Banz und Vierzehnheiligen in Baiern
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in Baiern.
Im schönen Frankenlande, zu beiden Seiten des Mains, vier Stunden von Coburg und fünf von Bamberg, liegen die ehemaligen berühmten Benediktinerklöster Banz und Langheim. Ersteres, seit der Aufhebung der bayerischen Klöster unter Maximilian, die Sommerresidenz einer herzoglich-baierischen Linie, welche in Bamberg ihren gewöhnlichen Wohnsitz hat, zeichnete sich vor den meisten deutschen Abteien nicht blos durch die Größe ihrer Besitzungen, durch die Pracht ihrer Kirche und Gebäude aus, sondern auch durch wissenschaftliche Wirksamkeit und einen Geist der Humanität, welcher hier erblich war und sich in der Verwendung eines ansehnlichen Theils der großen Einkünfte zu gemeinnützigen Zwecken mancher Art bethätigte. Die Kirche hat einen reichen Gemäldeschatz, worunter sich die schönsten Arbeiten Bergmüller’s befinden. Der ehemalige Klostergarten ist zum Parke umgeschaffen,
[38] und bietet, sammt der großen Terrasse vor dem Schlosse, vortreffliche Aussichten in die Main- und Itzgegenden dar.
Banz gerade gegenüber, auf der andern Mainseite, nicht minder malerisch und ebenfalls auf einer Anhöhe, liegt die Kirche Vierzehnheiligen, der berühmteste Wallfahrtsort im mittleren Deutschland. Er wird von der katholischen Bevölkerung weit umher häufig besucht, und aus den seit 4 bis 5 Jahren immer zahlreicher werdenden Zügen der Pilgerschaaren ist zu erkennen, daß ein sich nicht mehr verhüllendes Streben, den kaum etwas freier gewordenen Verstand der Massen wieder gefangen zu nehmen und den blinden Gehorsam des Glaubens durch äußere Andachtsübung und Ceremoniendienst zurückzubringen und zu stärken, auch in Baiern Frucht trägt.