« B 32 Beschreibung des Oberamts Blaubeuren Ortsregister »
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Schlußwort.

Das Oberamt Blaubeuren ist zwar in der Bevölkerung das kleinste Oberamt des Königreichs; aber es ist, wie die Beschreibung zeigt, aus sehr verschiedenartigen Bestandtheilen zusammengesetzt. Der alte Bezirk theilte sich bis 1806 in ein weltliches und ein Kloster-Oberamt, und die neu hinzugekommenen Bestandtheile, welche ungefähr die Hälfte des jetzigen Oberamts-Bezirks ausmachen, gehörten früher nicht weniger als 11 verschiedenen Herrschaften an. Diese mannigfaltige Zusammensetzung, die ganz eigenthümlichen und äußerst verwickelten Verhältnisse der einzelnen Theile, die historische Wichtigkeit mehrerer derselben, der Mangel an Hülfsquellen auf der einen und die Menge derselben auf der andern Seite mußten natürlich die Bearbeitung dieses Heftes viel länger aufhalten, als der Herausgeber selber voraussehen konnte.

Der Beystand, welchen der Herausgeber dabey gefunden hat, ist größtentheils an seinem Orte in der Schrift selbst angeführt; hier ist noch besonders der sehr thätigen und einsichtigen Mitwirkung des Herrn Referendars Autenrieth, vormaligen Cameral-Amts-Buchhalters zu Blaubeuren, und des Herrn Oberamts-Actuars Zais daselbst rühmlich zu erwähnen. Die Beschreibung der zu dem kath. Dekanat Ehingen gehörigen Orte fand in den gefälligen Mittheilungen des Herrn Dom-Kapitulars Vannotti, und die des Hochsträßes und der Pfarrey Pappelau in dem Herrn Pfarrer Schwarz daselbst große Unterstützung. Schätzbare Beiträge über das Dorf Weiler lieferte der Herr Helfer Moser in Blaubeuren, und zur Aufklärung einzelner Anstände haben der Herr Pfarrer Kröner in Machtolsheim und der Herr Stadtschultheiß Krauß in Blaubeuren bereitwillig beygetragen. Auch dem bei dem Königl. stat. topogr. Bureau arbeitenden Herrn Ober-Lieutenant Dürrich und dem Herrn Trigonometer Diezel verdankt dieses Heft wieder manche förderliche Beobachtungen, die sie während ihrer Aufnahmen gesammelt haben. Den naturhistorischen und forsteylichen Abschnitten kam die gefällige Theilnahme des Herrn Professors Schübler und des Herrn Oberforstraths von Jäger wieder zu statten, und in geschichtlicher Beziehung muß abermals hauptsächlich die äußerst verbindliche Unterstützung des Königl. Bayrischen Herrn Regierungs-Directors von Raiser in Augsburg, dessen tiefen und | umfassenden Forschungen auch der Oberamtsbezirk Blaubeuren nicht fremd geblieben ist, dankbar gerühmt werden.

So erfreulich diese vielseitige Theilnahme an der Bearbeitung des Werks ist, eben so erfreulich ist auch die Theilnahme an dessen Erscheinen. Wenn auch die Hefte in einzelnen Oberamtsbezirken noch weniger Eingang gefunden zu haben scheinen, so gibt es dagegen andere, wo sie, wie z. B. in dem Oberamtsbezirke Tettnang, durch die Einleitung des Königl. Oberamts für jede Gemeinde angeschafft werden. Eine solche Verbreitung ist es auch allein, wodurch der Zweck, den sich die Regierung bey der Anordnung dieses Werks gesetzt hat, erreicht werden kann.

In einem unlängst in dem Schwäbischen Merkur (25. Nov. 1829) erschienenen sehr achtbaren Aufsatze über diese Oberamts-Beschreibungen ist am Schlusse der Wunsch ausgedrückt, daß in den geographischen, naturgeschichtlichen und anthopologischen Theil etwas mehr Lebendigkeit gelegt, und Manches in einem malerischern Bild entworfen werden möchte. Niemand kann es lebhafter fühlen, als der Herausgeber selber, wie gegründet die in diesem Wunsche liegende Ausstellung ist. Aber wo jedes Wort gespart werden muß, um die festgesetzten Grenzen eines Heftes nicht allzusehr zu überschreiten, wo am Ende der Arbeit mit jedem Hefte noch das undankbare Geschäft mühsamer Abkürzungen vorgenommen, und wo dann häufig nicht nur der Stoff von aller Einkleidung wieder entblöst, sondern der Inhalt selbst theilweise geopfert werden muß, da muß die Darstellung nothwendig im Nachtheile bleiben. Der Herausgeber kann es daher nur beklagen, daß er unter diesen Umständen dem ihm nahe gelegten Wunsche immer nur sehr unvollkommen wird Genüge leisten können.

Stuttgart im März 1830.
D. H.


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