BLKÖ:Zieliński, Thomas

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Zieliński, Ludwig
Nächster>>>
Zielińska, Angela
Band: 60 (1891), ab Seite: 68. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Thomas Zieliński in Wikidata
GND-Eintrag: {{{GND}}}, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Zieliński, Thomas|60|68|}}

Zieliński, Thomas (Alterthumsforscher, geb. in Krakau 1802, gest. 1858. In seiner Vaterstadt erhielt er den ersten Unterricht. Dann zog er ins Königreich und nahm 1819 Dienste beim Magistrat der Stadt Warschau. Daselbst wurde er 1837 Polizei-Kreiscommissär. Die Muße seines Amtes widmete er einem sorgfältigen Sammeleifer, bei welchem er sein Augenmerk auf gute Bilder, Kunstblätter, Alterthümer und seltene Bücher ausdehnte, welche er mit einem ganz eigenen Scharfblicke zu suchen und zu finden verstand. Ohne eigentlich in dieser Richtung gründliche Studien gemacht zu haben, wurde er doch bei seinen Nachforschungen sozusagen von einem glücklichen Instinct geleitet, und zuletzt gesellte sich eine bei seinen vielen Funden und Entdeckungen gewonnene Erfahrung hinzu, die ihn selten beim Erwerb eines Gegenstandes täuschte. Als er dann 1846 Vorsteher zu Kielce im Krakauer Gebiete wurde, erbaute er sich daselbst ein eigenes Haus, in welchem er seine Sammlungen aufstellte. Den Hauptbestandtheil derselben bildeten die Gemälde, so daß seine Sammlung zu den bedeutenderen im Lande Polen befindlichen gehörte. Sie zählte im Ganzen 350 Nummern, unter denen sich befanden aus den italienischen Schulen 55, aus der holländischen und vlämischen 41, aus der altdeutschen 34, aus der französischen 29, aus der spanischen 5. Von polnischen Malern oder solchen, welche in Polen gelebt und gemalt, enthielt die Sammlung 150 Stück. Darunter stammten aus dem XV. Jahrhunderte 2, aus dem XVI. 13, aus dem XVII. 78, aus dem XVIII. 80, aus unserer Zeit 88. Der Katalog dieser Sammlung von S. J. Sachowicz verfaßt, soll im Druck erschienen sein. Den archäologischen Theil dieser Sammlung, der nicht minder reich und kostbar ist, hat der bekannte Archäolog J. Lepkowski beschrieben und 1860 durch den Druck veröffentlicht. Ob die Sammlung noch besteht – zehn Jahre nach ihres Gründers Tode, 1868, bestand sie noch – ist dem Herausgeber dieses Werkes nicht bekannt.