Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 59 (1890), ab Seite: 138. (Quelle)
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Zambusi, Lucia (Dichterin, geb. in Vicenza 1788, gest. zu Cittadella [139] 16. Jänner 1859). Vom Hause eine geborene Confortini, erhielt sie ihre Ausbildung bei den Nonnen ihrer Vaterstadt, während sie in Sprache und Literatur der Priester Dr. Francesco Berti unterrichtete. Frühzeitig entfaltete sich ihr poetischer Genius, und sie zählte kaum über zwölf Jahre, als ein Gedicht „An den Schöpfer“, das sie in einer schönen Mainacht geschrieben, die Aufmerksamkeit ihrer Umgebung erweckte und sie ihre Schulgenossinen als die „kleine poetessa“ neckten. Sehr jung verheiratete sie sich mit Antonio Bonturini, und bald Witwe geworden, reichte sie mehrere Jahre danach in zweiter Ehe dem Advocaten Pio Maria Zambusi in Cittadella die Hand, mit dem sie viele Jahre in glücklicher Ehe verlebte. Ihre Dichtungen, die hohen Schwung, edle Sprache und reichen Gedankengang bekunden,[WS 1] sind meist zerstreut in verschiedenen Zeitschriften und Sammelwerken gedruckt, und mehrere davon werden von Freunden und Kennern der Literatur und Dichtung hochgerühmt, so unter anderen: „La canzone in morte di Canova“; – „Le ottave sulla Donna“; – „Il cantico su Dante“; – eine Folge von Sonetten, darunter jene „in morte Vitorelli“; ferner eine Folge von terza rime „Sullo stile del Gozzi“, mehrere heilige Lieder und Gesänge, darunter: „Il canto di Debora“; – „La concezione della Vergine“; – „Il sacerdozio“; auch übersetzte sie aus dem Lateinischen in ihre Muttersprache mehrere Elegien von Catullus, Tibullus und Propertius. In der „Minerva“ 1835 erschien: ihr didaktisches Gedicht „La Donna“; – „La scelta della sposa“ wurde 1828 in der Seminardruckerei von Cittadella gedruckt; – noch kamen heraus: „Dante“, ein Gesang in terza rime (Venezia 1639, tipogr. Alvisopoli und „Juno alla Luna“ (Rovigo 1830, Minelli). Ungedruckt in ihrem Nachlaß fanden sich vier Gesänge des Gedichtes: „La Rigenerazione della Grecia“ und ein Fragment des Gedichtes „Sulle tre Grazie“. Mehrere gelehrte Akademien, unter anderen die Tiberina, nahmen Lucia Zambusi unter ihre Mitglieder auf, und in der Sammlung: „Raccolta di ritratti di donne illustri italiane viventi“ welche Dr. Giuseppe Sedoa in Padua in Kupfer gestochen und herausgegeben, befindet sich auch ihr Bildniß.

Rivista Euganea, 1859, Nr. 8, p. 63: „Necrologia“.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: bebekunden