Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 60 (1891), ab Seite: 279. (Quelle)
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1. Emil Zsigmondy (geb. 1861, verunglückt bei einer Bergbesteigung 6. August 1885), welcher bereits Doctor war und in den österreichischen Touristenkreisen als einer der eifrigsten und gewandtesten Bergsteiger galt. Er wurde ein Opfer seiner Leidenschaft, deren Gefährlichkeit Niemand so gut kannte als eben er, der das Werk „Die Gefahren der Alpen, praktische Winke für Bergsteiger“ (Leipzig 1885) wenige Tage vor seinem letzten Aufstieg herausgegeben. Er hatte denselben mit seinem Bruder Otto unternommen, und zwar an den Südwänden des Pic de la Meije in der Dauphiné. Der Absturz erfolgte in einer 2600 Fuß tiefen Schlucht, aus welcher die Leiche drei Tage später nach St. Christofle le Oisans gebracht wurde, wo am 11. August die Begräbnißfeier stattfand. Im folgenden Jahre beschloß der österreichische Alpenclub den in den Zillerthaler Alpen gelegenen bisher als „Feldkopf“ (3081 Meter) bezeichneten Gipfel, welcher von den Brüdern Emil und Otto Zsigmondy 1879 zum ersten Male erstiegen wurde, Zsigmondy-Spitze zu nennen, zu welcher Namensänderung die Direction des militär-geographischen Instituts, sowie die Präsidien des österreichischen und deutschen Alpenvereins und des österreichischen Alpenclubs ihre Zustimmung gaben. [Allgemeine Zeitung (München, Cotta) 12. August 1885, Nr. 222, S. 3262: „Verunglückter Tourist“. – Dieselbe, 20. August 1885, Nr. 230, S. 3383: „Wien, 17. August“. – Ueber Land und Meer, 55. Bd. 1885/86, Nr. 1. S. 19. – Neueste Nachrichten (München) 10. Juni 1886, Nr. 161.] –