BLKÖ:Zarda, Adalbert Vincenz

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 59 (1890), ab Seite: 188. (Quelle)
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Zarda, Adalbert Vincenz (Arzt und Humanist, geb. zu Schmidař in Böhmen 16. August 1755, gest. in Prag 16. Juli 1811). Nach Vollendung der Vorbereitungsstudien widmete er sich der Arzeneiwissenschaft an der Hochschule in Prag, wurde praktischer Arzt und wirkte später auch im Lehrfache, indem er von 1792–1802 die außerordentliche Professur der medicinischen Polizei und der Rettungsmittel für Todtscheinende und in plötzliche Lebensgefahr Gerathene versah, worauf er sich in den Ruhestand zurückzog. Er war der Erste in Oesterreich, der, unterstützt von dem durch seinen Humanismus unvergessenen Grafen Berchtold [Bd. I, S. 291], in Prag die Humanitätsgesellschaft und die damit verbundene Rettungsanstalt in plötzlichen Lebensgefahren errichtete, und dann war er auch der Erste, welcher über diesen so wichtigen Gegenstand an der Universität öffentliche Vorlesungen hielt, die er durch zehn Jahre unentgeltlich fortsetzte. Er wurde dafür mit der goldenen Verdienstmedaille ausgezeichnet. In seinem Fache auch schriftstellerisch thätig, hat er folgende Schriften herausgegeben: „Pharmaca vegetabilia juxta pharmacopoeam austriaco-provincialem“ (Prag 1782, 8°.; „nova editio ... correcta et aucta“ ebd. 1792, gr. 8.°); – „Von dem Nutzen, über die Rettungsmittel in Lebensgefahren Nichtärzten [189] Unterricht zu geben“ (ebd. 1792, 8°.); – „Ist es zweckmässig, angehende Seelsorger in der Arzeneikunst zu unterrichten?“ (Dresden 1794, 8°.); – „Alphabetisches Taschenbuch der Rettungsmittel für plötzliche Lebensgefahren“ (ebd. 1796, 8°.); – „Beitrag zu dem alphab. Taschenbuch oder patriotischer Wunsch für die Wiederherstellung todtscheinender Menschen“, mit 3 KK. (ebd. 1797, 8°.); – „Zuschrift an die Bewohner Prags, die dortigen Rettungsanstalten betreffend“ (ebd. 1799, gr. 4°.). – Von einem Franz Zarda ist die Schrift: „De Keratitide praesertim scrofulosa“ (Ticini Regii 1824 [Wien, Volke] gr. 8°.) erschienen; vielleicht ein Sohn des Vorigen.

Annalen der Literatur und Kunst in dem österreichischen Kaiserthum (Wien, A. Doll, 8°.) Jahrg. 1811, Bd. III, S. 381.