Beschreibung Kitzingens um 1500

Textdaten
Autor: Ladislaus Sunthaym
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Titel: Cod. hist. fol. 249 154v–156r
Untertitel: Kitzingen um 1500. Die älteste Stadtbeschreibung des Humanisten Ladislaus Sunthaym
aus: Handschrift in der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, Cod. hist. fol. 249
Herausgeber: Klaus Arnold
Auflage:
Entstehungsdatum: um 1511
Erscheinungsdatum: 1995
Verlag:
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Erscheinungsort: Kitzingen
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Klaus Arnold: Kitzingen um 1500. Die älteste Stadtbeschreibung des Humanisten Ladislaus Sunthaym. In: „apud Kizinga monasterium“. 1250 Jahre Kitzingen am Main. 1995 https://archive.org/details/Kitzingen
Kurzbeschreibung:
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[1]Das Mitwill ist nin guel tal, hat guetten weinwachs.

Kytzing, ain stat vnd sloß und gefurstz frawenkloster, da ain schöne stainene pruckhen mit ettlichn swigpogen; ist des margrafen von Brandenburg; vnd die stat ist vom kloster pawt worden; vnnd [fol. 155r] das ratthaws ist noch der abbtesin vonn Kytzing; haben ir darauff gelichenn xvc Reinisch guldin; vnde am rathawß seind Fleisch pennckh vnd prot pennck in ain zal xxxvj; gibt yede ain Quotember ain Reinischen gulden; pringt ain jar von ainer pannck iiij fl. d. Item so man in das rawthaws geet, vnder der stiegen sein funff chräm laden, gibt yeder ain jar vj Reinisch gulden; vnd dieweil die abbtesin die xvc Reinischen gulden nit zalt, so nymbtz ain rat zu Kytzing als ein, pringt ain jar hundert lxxiiij gulden.

Item zw Kytzing ist ain stainene pruckhen vber den Män, die hatt xvij gewelbt swigpogen vnnd zwen frey thurn auff der pruckhen; und auff yedem thurn ain thurner, hat yeder ain jar lxxx Reinisch gulden: Brucker turn, Masantzer turn khert in di vorstat; der stat thurn nebem rathaws, darein legt man di gefanngen; am mitten im marckt ain turn, dar auff ain wachter, hat ain jar lij Reinisch gulden vnd holtz gnüg; Faltar thurn.

Zu Kytzing in der vorstat ligt das frawenkloster sannd Benedicten ordenn, da sind nur edl frawen in, hat gestifft kunig Pivs oder Pipinus, kunig zu Frannckreich, in den eren seiner mueml sannd Hadelay, die darin begraben leyt vnd abbtesin daselbß gewesen; ist ir swester sanndt Waldpurg, ist auch abtessin dar in gewesen nach sannd Hadalaia ir swester; vnnd das kloster ist ob viiijc jar allt, elter dan das bistumb Wirtzpurg.

Item kunig Pipinus hatt gestuft das kloster [fol. 155v] Swartzach sannd Benedicten orden, sein edel; vnd sannt Waldpurg, abbtesin zu Kytzing, seiner mueml, ligt begraben zum Swanberg auff dem perg slosß, darauff kunig Pipinus sein gesas gehalten hat, ain meil von Kytzingen gelegen; zu dem selben slos sein zwelff burcklehn, davon sein xii pflueg aussgangen; und haben zwen fliessnnd prunen am perg; da ligt ain capell am slos, geweicht in der eren sannd Waldpurg.

Kunig Pipinus hat auch gestuft die pruck zu Kytzingen und hat daran pawt xxxvj jar; vnd hat die stat vnd kloster genannt Kytzing nach ainem hirten Kytz genannt, der ligt begraben vnder aynem swigpogen vnder ainem eysen gater.

Item den zol auff der pruckhen zu Kytzing hat gestuft kunig Pipinus in den eren seiner muemel sannd Hadalaiga; vnnd man gibt von ainem pferdt ain alten haller, von vj pferdten iij pfenig vnd nit mer; vnd fiert ainer hundertausent gulden werdt oder swär, so gibt er nit mer, vnd kain mensch gibt nichts; vnd der zol ist der abbtessin.

Item die klosterfrawen zu Kytzing haben ain holtz, haist der Vorst; vmb das gab in der margraff von Brandenburg und herr Hanns Fuchs vil tausent gulden; vnd das holtz ist ainer meil lanng vnd ainer meyl prait von Kytzing der stat bis gen Swartzach der stat; dar inen rynnen zwen päch: der Rotpach fleust mitten dardurch, vnnd Lanckhaimer pach rindt an aynem ort dardurch; so ligen im holtz ob viertzig wisen, da von haben sy gült ob lx gulden und holtz [fol. 156r] gnůg in das kloster.

Item die stat Kytzing hat ob xviijm morgen, das ist halbe jeuch weingartenn; davon haben die klosterfrawenn albeg den x. einer; vnnd was man gueter verkaufft, hewser, weingarten, äcker, wisen, haben sy den sexten phennigen von, ist genannt hanndtlan; vnd sy sindt vast reich gewesen; sy haben den zehenndt zu Tetlbach verkawfft umb vm reinisch gulden; die conuent herren zu Pirckling haben von in kawfft ain zehenndt zu Ypphoff der stat vmb iii 1/2m reinisch guldin, sy haben vmb lxm reinisch gulden verkawfft, ist pesser dan hundert tausent gulden; vnd wann sy nichts verkawfft hietten, so hetten sy alle jar xxm gulden geltz vff zehebenn.

Item das slos Swanberg, ist der edlewt Weinckaimer genannt.

Item der margraff von Brandenburg gab der abbtessin von Kytzing vmb den zoll auff der pruckhn zu Kytzing vnd vmb die penckh vnnd laden vnderm rathawß xxxm gulden.

Item Khitzing gestat lanndtwerung, die dy herschafft von Brandenburg mit nach raisen vnd anndern vmb die stifft erlitten; vnnd das sy darauff pracht haben 42 000 gulden.

Anmerkungen (Arnold)

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  1. Eingriffe in den Text beschränken sich auf die Auflösung von Abkürzungen, die Modernisierung der Zeichensetzung sowie Groß- und Kleinschreibung: in Großschreibung erscheinen nur Satzanfänge und Eigennamen.