Lycopsis arvensis L.; Myosotis stricta Link. (Heuchelberg); Myosurus minimus L. Im Gegensatz zu diesen Sandpflanzen weist der kleine Fleck Muschelkalk, welcher bei Meimsheim in das Gebiet hereinragt, einige Kalkpflanzen auf, wie Achillea nobilis L. und Anemone Pulsatilla L.

In einer letzten Reihe, Pflanzen des bebauten Landes, der Wegränder, Abhänge etc. enthaltend, seien noch erwähnt: Phleum asperum Vill.; Bromus inermis Leyss; Melica ciliata L. (Cleebronn); Andropogon Ischaemum L., im ganzen Lande nicht so häufig als im Zabergäu; Muscari racemosum Mill. (Magenheim); Iris sambucina L. (Spielberg); Blitum virgatum L. (Botenheim); Amarantus retroflexus L.; Polygonum dumetorum L. (Magenheim); Passerina annua Wickstr. (Güglingen); Euphorbia Lathyris L. in Gärten von Güglingen und Cleebronn seit langer Zeit immer wiederkehrendes Unkraut; Aristolochia Clematitis L.;| Orobanche ramosa L. und O. Epithymum Dec.; Veronica praecox All. (Güglingen); Linaria Cymbalaria L. (Brackenheim, Meimsheim); Linaria spuria mit L. Elatine Mill. (Stockheim, Cleebronn); Antirrhinum Orontium L. (häufig); Teucrium Chamaedrys L.; T. Chamaepitys L. (Meimsheim); Salvia verticillata L.; Stachys annua L.; Prunella alba Pall., var. laciniata (sandige, trockene Grasplätze bei Spielberg); Physalis Alkekengi L. (Stockheim, Brackenheim); Anthemis tinctoria L.; Tragopogon major Jacq. (Michaelsberg); Carduus acanthoides L. (Güglingen); Turgenia latifolia Hoffm.; Falcaria Rivini Host.; Cherophyllum temulum L. (Stockheim); Bupleurum falcatum L.; Sambucus Ebulus L.; Lathyrus hirsutus L. (Cleebronn in Menge); Coronilla varia L.; Astragalus Cicer L. (Güglingen, Cleebronn); Trifolium hybridum und T. fragiferum L. (Zaberwiesen); Tr. ochroleucum L.; Potentilla supina L. (Eibensbach); Vaccaria pyramidata Mnch. (Botenheim); Dianthus prolifer L. häufig; Cerastium brachypetalum Desp. (Spielberger Platte); Dictamnus Fraxinella L. (Horrheimer Wald); Malva moschata L.; Linum tenuifolium L. (Meimsheim); Isatis tinctoria L.; beide Reseden (Reseda lutea und luteola L.); Nigella arvensis L. (Güglingen); Anemone silvestris L. (Häfnerhaslach).

Von Giftpflanzen und Arzneikräutern kommen vor: der Taumellolch (Lolium temulentum), der Stechapfel (Datura Stramonium), das schwarze Bilsenkraut (Hyoscyamus niger), die Tollkirsche (Atropa Belladonna) doch sehr selten; der gefleckte Schierling (Conium maculatum), der Seidelbast (Daphne Mezereum), das Bittersüß (Solanum dulcamara), die Zaunrübe (Bryonia diöica), Magenheim, Kirchbachhof; die vierblättrige Einbeere (Paris quadrifolia), die Haselwurz (Asarum europaeum), die ächte Kamille nebst vielen untergeordneten, nicht mehr im Gebrauche stehenden Kräutern.

Was das Sammeln von Arzneipflanzen betrifft, so ist dieß mit Ausnahme der Kamille sehr gering, da keines der Kräuter in solcher Menge vorkommt, um mit Nutzen gesammelt zu werden. Auch die sonstige wilde Flora erfährt wenig oder gar keine Benutzung. Dagegen wird den Früchten des Sperberbaums im Walde eifrigst nachgestellt, sowohl um einen sehr haltbaren Most daraus herzustellen, oder als Zusatz zum gewöhnlichen Obstmost, welcher dadurch sehr an Haltbarkeit gewinnt.

An Sporenpflanzen (cryptogamischen) Gewächsen ist der Bezirk verhältnißmäßig nicht sehr reich.

Von Pilzen, die im Strom- und Heuchelberg nur gering vertreten sind, seien als bemerkenswerth blos erwähnt: der Gichtschwamm (Phallus impudicus L.) hin und wieder und einmal ein Fund von dem giftigsten aller Pilze: Boletus Satanas Lenz. (Blutpilz.) Sonst| kommt noch die eßbare Morchel (Morchella esculenta L.) vor, sowie einige Clavarien etc.

Die Flechten liefern bemerkenswerth: 2 ausgezeichnete Heideflechten, nämlich Cornicularia aculeata Ehrh. und Stereocaulon paschale L. (Michaelsberg und Cleebronner Heide); von Erdflechten aus der Gattung Peltigera (Lappenflechte) P. venosa L. und P. horizontalis L. (Stromberg); Icmadophila aeruginosa Scop. (Cleebronner Brunnen); die isländische Moosflechte Cetraria islandica L. (Michaelsberg); von Steinflechten die Gruftflechte: Gyalecta cupularis Ehrh., Pertusaria rupestris Dec. (Steinblöcke im Steinehau); von Baumflechten: Verrucaria nitida Schrad. und Opegrapha atra Pers. Einmal auch Imbricaria Acetabulum Neck. die scharfe Schildflechte.

Einige Laubmoose seien ebenfalls erwähnt. Auf Blöcken des gelben Keupersandsteins auf dem höchsten Punkt des Strombergs wächst wie im Schönbuch: Orthotrichum Hutchinsiae Hook. et T. Sonst noch: Dicranum longifolium Ehrh., D. montanum Hedw., D. pellucidum Hedw. (Cleebronner Brunnen); Fissidens adiantoides Hedw. daselbst; Racomitrion heterostichon Brid., Diphyscium foliosum W. et M. mit Buxbaumia aphylla Hall., Neckera crispa Hedw. Viele Hypnaceen wie H. Alopecurum L. etc. Mnium hornum L. und Encalypta vulgaris Hedw. (Glockenhut-Moos) [Magenheim]. Sphagmum acutifolium Ehrh. Stromberg.

Von Farnkräutern sind zu bemerken: Aspidium aculeatum Sw. (Strom- und Heuchelberg), A. spinulosum Sw., A. filix mas et femina; häufig ist auch Polypodium vulgare L. und P. Dryopteris L. (Tüpfelfarne); Cystopteris fragilis Bernh. (Blasenfarn) nicht selten. Allgemein verbreitet ist der Adlerfarn (Pteris aquilina L.), welcher bekanntlich blos in heißen Sommern seine Sporen reift. Exemplare mit reifen Sporen wurden 1868 im August auf dem Stromberg gesammelt.

Die Lycopodien (Bärlappe) scheinen gänzlich zu fehlen, trotz der überall ausgedehnten Nadelholzkulturen. Es wird jedoch, wie anderwärts auch, an Einwanderung mit dem Nadelholz nicht fehlen, wenigstens sind mehrere solche Fälle schon speciell beobachtet worden. Nach der Flora von W. Botrychium Lunaria L., die Mondraute, bei Cleebronn.

Von bemerkenswerthen Equiseten (Schachtelhalmen) sei Eq. silvaticum L. erwähnt als ziemlich häufig im Stromberg.

B. Thierreich.
Von den Säugethieren des Waldes ist das wilde Schwein längst verschwunden und das Edelwild zur Seltenheit geworden; dagegen hat sich das Reh als Standwild in mäßiger Anzahl noch erhalten. Auch die früher häufigen Hasen sind in Folge der in neuerer| Zeit sie betroffenen Krankheiten vermindert worden. Außer diesen kommen vor: der Fuchs, der Dachs, der Fischotter, der Stein- und Edelmarder, der Iltis, das kleine Wiesel, das Eichhorn, der Igel, die graue und röthliche Ratte, die Haus- und Waldmaus, die Scheermaus, die große und kleine Haselmaus und die Spitzmaus. Von Fledermäusen sind zu nennen: die große Speckmaus (Vespertilio murinus), die spät fliegende Fledermaus (Vesperugo seratinus), die kleine Fledermaus (V. pipistrellus) und das Großohr (Plecotus auritus). Im Jahr 1812 wurde bei Nordheim, und 1847 im Stromberg bei Cleebronn je ein Wolf geschossen.

Von Vögeln kommen außer den ganz gewöhnlichen vor und zwar von Raubvögeln: der Milan (Falco milvus), der schwarze Milan (F. ater), der Hühnerhabicht (F. palumbarius), der Zwergfalke (F. aësalon), der Baumfalke (F. subbuteo), der Thurmfalke (F. tinnunculus), der Sperber (F. Nisus), der rauhfüßige Bussard (F. lagopus); auf dem Strich erscheinen zuweilen: der Wanderfalke (F. peregrinus), die Kornweihe (F. pygargus) u. s. w. Von Eulen nisten im Bezirk: die Wald-Ohreule (Strix otus), der Waldkauz (St. aluco), der kleine Kauz (St. passerina), der Leichenkauz (St. noctua) und der Schleierkauz oder die Goldeule (St. flammea).

Von Klettervögeln trifft man den Schwarzspecht (Picus martius) jedoch selten, häufiger den Grünspecht (P. viridis), den Weißspecht (P. medius), den großen Buntspecht (P. major), den Wendehals (Yunx torquilla), den Kukuk (Cuculus canorus).

Von den Dünnschnäblern finden sich zuweilen der Wiedehopf (Upupa epops) und der Eisvogel (Alcedo ispida) und von schwalbenartigen Vögeln: die Rauchschwalbe (Hirundo rustica), die Hausschwalbe (H. urbica), die Uferschwalbe (H. riparia) und die Nachtschwalbe oder der Ziegenmelker (Caprimulgus europäus).

Mit Singvögeln ist der Bezirk reichlich versehen, es finden sich: der Staar (Sturnus vulgaris) besonders zur Zeit der Kirschen- und Traubenreife, wo er sich als nicht willkommener Gast in großen Flügen einstellt, die Feldlerche (Alauda arvensis), die Baumlerche (A. arborea), zuweilen auch die Haubenlerche (A. cristata), die weiße Bachstelze (Motacilla alba), die schwefelgelbe Bachstelze (M. sulphurea), die Goldammer (Emberiza citrinella), die Gartenammer (E. hortulana), zuweilen die Grauammer (E. miliaria), die Goldamsel (Oriolus galbula), der Krammetsvogel (Turdus pilaris), die Schwarzamsel (T. merula), die Singdrossel (T. musicus), die Weindrossel (T. iliacus), die Misteldrossel (T. viscivorus), die Nachtigall (Sylvia luscinia) in der Klinge bei Güglingen, in einem Wäldchen bei Stockheim und bei Schloß Magenheim ziemlich häufig, der Schwarzkopf (S. atricapilla), das Rothkehlchen (S. rubecula), das Rothschwänzchen (S. phoënicurus), das Hausrothschwänzchen (S. Thytis), die graue| Grasmücke (S. cinerea), die Gartengrasmücke (S. hortensis), das Blaukehlchen (S. suecica) häufig im April auf dem Strich, der Zaunkönig (Troglodytes parvulus), die Schwanzmeise (Parus caudatus), die Blaumeise (P. coëruleus), die Kohlmeise (P. major), der Blutfink (Loxia pyrrhula), der Buchfink (Fringilla coelebs), der Distelfink (F. carduelis), der Hänfling (F. canabina), der Kirschkernbeißer (Coccothraustes vulgaris) seltener, der gefleckte Fliegenfänger (Muscicapa grisola), der weißhalsige Fliegenfänger (M. albicollis), der graurückige Fliegenfänger (M. muscipeta), der Baumpieper (Anthus arboreus), der Wasserpieper (A. aquaticus), der Wiesenpieper (A. pratensis); als Seltenheit stellt sich zuweilen in kalten Wintern der Seidenschwanz (Bombycilla garrulus) ein.

Von den krähenartigen Vögeln trifft man zuweilen die Mantelkrähe oder Racke (Coracias garrulus), den Tannenheher (Corvus caryocatactes), die Dohle (C. monedula), welch letztere sich in den Burgruinen Blankenhorn und Neipperg von Martini an einstellen und den Winter über aufhalten soll; dagegen erscheint häufig der Eichelheher (C. glandarius), die Elster (C. pica), die Rabenkrähe (C. corone), der Kolkrabe (C. corax), die Saatkrähe (C. frugilegus).

Von Würgern kommen vor: der große Würger (Lanius excubitor) und der Dorndreher (L. spinitorquus).

Von Tauben trifft man die Ringeltaube (Columba palumbus), die Hohltaube (C. oënas), die Turteltaube (C. turtur) und von hühnerartigen Vögeln: das Feldhuhn (Perdix cinerea), die Wachtel (G. coturnix) und nur selten auf dem Stromberg das Haselhuhn (Tetrao Bonasia).

Wasser- und Sumpfvögel: Das Teichhuhn (Gallinula chloropus), das bunte Rohrhuhn (G. porzana) bei Güglingen, das schwarze Wasserhuhn (Fulica atra), der Wachtelkönig (Crex pratensis), die Waldschnepfe (Scolopax rusticola), die Heerschnepfe (Sc. gallinago), die Wasserralle (Rallus aquaticus), der weiße Storch (Ciconia alba), der schwarze Storch (C. nigra) zuweilen auf dem Strich im Herbst, der graue Reiher (Ardea cinerea), die große Rohrdommel (A. stellaris), der punktirte Bachuferläufer (Totanus ochropus), der Strandpfeifer (Tringa hypoleucos), der Goldregenpfeifer (Charadrius pluvialis), der Kiebitz (Vanellus cristatus), die Flußseeschwalbe (Sterna fluvialis), die schwarze Wasserschwalbe (St. nigra) etc.

Von Schwimmvögeln: Der gewöhnliche Schwan (Cygnus musicus) stellt sich zuweilen in kalten Wintern auf dem Neckar ein, die graue (wilde) Gans (Anser cinereus), die Stockente (Anas boschas), die Knäckente (A. querquedula), die Kriekente (A. crecca), die Löffelente (A. clypeata), sodann manchmal im Winter der Gänsesäger (Mergus merganser), der weiße Säger (M. albellus), der langschnäbelige Säger (M. serrator) etc.

| Von Reptilien kommen vor: die gewöhnliche (grüne) Eidechse (Lacerta stirpium), die Mauereidechse (L. muralis), und zwar bis auf die höchsten Höhen des Strombergs hinauf, die Blindschleiche (Anguis fragilis), die Ringelnatter (Coluber natrix), die graue lebendig gebärende Natter (C. austriacus), der große grüne Wasserfrosch (Rana viridis), der braune Grasfrosch (R. temporaria), der Laubfrosch (Hyla arborea), die Feuerkröte (Bombinator igneus), die grüne Kröte (Bufo variabilis), der gefleckte Salamander (Salamandra maculosa), die Wassersalamander (Triton cristatus).

An Fischen findet sich hauptsächlich der Weißfisch (Chondrostoma nasus), der Schuppfisch (Squalius dobula), die Barbe (Barbus fluviatilis), die Gruppe (Cottus Gobio), seltener der Karpfe (Cyprinus Carpio), der Hecht (Esox Lucius), der Aal (Anguilla vulgaris), der Flußbarsch (Perca fluviatilis), die Pfelle (Phoxinus laevis), die Grundel (Cobitis barbatula) etc. Aus der Nordsee kommen bisweilen den Neckar herauf die Pricke (Petromyzon marinus) und die Alse (Clupea alosa).

Von den Mollusken erscheinen die gewöhnlichen Schnirkelschnecken (Helix pomatia, arbustorum, nemoralis, personata, obvoluta, monodon, rotundata etc.), die kleine Vielfraßschnecke (Bulimus obscurus), dann B. radiatus überall und die seltenere B. montanus kommt auf dem Stromberg vor, zwei kleine Achatschnecken (Achatina acicula, lubrica), von Schließmuscheln (Clausilia similis, bidens, plicata, plicatula) hauptsächlich im Neckarthal, von Moosschrauben (Pupa tridens, Muscorum, frumentum), die Schraubenschnecke (Vertigo cylindrica), die Zwerghornschnecke (Carychium minimum) in den Neckaranspülungen, die Flußnapfschnecke (Ancyclus fluviatilis), mehrere Tellerschnecken (Planorbis), die Quellschnecke (Physa fontinalis), von Schlammschnecken (Limnäus auricularius, ovatus), die flache Schlammschnecke (Valvata cristata), von Flußmuscheln (Unio batavus, pictorum), die Erbsenmuschel (Pisidium fontinale) u. s. w.

Die Insekten sind so zahlreich vertreten, daß ihre Aufzählung zu weit führen würde, wir nennen außer den gewöhnlichen Schmetterlingen, Ameisen, Bienen, Hummeln, Wespen, Bremsen, Milben etc., von Käfern: die spanische Fliege (Lytta vesicatoria), den immer seltener werdenden schwarzbraunen Hornschröter (Lucanus Cervus), den schwarzen Lederkäfer (Procrustes coriaceus), den veilchenblauen Laufkäfer (Carabus violaceus), die Goldkäfer (Cetonia aurita et fastuosa), den Bockkäfer (Prionus faber), den Todtengräber (Necrophorus Vespillo), den Erdfloh (Haltica oleracea), den Holzbock (Rhagium inquisitor); von den eigentlichen Forstkäfern sind die Rüsselkäfer (Hylobius pini und Pissodes notatus) vereinzelt anzutreffen. Unter den Netzflüglern erscheinen die Libellen häufig an den Gewässern, wie der Plattbruch (Libellula depressa), die| Schmaljungfer (Aeschna grandis), Agrion puella, und viele Phryganeen, der Ameisenlöwe (Myrmeleo Formicarius) sitzt als Larve in Sandgruben. Die Geradflügler sind durch Heuschrecken, Grillen und Schaben vertreten, schädlich ist die Maulwurfsgrille oder Werre (Gryllotalpa vulgaris). Von den Halbflüglern finden sich verschiedene Wanzen, Schild- und Blattläuse. Von den Singcicaden kommen Cicada haematodes und sanguinea in den Weinbergen des Neckarthals vor. Der Schaumwurm (Cercophis spumaria) erscheint auf Wiesen.

Von Crustaceen finden sich: der Flußkrebs (Astacus fluviatilis), der Edelkrebs (A. torrentium), die Geitze (Gammarus pulex), die Keller-Assel (Oniscus asellus), die Mauer-Assel (O. murarius) etc.

Von den Ringelwürmern nennen wir endlich noch: den gemeinen Regenwurm (Lumbricus terrestris), den Fadenwurm oder das Wasserkalb (Gordius aquaticus), das Wasserschlängelchen (Nais tubifex).


  1. 1 württemb. Fuß = 0,28649 Meter.
  2. Aufgenommen und berechnet von Professor Kohler und Trigonometer Rieth, zusammengestellt und reducirt von Trigonometer Regelmann.
  3. S. hier. die Beschreibung des Oberamts Besigheim.
  4. Von Professor Dr. Schoder.
  5. Von Forstwart Karrer in Maulbronn.
Ergänzungen
  1. Ergänzung in Beschreibung des Oberamts Brackenheim S. 451: Zu S. 28. Den 14. Juli 1873 wurden auf den Markungen Leonbronn, Ochsenberg, Michelbach, Haberschlacht, Klein-Gartach, Niederhofen, Stethen und Neipperg die Ernten und die Herbsterträgnisse durch Hagelschlag größtentheils vernichtet und auch die angrenzenden Markungen wie Brackenheim, Nordheim etc. hart betroffen. Im Ganzen wurden im Oberamtsbezirk Brackenheim 10.162 Morgen verhagelt und der Schaden zu 554.898 fl. 41 kr. angeschlagen.
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