BLKÖ:Zeegraedt, Joseph Baron

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 59 (1890), ab Seite: 267. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Joseph Baron Zeegraedt in Wikidata
GND-Eintrag: {{{GND}}}, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Zeegraedt, Joseph Baron|59|267|}}

Zeegraedt, Joseph Baron (k. k. Oberst, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt, gest. an den Folgen seiner Verwundung im Juni 1799). Wahrscheinlich ist er belgischer Abkunft (Wallone). Er diente im 58. Infanterie-Regiments, heute Erzherzog Ludwig Salvator. Das Regiment war 1757 mit königlicher Ordonnanz von dem französischen Obersten Baron de Billene et Vierset für den Dienst König Ludwigs XV. von Frankreich im Bisthum Lüttich errichtet, am 3. November 1762 von Frankreich abgedankt, dagegen am 26. Jänner 1763 in das kaiserlich österreichische Heer übernommen worden. Bis 1794, in welchem Jahre Vierset als Generalmajor starb, führte es dessen Namen, darauf hieß es Beaulieu. Baron Zeegraedt, der in demselben 1789 Major war, zeichnete sich als solcher im Feldzuge 1790 in den Niederlanden am 28. September bei Cense Herdanne, welchen Posten er auf das tapferste vertheidigte, besonders aus. Im Juni 1794 that er sich bei der Vertheidigung von Charleroi so hervor, daß in der Gefechtsrelation seines ruhmvollen Antheiles ausdrücklich gedacht wird. Zuletzt rückte er im Regimente zu dessen Obersten und Commandanten vor, marschirte mit demselben im Corps des Feldmarschall-Lieutenants Grafen Bellegarde nach Tirol und zwang daselbst im Gefechte bei Süß am 2. Mai an der Spitze seines Bataillons durch einen glänzenden Bajonnetangriff die französischen Grenadiere, den Ort zu verlassen. Darauf zog er mit dem Regimente nach Italien, focht mit besonderer Auszeichnung im Treffen zwischen Bosco und Cassina grossa bei Alexandrien am 30. Juni desselben Jahres gegen einen weit überlegenen Feind, verlor in diesem Kampfe einen Arm und erlag bald danach seiner Verwundung.

Thürheim (Andreas Graf). Gedenkblätter aus der Kriegsgeschichte der k. k. österreichischen Armee (Wien und Teschen 1880, K. Prochaska, gr. 8°.) Band I, S. 402, Jahr 1799; S. 406, Jahr 1790, 1794; S. 408, Jahr 1799.