Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zwierkowski, Valentin
Band: 60 (1891), ab Seite: 345. (Quelle)
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Zwirzina, W. F. (Publicist, geb. zu Prag 1824, gest. in Wien 19. April 1856). Wo er seine Studien gemacht, melden die Nekrologe nicht. Er kam um 1849 nach Wien und trat in die Redaction des Wiener politischen Parteiblattes „Der Wanderer“ ein, bei welchem er bis zu seinem in jungen Jahren erfolgten Tode auf volkswirthschaftlichem Gebiete arbeitete und sich sowohl wegen seiner reichen und schätzenswerthen Kenntnisse, als wegen seiner streng ehrenhaften von keinem Makel getrübten Gesinnung und unverrückbaren Consequenz die Achtung aller Jener, die ihn kannten, erwarb. Im Nachrufe, den ihm das Blatt, in dessen Redaction er arbeitete, widmet, heißt es: „Wenigen mag der Name dieses Mannes bekannt sein, noch Wenigere werden ihm persönlich im Leben begegnet sein, aber so Mancher wird sich finden, der hie und dort einen Gedanken erfaßt und aufgegriffen hat, welchen Zwirzina’s Feder nach leichter journalistischer Art nur flüchtig hinwerfen konnte.“ Er vertrat mit seltener Beharrlichkeit auf national-ökonomischem Gebiete die Anschauungen der neueren Schule in mehreren der größeren Blätter der Monarchie. Seine Aufsätze sind in dem „Wanderer“, der „Donau“, der „Morgenpost“, dem „Pesther Lloyd“ und der „Triester Zeitung“ erschienen, und man kann wohl behaupten: daß viele Tausende ihre erste Anregung zum Studium über volkswirthschaftliche Gegenstände durch die Feder Zwirzina’s erhalten haben. Derselbe zeichnete sich durch seltene Rechtlichkeit und Unbestechlichkeit seines Urtheils aus, kein Finanzmann wird sich rühmen können, dessen so gefürchtete Feder je durch klingende Gründe und Actienbetheiligung für sich gewonnen zu haben. (Das will etwas bedeuten in jenen Tagen journalistischer Corruption und [346] ist wohl der schönste Nachruf für einen Publicisten.) Zwirzina schrieb unter dem Schriftstellernamen Gustav Claeß; im „Pesther Lloyd“ war sein Monogramm [C+], den Wiener Correspondenzen vorangestellt.

Der Wanderer (Wiener polit. Blatt) 1856, Nr. 184 und 189. – Die Donau (Wiener polit. Blatt) 1856, Nr. 92 im Morgenblatt. – Pesther Lloyd, 1856, Nr. 98.