Allgemeines Deutsches Kommersbuch:261

(Weitergeleitet von Beschaulich (Ammann))

[520]

Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 520, 521
<< Zurück Vorwärts >>
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ko=ren, ihr an=dern seid er=schie=nen. mich fürstlich zu be=
Ar=ten, Euch fürst=lich zu be=die=nen, sind wir all=hier er=

die=nen! 3. Einer. Ihr Jä=ger, spannt’s Ge=fie=der, schießt
schie=nen! 4. Alle. Ins Horn, ins Horn, ins Jä=ger=horn! ins

mir die Füch=se nie=der; ihr an=dern a=ber
Horn, ins Horn, ins Jä=ger=horn! Sauf zu, sauf zu, du

al=le stoßt in das Horn, daß’s schal=le!
Fürst von Thorn, sauf zu, sauf zu, du Fürst von Thorn!

     5. (Weise wie V. 1.) Einer. Was hilft denn mir mein hoher Thron,
mein Scepter, meine Burschenkron, was hilft mir nun mein Regiment?
Ich leg es nun in N. N.’s Händ.


          579.     Bummellied.     (III. 68.)

     Lebhaft. Nach Wenzel Müller. 1794.

     1. Ich hab den gan=zen Vor=mit=tag auf meiner Kneip stu=
diert, drum sei jetzt auch der Nach=mit=tag dem
[521] Bierstoff de=di=ciert! Ich geh nicht eh’r vom Plat=ze
heim, als bis die Wäch=ter zwöl=fe schrein. Vi=val=le=ral=
lal=le=ral=lal=le=ralla! Vi=val=le=ral=lal=le=ral=la!

     2. Was ist des Lebens höchste Lust? Die Liebe und der Wein.
Wenn’s Liebchen ruht an meiner Brust, dünk ich mir Fürst zu sein;
und bei dem edlen Gerstensaft träum ich von Kron und Kaiserschaft.
Vivall. ec.

     3. Schon oft hab ich, bei meiner Seel, darüber nachgedacht, wie
gut’s der Schöpfer dem Kamel und wie bequem gemacht: es trägt ein
Faß im Leib daher, wenn’s nur voll Merseburger wär!

     4. Wer nie der Schönheit Reiz empfand, wer sich nicht freut beim
Wein, dem reich ich nicht als Freund die Hand, mag nicht sein Bruder
sein; sein Leben gleicht, wie mir es dünkt, dem Felde, das nur Dornen
bringt!

     5. Ihr lieben Brüder, sagt mir doch, wo der Verstand mir weilt,
es kommt mir vor in meinem Sinn, als wär ich fast bekeilt; das Auge
lallt, die Nas ist schwer, und meine Zunge sieht nicht mehr.

     6. Herr Wirt, nehm er das Glas zur Hand und schenk er wieder
ein! Schreib er’s nur dort an jene Wand, gepumpet muß es sein! Sei
er fidel! ich laß ihm ja mein Cerevis zum Pfande da!

Str. 2 u. 3 von Joach. Perinet. 1794.


          580.     Beschaulich.

     1. Ich hab es gern, wenn ganz zuletzt, wo jeder Gast geschieden,
allein mich noch ein Becher netzt, behaglich und in Frieden.

     2. Dann leg ich alles hübsch zurecht mir still in dem Gemüte,
was heut ich hörte, gut und schlecht, und laß es treiben Blüte.

     3. Zufrieden trink mein Glas ich aus und gehe still von dannen;
was ist des Lebens Saus und Braus, wenn wir nichts drin gewannen?

August Ammann.