Benutzer:A. Wagner/Kupferstich-Kabinett (Dresden) Galeriewerk Woermann Mappe 9
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ALTER MEISTER
ZU DRESDEN[1]
TAFEL I
BearbeitenGOVERT FLINCK Amsterdamer Schule
BearbeitenGeboren zu Cleve den 25. Januar 1615; gestorben zu Amsterdam den 2. Februar 1660. Nachdem er bei Lambert Jacobsz in Leeuwarden seine Lehrzeit durchgemacht, wurde er Rembrandt’s Schüler in Amsterdam, wo er sich niederliess. In seinen früheren Werken deutlichst unter Rembrandt’s Einfluss, schloss er sich später der wieder akademischer werdenden Strömung an.
335. EIN TOTES KIND
BearbeitenTAFEL II
BearbeitenANTHONIE WATERLO Amsterdamer Schule
BearbeitenGeboren zu Lille 1609 oder 1610; gestorben wahrscheinlich zu Leeuwarden nach 1676. Urkundlich ist er 1639 in Amsterdam nachweisbar, wo er auch 1640 als Verlobter aufgeboten wurde; 1653 aber erwarb er das Bürgerrecht der Stadt Leeuwarden. Er arbeitete hauptsächlich in Amsterdam. Berühmt als Landschaftsmaler; doch ist er hauptsächlich durch Landschaftszeichnungen und Landschaftsradierungen bekannt.
336. WINTERLANDSCHAFT MIT EINER BRÜCKE
Bearbeiten337. ANSICHT EINER FESTUNG
BearbeitenTAFEL III
BearbeitenPHILIPS KONINCK (KONING) Amsterdamer Schule
BearbeitenGeboren den 5. November 1619 zu Amsterdam; begraben ebenda den 4. Oktober 1688. Schüler Rembrandt’s in dessen Amsterdamer Zeit. Hauptsächlich als Landschaftsmaler, aber auch als Bildnis- und Sittenmaler bekannt.
338. CHRISTUS EINEN KRANKEN HEILEND
BearbeitenBezeichnet unten auf der Rückseite in der echten Handschrift des Meisters: P. Konink.
Trotz der echten Bezeichnung auf der Rückseite, wurde das Blatt in Dresden bis vor Kurzem Rembrandt zugeschrieben. Ein Blatt derselben biblischen Folge besitzt Herr von Beckerath in Berlin.
TAFEL IV
BearbeitenPHILIPS KONINCK Amsterdamer Schule
BearbeitenGeboren den 5. November 1619 zu Amsterdam: gestorben daselbst den 4. Oktober 1688. Näheres zur vorigen Tafel.
339. CHRISTUS UND DIE EHEBRECHERIN
Bearbeiten340. DIE EHEBRECHERIN VOR CHRISTUS
BearbeitenAuch diese beiden Blätter wurden in Dresden früher auf Rembrandt selbst zurückgeführt. Man hat seit einigen Jahren allgemein anerkannt, dass es, wie noch einige andere Zeichnungen dieser Art in der Dresdener Sammlung, charakteristische Blätter Philips Konink’s sind.
TAFEL V
BearbeitenABRAHAM FARNERIUS (ODER FURNERIUS) Amsterdamer Schule
BearbeitenGeboren um 1621 zu Amsterdam, wo er am 13. Juni 1641 erklärte, etwa 20 Jahre alt zu sein. (Vgl. Oud Holland VIII, 1890, p. 8.) Er war v. Hoogstraaten’s Mitschüler bei Rembrandt. (Vgl. des erstem „Inleyding“, 1678, p. 95.) Er ist besonders aus den eigenhändigen Inschriften seiner landschaftlichen Handzeichnungen bekannt. (Vgl. Vosmaer, Rembrandt, 1877, p. 316.)
341. EINE BAUMREIHE IM FELDE
BearbeitenDer fünfte Buchstabe wurde früher irrtümlich als d, der Name daher als Farndrius gelesen. Das Dresdener Kupferstich-Kabinet besitzt fünf Blätter von der Hand dieses flotten Landschafters, die früher trotz ihrer Bezeichnung auf Rembrandt selbst zurückgeführt wurden.
J. LEUPENIUS Amsterdamer Schule
BearbeitenDieser Schüler Rembrandt’s, der vielleicht ein Sohn des Amsterdamer Predigers Petrus Leupenius war, ist hauptsächlich durch seine aus den sechziger Jahren des 17. Jahrhunderts stammenden, datierten und bezeichneten Landschaftszeichnungen bekannt.
342. BAUERNHÄUSER UNTER BÄUMEN
BearbeitenTAFEL VI
BearbeitenAELBERT CUYP Dordrechter Schule
BearbeitenGeboren zu Dordrecht im Oktober 1620; begraben daselbst den 7. November 1691. Schüler seines Vaters Jacob Gerritsz Cuyp. Auf Reisen selbständig zu einem der ersten Tier- und Landschaftsmaler der Welt entwickelt.
343. LANDSCHAFT MIT EICHBÄUMEN
BearbeitenDieses Blatt ist schon von 1856–1889 unter Cuyp’s Namen, der ihm in der That zuzukommen scheint, im Dresdener Kabinet öffentlich ausgestellt gewesen: Tafel XVIII, 5.
344. DORFSTRASSE MIT EINER KIRCHENRUINE
BearbeitenCharakteristisches Blatt des Meisters.
TAFEL VII
BearbeitenCORNELIS PIETERSZ BEGA Haarlemer Schule
BearbeitenGetauft zu Haarlem den 15. November 1620; gestorben daselbst den 27. August 1664. Schüler des Adriaen van Ostade.
345. SITZENDES MÄDCHEN
BearbeitenVon demselben Künstler besitzt die Dresdner Sammlung noch eine zweite ähnliche Rötelstudie, die ein stehendes Mädchen mit einem Korbe am Arme darstellt. Die Bestimmung dieser erst vor Kurzem dem Vorrat entnommenen Blätter als Zeichnungen Bega’s rührt von Abr. Bredius und Hofstede de Groot her.
TAFEL VIII
BearbeitenCLAES PIETERSZ BERCHEM Haarlemer Schule
BearbeitenGetauft zu Haarlem den 1. Oktober 1620; gestorben zu Amsterdam den 18. Februar 1683. Schüler seines Vaters, des Stilllebenmalers Pieter Claesz, und anderer Meister, auch des N. Moeijaert und des G. B. Weenix in Amsterdam. Auf Reisen, die ihn wahrscheinlich bis Italien geführt, zu einem eigenartigen Tier- und Landschaftsmaler ausgebildet. Er war teils in Haarlem, teils in Amsterdam thätig.
346. EINE HERDE IM FLUSS UNTER EINER BOGENBRÜCKE
BearbeitenErst vor Kurzem dem Vorrat entnommen.
347. HERDEN UNTER RUINEN
BearbeitenErst vor Kurzem dem Vorrat entnommen.
TAFEL IX
BearbeitenDIRK VAN DER LISSE Utrechter Schule
BearbeitenGeboren wahrscheinlich im Haag; gestorben daselbst 1669. Im Haag wurde er 1644 Mitglied der Malergilde, war er 1662 Bürgermeister. Als Künstler folgte er völlig den Spuren seines Meisters Poelenburgh und wird daher zur Utrechter Schule gerechnet.
348. NYMPHENSTUDIEN. SCHLAFENDE NYMPHE
Bearbeiten349. SITZENDE NYMPHE
Bearbeiten350. ANGELEHNTE NYMPHE
BearbeitenDiese drei Blätter gehören zu einer grossen Folge ähnlicher Zeichnungen des Meisters, die die Dresdner Sammlung bisher in einem Vorrat ungehobener Schätze verwahrte.
TAFEL X
BearbeitenGERBRAND VAN DEN EECKHOUT Amsterdamer Schule
BearbeitenGeboren zu Amsterdam den 19. August 1621; begraben daselbst den 22. September 1674. Er war Schüler Rembrandt’s und als einer seiner eifrigsten Nachfolger in Amsterdam ansässig.
351. MÄNNLICHES BILDNIS
BearbeitenDieses ausgezeichnete Blatt war im Dresdner Kabinet von 1856–1889 öffentlich ausgestellt.
352. DÜNENLANDSCHAFT
BearbeitenSchönes Blatt des Meisters, doppelt wichtig, weil es ihn auch als Landschaftsmaler von Bedeutung zeigt.
TAFEL XI
BearbeitenALLART VAN EVERDINGEN Holländische Schule
BearbeitenGeboren 1621 zu Alkmaar; begraben zu Amsterdam den 8. November 1675. Man sieht es seinen Landschaften noch an, dass er erst Schüler Roelant Savery’s in Utrecht, dann Schüler Pieter Molyn’s in Haarlem war, aber man sieht auch die selbständige Weiterentwicklung, die ihm besonders die Reise nach Skandinavien brachte, die er 1640 unternahm. Von 1645–1652 ist er in Haarlem nachweisbar, dann zog er nach Amsterdam, dessen Bürgerrecht er 1657 erwarb.
353. FELSENLANDSCHAFT
Bearbeiten354. EINE FEUERSBRUNST
BearbeitenLebendig gezeichnetes und malerisch gestimmtes Blatt.
TAFEL XII
BearbeitenALLART VAN EVERDINGEN Holländische Schule
BearbeitenGeboren 1621 zu Alkmaar; begraben zu Amsterdam den 8. November 1675. Näheres zur vorigen Tafel.
355. SOMMERLANDSCHAFT
Bearbeiten356. WINTERLANDSCHAFT
Bearbeiten357. AUF HOHER SEE
Bearbeiten358. STRANDBILD
BearbeitenInteressante Folge von landschaftlich ausgeführten Studienblättern des Meisters aus seiner holländischen Heimat.
TAFEL XIII
BearbeitenMATTHYS VAN DEN BERGHE Alkmaarer Schule
BearbeitenGeboren zu Yperen 1615 als Sohn des Alkmaarer Malers Jan van den Berghe; gestorben zu Alkmaar 1687. Er soll Schüler des grossen Rubens in Antwerpen gewesen, aber bald nach Alkmaar, der Stadt seiner Väter, zurückgekehrt sein, wo er nachweislich am 16. Juni 1646 Mitglied der Gilde wurde. (Vgl. Obreen’s Archief II, p. 33.)
359. MÄNNLICHES BILDNIS
Bearbeiten360. MÄNNLICHES BILDNIS
BearbeitenLeider fehlt es uns an Raum, neben diesen beiden Blättern, die sich als Gegenstücke geben, noch das dritte Blatt des Meisters zu veröffentlichen, welches die Dresdner Sammlung besitzt. Das dritte Blatt ist, wenn auch nicht künstlerisch, so doch kunstgeschichtlich das interessanteste. Es ist eine Kreidezeichnung, die den Vater des Malers als Brustbild ohne Hände in ovaler Umrahmung darstellt. Bezeichnet ist das Blatt oben links und rechts ÆTATIS – 69; unten links und rechts AN 1649 – V (nicht W) BERGE; dazu auf der Rückseite: „Dit is Joannes van den Bergh Schilder, gedaen van Sijn Soon Mattys van den Bergh Schilder“. Die Aussage dieser Inschrift ist interessant, weil schon Houbraken (II, 16) erzählt, dass Matthys mehrere Bildnisse seines Vaters gezeichnet habe. Vgl. auch Corn. Hofstede de Groot „Arnold Houbraken, Haag 1893, S. 184–185“.
TAFEL XIV
BearbeitenSAMUEL VAN HOOGSTRATEN Dordrechter Schule
BearbeitenGeboren zu Dordrecht den 2. August 1626; gestorben daselbst den 19. Oktober 1678. Schüler seines Vaters Dirk van Hoogstraaten zu Dordrecht, später aber auch noch Rembrandt’s in Amsterdam. Nach langen Reisen liess er sich in seiner Vaterstadt nieder, wo er das Amt eines Münzmeisters erhielt.
361. DIE ABNAHME CHRISTI VOM KREUZ
BearbeitenEchtes Blatt des Meisters.
362. DIE BESCHNEIDUNG CHRISTI
BearbeitenUnverkennbares Blatt des Meisters.
TAFEL XV
BearbeitenJACOB VAN RUISDAEL Haarlemer Schule
BearbeitenGeboren zu Haarlem 1628 oder 1629; begraben daselbst den 14. März 1682. Sohn des Bilderhändlers Isack, Neffe seines Lehrers Salomon, Vetter des schwächeren Landschaftsmalers Jacob van Ruisdael des Jüngeren. Auch Cornelis Vroom beeinflusste ihn. Er wurde 1647 Mitglied der Haarlemer Gilde, lebte aber von 1657–1681 in Amsterdam. In dem letztem Jahre wurde er krank einem Stifte seiner Vaterstadt übergeben. Jacob van Ruisdael war der grösste holländische, vielleicht überhaupt der grösste nordische Landschaftsmaler.
363. DIE BEIDEN WINDMÜHLEN
Bearbeiten364. EINE WINDMÜHLE NACH LINKS
Bearbeiten365. EINE WINDMÜHLE NACH RECHTS
BearbeitenDie sechs Blätter Ruisdael’s, die auf dieser und der folgenden Tafel veröffentlicht werden, gehören einer Folge von 12 ähnlichen Blättern der Dresdner Sammlung an. Leider sind sie nicht zum Besten erhalten; doch zeigen sie unverkennbar die Hand des Meisters.
TAFEL XVI
BearbeitenJACOB VAN RUISDAEL Haarlemer Schule
BearbeitenGeboren zu Haarlem 1628 oder 1629; begraben daselbst den 14. März 1682. Näheres zu Tafel XV.
366. LANDSCHAFT MIT HÜTTEN
Bearbeiten367. SEESTÜCK
Bearbeiten368. WEIHER AM WALDRAND
BearbeitenTAFEL XVII
BearbeitenJAN VAN DER MEER (ODER VERMEER) DE JONGE Haarlemer Schule
BearbeitenGetauft zu Haarlem den 29. November 1653; gestorben daselbst den 28. Mai 1705. Schüler seines Vaters, des bekannten Landschaftsmalers Jan van der Meer d. ä. von Haarlem (1628–1691) und N. Berchem’s. Er bereiste Italien, liess sich aber dauernd in seiner Vaterstadt nieder.
369. LANDSCHAFT MIT EINER WINDMÜHLE
Bearbeiten370. FLUSSLANDSCHAFT
Bearbeiten371. HÜGELLANDSCHAFT MIT EINER LANDSEEBUCHT
Bearbeiten372. DÜNENLANDSCHAFT MIT EINER MEERBUCHT
BearbeitenZu derselben Folge gehören noch zwei Blätter, die von 1860–1889 im Dresdner Kabinet öffentlich ausgestellt waren. Desgleichen andere in anderen Sammlungen. Einige von diesen tragen noch deutlicher als die hier veröffentlichten den Zusatz „de Jonge“ hinter dem Namen des Meisters. Schon darnach muss man annehmen, dass Jan van der Meer (Vermeer) III, der am 29. November 1656 in Haarlem getauft wurde und am 28. Mai 1705 daselbst starb, der Urheber dieser Zeichnungen sei; denn dieser wird in der Regel der jüngere, sein Vater der ältere Jan van der Meer von Haarlem genannt; auch hat er selbst viele seiner Gemälde mit Jan v. d. Meer de Jonghe bezeichnet. Die Auffassung, dass trotzdem Jan van der Meer II (der Vater) diese Blätter gezeichnet habe, hat freilich bei etwas näherer Betrachtung manches für sich. Denn schon van der Willigen (Les artistes de Haarlem, 2. ed., 1870 p. 218–219) hat hervorgehoben, dass auch dessen Vater Jan (I) hiess und Landschaftsmaler war, so dass er sich in seiner Jugend recht wohl als de Jonghe bezeichnet haben könnte; und der landschaftliche Gesamtcharakter unserer Blätter stimmt allerdings eher mit demjenigen der Gemälde des „älteren“ als des „jungen“ Jan v. d. Meer von Haarlem überein. Allein bei noch näherer Betrachtung wird man gerade aus inneren Gründen von dieser Auffassung zurückkommen. Die Staffage unserer Blätter gleicht keiner Staffage des älteren van der Meer, wohl aber durchaus der Staffage Berchem’s, an welche diejenige des jungen van der Meer sich stets anschloss. Der Einfluss beider Lehrer des „jungen“ Meisters dieses Namens spiegelt sich also deutlich in diesen Zeichnungen wieder, die seiner Jugendzeit angehören werden.
TAFEL XVIII
BearbeitenANTHONY VAN BORSSOM Amsterdamer Schule
BearbeitenGeboren zu Amsterdam 1629 oder 1630; begraben daselbst den 19. März 1677. Tüchtiger Amsterdamer Landschafter unter dem Einflusse Rembrandt’s.
373. WINDMÜHLEN VOR DER STADT
BearbeitenDie Sammlung Hohenzollern-Hechingen besass noch zwei ähnliche Blätter Anthony van Borssom’s (der früher irrtümlich Abraham van Boresom genannt wurde). Auch sie sind fürs Dresdner Kabinet erworben worden. Die eine schon 1882, die andere ebenfalls 1891.
TAFEL XIX
BearbeitenJAN VERMEER VAN DELFT (?) Delfter Schule
BearbeitenGetauft zu Delft den 31. Oktober 1632; begraben daselbst den 15. Dezember 1675. Schüler des Karel Fabritius, Enkelschüler Rembrandt’s. Er gehört wegen seiner feinen Lokalfarben, die er geistreich mit lichtem, zartem Helldunkel zu versöhnen weiss, zu denjenigen älteren Meistern, deren malerische Richtung die Gegenwart am vollsten wieder mitempfindet.
374. DER GEOGRAPH
BearbeitenDieses schöne Blatt galt in Dresden früher als ein Hauptblatt Rembrandt’s. Auch in Lippmann's Rembrandt-Werk (III, No. 139) ist es als solches veröffentlicht, merkwürdigerweise mit einem „von späterer Hand“ grün getöntem Hintergrunde, der sich auf dem Original nicht findet. Das Papier ist so dünn, dass das Blau der Unterlage grünlich durchschimmert. Die neueren Rembrandtforscher (Bredius, von Seidlitz, Hofstede de Groot) waren sich jedoch vor einigen Jahren einig darüber, dass der Zeichnung die eigentümliche Energie Rembrandt’s fehle, dass sie dafür aber etwas von dem eigenartigen Lichtschimmer eines Jan Vermeer van Delft oder eines Nicolas Maes zeige. Wir möchten am liebsten dabei bleiben, die Hand Vermeer’s in ihr zu sehen, können diese Bestimmung aber doch nur mit einem Fragezeichen aufnehmen und wollen nicht verhehlen, dass Hofstede de Groot 1895 zu der Ansicht zurückgekehrt ist, das Blatt rühre von Rembrandt’s eigener Hand her.
NICOLAS MAES (?) Amsterdamer Schule
BearbeitenGeboren zu Dordrecht im November 1632; begraben zu Amsterdam den 24. Dezember 1693. Schüler Rembrandt’s in Amsterdam zwischen 1648 und 1652. Später (1660–1665) in Antwerpen durch die dortige Schule in ein anderes Fahrwasser gebracht. Doch seit 1673 ganz in Amsterdam ansässig.
375. DIE MILCHWIRTSCHAFT
BearbeitenDiese flüchtige, aber gute Skizze, wurde in Dresden früher allgemein Rembrandt zugeschrieben. Doch waren die neueren Kenner sich vor einiger Zeit einig darin, nur die Hand eines Rembrandt-Schülers in dem Blatte zu entdecken. Einige haben den Namen Nic. Maes vor der Zeichnung ausgesprochen, der uns so ansprechend zu sein scheint, dass wir ihn mit dem nötigen Vorbehalt annehmen zu können meinen. Natürlich wäre es ein Jugendwerk des Meisters. Wir dürfen aber auch nicht verschweigen, dass Hofstede de Groot 1895 zu der Ansicht zurückgekehrt ist, die hübsche Zeichnung rühre von Rembrandt’s eigener Hand her.
TAFEL XX
BearbeitenADRIAEN VAN DE VELDE Amsterdamer Schule
BearbeitenGeboren zu Amsterdam 1635 oder 1636; gestorben daselbst den 21. Januar 1672. Sohn und Schüler des älteren, Bruder des jüngeren Seemalers W. van de Velde. Er entwickelte sich unter dem Einflüsse Jan Wynant’s, Ph. Wouwerman’s und PaulusPotter zu einem der tüchtigsten Tiermaler der holländischen Schule. Doch machte er auch gründliche Figurenstudien.
376. WEIBLICHER AKT
Bearbeiten377. WEIBLICHER AKT
BearbeitenGerade die Studienblätter dieser Art sind wichtig für die Kenntnis des Schaffens A. van de Velde’s, weil sie zeigen, wie gründlich er auch auf dem Gebiete der Figurenmalerei die Natur studierte.
TAFEL XXI
BearbeitenPIETER JANSZ QUAST Amsterdamer Schule
BearbeitenGeboren zu Amsterdam 1606; gestorben daselbst im Juni 1647. Er wird zu den Nachfolgern Adriaen Brouwer’s gerechnet, dessen Feingefühl innerhalb der Derbheit ihm jedoch abgeht. Andererseits neigt er mehr zur Karikatur. Er wohnte abwechselnd im Haag und in Amsterdam.
378. DER TOD UND DER GEIZHALS
Bearbeiten379. JOSEF IM GEFÄNGNIS
BearbeitenTAFEL XXII
BearbeitenJAN DE BISSCHOP (EPISCOPIUS) Holländische Schule
BearbeitenGeboren angeblich im Haag 1646; nach Bredius’ Mitteilung in Oud Holland III, 1885, p. 63 aber in Amsterdam geboren, und zwar, da er sich dort am 9. November 1651 verheiratete, doch wohl nicht später als 1630; gestorben in Amsterdam 1686. Bekannter Rechtsgelehrter; als Künstler Autodidakt von Ruf. Äusser seinen Radierungen sind besonders seine getuschten Federzeichnungen geschätzt.
380. EIN HERR MIT REITERSTIEFELN
BearbeitenDas hübsche Blatt war bis 1809 als „unbekannt“ ausgestellt.
381. EINE HERKULESHERME
BearbeitenDie unzweifelhaft richtige Bestimmung dieses erst vor Kurzem aus dem „Vorrat“ geretteten Blattes rührt von Abraham Bredius her.
382. EIN KRIEGER
BearbeitenCharakteristisches Blatt des Meisters.
TAFEL XXIII
BearbeitenJOHAN VAN KESSEL Amsterdamer Schule
BearbeitenGeboren zu Amsterdam 1641 oder 1642; begraben daselbst den 24. Dezember 1680. Schüler oder doch Nachfolger Jacob van Ruisdael’s.
383. ANSICHT EINES SCHLOSSES
BearbeitenObgleich der Name mit anderer Tinte und Feder geschrieben, als die Zeichnung gezeichnet ist, so rührt er allem Anschein nach doch vom Künstler selbst her.
JAN RUISSCHAER Amsterdamer Schule
BearbeitenUnbekannter Meister. Immerzeel (III, p. 43) kennt ihn wenigstens dem Namen nach als Landschafter aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Nach Massgabe unseres bezeichneten Blattes wird er zu Rembrandt’s Schülern in Amsterdam gehört haben.
384. KÜSTENLANDSCHAFT
BearbeitenTAFEL XXIV
BearbeitenCORNELIS DUSART Haarlemer Schule
BearbeitenGeboren zu Haarlem den 24. April 1660; gestorben daselbst den 1. Oktober 1704. Er gehört zu den erfolgreichsten Schülern Adriaen van Ostade’s.
385. DIE KUCHENBÄCKERIN
BearbeitenCharakteristisches Werk des Künstlers.
TAFEL XXV
BearbeitenNIKOLAS VERKOLJE Amsterdamer Schule
BearbeitenGeboren zu Delft 1673; gestorben zu Amsterdam 1746. Schüler seines Vaters Johannes Verkolje, der von Amsterdam nach Delft gezogen war.
386. TANZENDE FRAUEN IM WALDE
BearbeitenDas Blatt zeigt deutlich, in welchem Masse Nicolas Verkolje schon ein Kind des 18. Jahrhunderts geworden war.
GERARD HOET Utrechter Schule
BearbeitenGeboren zu Bommel den 22. August 1641; gestorben im Haag den 2. Dezember 1733. Als Schüler Warnar van Rijssen’s war er Enkelschüler Corn. Poelenburgh’s, dessen Geist seine Gemälde atmen. Er lebte abwechselnd in Paris, Brüssel, Utrecht und schliesslich im Haag. In Utrecht war er 1685 „overman“, 1696 „Decan“ der Künstlerschaft und gründete als solcher eine Akademie.
387. DIE FINDUNG DES KLEINEN MOSES
BearbeitenDas Blatt wurde noch zu Lebzeiten des Künstlers erworben. Im alten Dresdner Verzeichnis heisst es daher auch: G. Hoet, zu Utrecht.
- ↑ Quelle: UB Heidelberg