BLKÖ:Zamboni von Lorbeerfeld, Johann

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zamboni, Joseph
Band: 59 (1890), ab Seite: 134. (Quelle)
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Zamboni von Lorbeerfeld, Johann (k. k. Oberst, geb. 13. Jänner 1788, gest. 26. October 1868). Der Sproß einer belgischen Familie, welche eigentlich Geambon de St. André heißt, deren Name aber, als sie im 18. Jahrhundert nach Venedig kam, in Zamboni verwälscht wurde. Er trat im Alter von 17 Jahren in die kaiserliche Armee und machte 1805 als Cadet im Dalmatiner National-Bataillon die Campagne mit, und zwar im Küsten- und Marinedienste. 1806 wurde er infolge des Preßburger Friedens der italienischen Regierung übergeben, 1815 aber wieder in österreichische Dienste, und zwar in der Charge eines Capitänlieutenants, übernommen. Im französischen Feldzuge 1812, in welchem Oesterreich mit Frankreich gegen Rußland ins Feld zu ziehen genöthigt war, zeichnete er sich im Gefechte bei Malo-Jaroslowecz so aus, daß er den Orden der eisernen Krone erhielt. 1814–1834 diente er im 53. Infanterie-Regimente, in der Zwischenzeit der Campagne nach [136] Neapel (1821) und der Expedition gegen Bosnien (1831) beiwohnend. 1834 wurde er als rangältester Hauptmann seines Bataillons Platzmajor in Ragusa; 1848 Oberstlieutenant, und 1858 trat er nach 59jähriger Dienstzeit als Titularoberst in den Ruhestand, den er noch ein Decennium genoß. Als Platzcommandant von Ragusa, wo er während der öfteren und längeren Abwesenheit des Brigadiers und Festungscommandanten denselben zu vertreten hatte, war seine Wirksamkeit von wohlthätigstem Einfluß. Da er die italienische und slavische Sprache vollkommen verstand, so gelang es ihm in dem denkwürdigen Jahre 1848, wo Alles in Revolution machte und sogar die Bewohner der schwarzen Berge, die Montenegriner, sich zu erheben begannen und Wühler nicht ermangelten, die bedrängnißvolle Lage des Kaiserstaates auszunützen und durch eine drohende Stellung der Cernagora die Verlegenheiten zu mehren, durch seine Umsicht und seine Erfahrungen alle Conflicte zu vermeiden, so daß, während das übrige Europa in Waffen stand, Ragusa und dessen Umgebung von dem Wirbelwinde, der ganz Oesterreich durchwogte, verschont blieb. In Würdigung seiner Verdienste wurde er am 22. Jänner 1855 in den österreichischen Adelstand mit dem Prädicate von Lorbeerfeld erhoben. Er war seit 1. Jänner 1822 mit Marie von Dellimanić vermält, und der heutige Familienstand ist aus der angeschlossenen Stammtafel ersichtlich.

Wappen. Getheilt, oben gespalten, vorn in Roth zwei verschränkte Schwerter mit Goldgriffen; hinten in Blau ein goldener Löwe; unten in Gold aus natürlichem Boden zwei verschränkte Kornähren wachsend. Auf dem Schilde ruht ein Helm, aus dessen Krone der goldene Löwe wächst, der in der rechten Pranke ein Schwert an goldenem Griffe hält. Helmdecken. Rechts roth, links blau, beiderseits mit Gold unterlegt.
[135]
Stammtafel der Zamboni von Lorbeerfeld.
Johann[1] [S. 134]
geb. 13. Jänner 1788,
† 26. October 1868,
Marie Dellimanić
geb. 14. Jänner 1796.
 
  Amalie
geb. 31. August 1825,
verw. Alois Hauer
geb. 27. Juli 1820.

  Wilhelm,
k. k. Fregattencapitän
geb. 4. Juni 1827,
Henriette von Stępski
geb. 17. September 1837.
Adolf geb. 17. Juni 1830,
† 25. November 1878,
Elise von Giuricević
geb. 29. Jänner 1841.
Emil,
Oberstlieutenant
geb. 12. Juli 1837,
Bertha Limpöckh
geb. 26. Juni 1851.
Karl geb. 22. Februar 1840, Cornelie von Nagy geb. 1. April 1850.
Bertha geb. 29. October 1874. Helene geb. 20. Juni 1876.
Felix
geb. 6. Februar 1858.
Marie
geb. 6. October 1859.
Heinrich
geb. 12. April 1863, † 3. Juni 1868.
Olga
geb 13. October 1859,
† 21. October 1864.
Johann Paul
geb. 28. October 1861,
† 15. Februar 1862.
Marie
geb. 20. September 1863.
Irene
geb. 27. Jänner 1865.
Anton
geb 13. Juli 1867.
Emil
geb. 14. November 1869,
† 10. Juni 1870.

  1. Das „Genealogische Taschenbuch der Ritter- und Adelsgeschlechter“ (Brünn, Irgang, 32°) gibt im II. Jahrg. (1877) ganz abweichende Daten an, so wäre Oberst Johann am 6. Jänner 1786 geboren und am 28. October 1868 gestorben, während die „Militär-Zeitung“ 1868, S. 766 die in der Biographie angegebenen Daten verzeichnet.