BLKÖ:Zenker, Johann Bernhard Ritter von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 59 (1890), ab Seite: 321. (Quelle)
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Zenker, Johann Bernhard Ritter v. (Hofrath, geb. in Prag um 1720, gest. zu Wien 1785). Er bezog 1743 die Prager Hochschule, an welcher er die Rechtsstudien beendete und 1750 daraus die Doctorwürde erlangte. Schon am 1. März 1751 wurde er als Rath des böhmischen Appellationsgerichts beeidet. 1754 kam er als Hofrath zum Directorium in publicis et cameralibus nach Wien und erhielt in Anerkennung seiner Verdienste am 15. Juli 1754 den böhmischen Ritterstand. 1759 und 1760 wirkte er als Hofrath bei der obersten Justizstelle und später in gleicher Eigenschaft bei der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei, entfaltete aber auch seit 1755 bis zu seinem Tode, also durch 20 Jahre als Mitglied der Compilations-Hofcommission eine höchst verdienstliche Thätigkeit. In letzterer Eigenschaft wurde er nach dem Tode des Hofrathes Joseph Ritter von Azzoni (geb. in Prag 1712, gest. zu Baden bei Wien 23. November 1760), mit der Bearbeitung des Codex Theresianus civilis betraut und zu diesem Ende von den übrigen Amtspflichten als Hofrath enthoben. In acht Foliobänden arbeitete er den Gesetzentwurf aus, welcher dann der Kaiserin Maria Theresia zur genehmigenden Schlußfassung vorgelegt wurde. Der Entwurf erhielt zwar die ah. Sanction nicht, aber ein werthvolles Material bekundet er des Verfassers reiches Wissen. Zenker war überdies auch Beisitzer der zur Verfassung des theresianischen Strafcodex zusammengesetzten Hofcommission und nahm überhaupt an den Codificationsarbeiten Oesterreichs in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts wesentlichen Antheil. Die „Oesterreichische[WS 1] Biedermannschronik“ nennt ihn „einen ehrwürdigen, verdienstvollen, rechtschaffenen [322] Mann, der in Geschäften grau geworden und den Ruhm eines redlichen, fähigen, eifrigen, unermüdeten Dieners des Staates von seiner Jugend bis in sein Alter behauptet hat“.

Maasburg (Friedrich von). Geschichte der obersten Justizstelle in Wien (1749–1848). Größtentheils nach amtlichen Quellen bearbeitet (Prag 1879, J. B. Reinitzer u. Comp., 8°.) S. 80, 97, 107, 126, 261. – Oesterreichische Biedermannschronik (Freiheitsburg [Linz] 1784, Gebr. van Redlich, 8°.) S. 210.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Osterreichische