Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 59 (1890), ab Seite: 329. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Franz Zephiris in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Zephiris, Franz|59|329|}}

Zephiris, Franz (Missionär, geb. zu Bruneck, nach Anderen Braunstadt (Brunopolis) in Tirol am 22. Juni 1695, gest. in Wien am 17. December 1769). Allem Anscheine nach gehört er zur tirolischen Adelsfamilie Zephiris zu Greit, über welche die Quellen nebenan Näheres enthalten. Er trat 1712 zu Wien in den Orden der Gesellschaft Jesu und hörte die philosophischen Studien in Gratz, wo er auch 1719 und 1720 als Professor in den Grammaticalclassen thätig war. Nach abgelegten Gelübden[WS 1] bewarb er sich um die Erlaubniß, als Missionär nach Ostindien zu gehen, die ihm auch gegeben ward, worauf er dann 1723 seinen Missionsdienst antrat und bis 1769 in demselben vornehmlich zu Quito wirkte. Im letzten Jahre kehrte er gebrochen von den Anstrengungen eines 46jährigen Missionsdienstes in sein Collegium nach Wien zurück, wo er auch noch im nämlichen Jahre im Alter von 74 Jahren starb. Aus seinen Missionsstationen in Westindien, aus Andoa, Latacunga, Quito und anderen Orten schrieb er an seine Eltern, seine Schwester, seine Brüder Thomas, Canonicus in Brixen, und Felix viele Briefe, welche viel wissenschaftlich Interessantes über Land und Leute, mit und unter denen er nahezu ein halbes Jahrhundert gelebt, enthalten. Ein großer Theil derselben ist in Stöcklein’s „Briefen und Reisebeschreibungen, welche von den Missionärs der Gesellschaft Jesu aus beiden Indien und anderen überm Meer gelegenen Ländern seit 1642–1730 in Europa angelangt sind“ (Augsburg 1728 u. f., Fol.), und zwar im XI., XIV., XVII., XXXVIII. Briefe abgedruckt, und datiren diese aus den Jahren 1724, 1725, 1727, 1728.

Peinlich (Richard Dr.), Geschichte des Gymnasiums in Gratz (im Jahresberichte des k. k. ersten Staatsgymnasiums zu Gratz vom Jahre 1869) S. 80 (Jahresbericht für das Jahr 1871) S. 72.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Gelüden