« Kapitel A 3 Beschreibung des Oberamts Balingen Kapitel A 5 »
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Wohnorte.




Orte.
A. Zahl, Gattung und Areal.

Der Oberamtsbezirk zählt im Ganzen 84 Wohnsitze und zwar 2 Städte, 22 Pfarrdörfer, worunter 5 mit Marktgerechtigkeit, 7 Dörfer, 2 Weiler, 11 Höfe und 40 einzelne Wohnsitze. Der Flächenraum sämmtlicher Gebäude und Hofstätten beträgt 3914/8 Morgen.


B. Lage, Größe und Beschaffenheit.

Die Lage der Wohnorte ist eine sehr verschiedene; nur daß fast alle an der Quelle oder dem Laufe eines Bachs liegen. Jene Bäche sind die Eyach mit ihren Nebenbächen, die Schmiech, die Beera und die Schlichem. An der Eyach liegen Pfeffingen, Margrethausen, Lautlingen, Laufen, Dürrwangen, Frommern, Balingen; an ihren Nebenbächen – dem Büttebach: Streichen, Zillhausen, Stockenhausen; dem Reichenbach: Heselwangen; dem Sulzenbach: Engstlatt; dem Meßstetterthalbach: Meßstetten; dem Lochenbach: Weilheim, Waldstetten; dem Wettbach: Endingen; dem Haugenbach: Erzingen; dem Thalbach: Geislingen und Ostdorf; dem Binsdorfer Thalbach: Erlaheim. An der Schmiech liegen: Onstmettingen, Thailfingen, Truchtelfingen, Ebingen. An der oberen Beera liegen: Ober- und Unter-Digisheim; an der Beera und Schlichem: Thieringen. Auf der trockenen Hardt, doch wie Meßstetten nahe dem Rande, liegt Hossingen; auf dem ähnlichen Plateau der Alb zwischen Schmiech und Lauchart: Bitz und Winterlingen. Burgfelden liegt auf dem einsamen Plateau des Heersbergs.

Die Orte liegen alle gesund und freundlich; die auf den Plateaus in beherrschender Lage, während die Thalorte schöne Landschaftsbilder darstellen. Die Orte sind fast durchaus geschlossen; die Bauanlage ist mit Ausnahme der Städte und einiger größeren Orte, wie Onstmettingen, Thailfingen, ziemlich unregelmäßig; die Straßen und Häuser aber sind gut gehalten.

| Von den geschlossenen Orten mit eigener Gemeindeverfassung sind Ebingen, Balingen, Thailfingen, Winterlingen, Onstmettingen die größten, Stockenhausen, Burgfelden, Waldstetten, Margrethausen, Streichen die kleinsten.


Gebäude.
A. Anzahl und Gattung.

Nach dem Brandversicherungskataster vom 1. Januar 1879 zählt der Oberamtsbezirk: Haupt- und Wohngebäude 6363, Nebengebäude 1044, zusammen 7407 Gebäude, im Brandversicherungsanschlag von 21.920.240 M. Zu öffentlichen Zwecken dienen 227 Gebäude, worunter 31 Kirchen, 5 Kapellen, 62 Rath- und Schulhäuser, 37 Spital-, Kranken- und Armenhäuser und 93 sonstige Gebäude. Unter den Wohngebäuden befinden sich 2 Schlösser, 56 Amtswohnungen für Staats- und Gemeindediener, darunter 6 für Lehrer (außer den Wohnungen in Schulgebäuden) und 23 Pfarrhäuser. Auf 1 Wohnhaus kommen im Durchschnitt 5,4 Menschen; die meisten in Ebingen mit 6,8, die wenigsten in Erlaheim, Ostdorf und Stockenhausen mit je 4,4 (s. auch hinten Tab. I).


B. Bauart und Material.
Die Bauart der ländlichen Wohnungen ist die gewöhnliche, Riegelfachwerk auf steinernem Untergrund; fast ausnahmslos Ziegeldächer. Die Wände sind entweder ganz verputzt, gewöhnlich in weiß, manchmal in andern lichten Farben, nebst lebhafter Farbe der Läden; oder häufiger so, daß das Balkenwerk sichtbar ist, das, namentlich in den oberen Gegenden, noch vielfach aus Eichenholz besteht. Die eichenen Balken sind mehrfach geschnitzt, mit Zahnschnittfriesen u. dgl. geziert; über den Thüren oft alte Jahreszahlen, Sprüche und Embleme. Das schönste dieser Holzhäuser ist die Krone in Lautlingen. Die verwendeten Bausteine sind theils aus dem Jura, so auch an den neuen Bauwerken des Lautlinger Viadukts und der Laufener Kirche, theils aus dem Keuper, besonders von Rosenfeld. Die architektonisch werthvolleren Gebäude im Bezirke stammen meist aus älterer Zeit: die Kirchen und einzelne Theile der Kirchen zu| Balingen, Ebingen (Stadtkirche), Burgfelden, Streichen (Chor), Pfeffingen (Chor), Bitz (Thurm), Margrethausen (Chor), Thieringen (Chor), Frommern, Dürrwangen, Ostdorf (Chor), Engstlatt (Chor), Oberdigisheim, Unterdigisheim (hübsche Renaissance), Geislingen (Chor). Dazu das obengenannte Holzhaus, dem sich aus neuerer Zeit der Bahnhof und der Spital zu Ebingen anschließen. Die Kirche zu Laufen ist die einzige nennenswerthe aus neuerer Zeit; dazu der hübsche Kirchthurm von Endingen. Die Stadtkirche von Balingen, wie die von Ebingen, wären des Ausbaues würdig.


C. Werth- und Eigenthumsverhältnisse.

Der Werth der steuerbaren Gebäude beträgt nach dem Gebäudekataster vom 1. April 1879 bei 6201 Haupt- und 798 Nebengebäuden, zusammen 6999 Gebäuden 21.114.400 M. Nach dem Brandversicherungskataster vom 1. Januar 1879 zählt der Oberamtsbezirk 6363 Haupt- und 1044 Nebengebäude, zusammen 7407 Gebäude im Brandversicherungsanschlag von 21.920.240 M., somit beträgt der Werth eines Gebäudes nach dem Steuerkataster durchschnittlich 3017 M. nach dem Brandversicherungsanschlag durchschnittlich 2959 M. –


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