Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 59 (1890), ab Seite: 137. (Quelle)
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Zamboni, Philipp (italien. Sprachlehrer an der k. k. technischen Hochschule in Wien, geb. zu Triest um 1830). Sein Vater Anton war päpstlicher Consul in Triest und verlor, da er sich der italienischen Revolution anschloß, seine Stelle. Auch Philipp folgte dem Beispiele seines Vaters und kämpfte in den Jahren 1848 und 1849, zeichnete sich bei Corunda und Vicenza in der römischen Legion und später zu Rom, zuerst als Gemeiner, dann als Capitän aus. Er stand damals als Hörer der Rechte in dem von den Studenten der römischen Universität gebildeten Bataillon. Er war es, der die dreifarbige Fahne Roms vor der Ergreifung durch Feindeshand rettete und mit in seine Verbannung nach Oesterreich nahm, von wo er sie erst 1871 dem Municipium der Stadt Rom zuschickte. Zamboni lernte den Kampf ums Dasein in dessen ganzer Grausamkeit kennen. Zweimal in guten Verhältnissen, gerieth er zweimal in Noth und Armut. Von Reiselust getrieben und um sich zu unterrichten, durchzog er die Welt, war zweimal in Africa, zweimal in Asien und bereiste Italien nach allen Richtungen desselben. Vom Jahre 1849 an begann er zu schriftstellern. Er schrieb für die Zeitungen seines Vaterlandes, dann historische Skizzen, Dramen u. a., Alles im freimüthigen Sinne. Zuerst erschien seine Dichtung „La lega lombardo“, dann sein nationales Drama „Roma nel mille“. Die Befreiung Italiens von der Fremd- und Priesterherrschaft ist der Gedanke, der Zamboni’s Arbeiten wie ein rother Faden durchzieht. Den genannten Arbeiten folgten: „Bianca della Porta“ (Wien 1859), wovon später eine zweite Ausgabe (Florenz 1865, G. Mollini, 8°.) herauskam; – „Gli Ezzelini, Dante e gli Schiavi. Studij storici e letterari. Con documenti inediti“ (ebd. 1865) und dann in zweiter Ausgabe (Wien 1870, Gerold). Er kam um 1860 nach Wien. Gubernatis schreibt: „È una cosa strana e dolorosa che questo ardente italiano sia costretto a vivere in esilio a Vienna“. In Wien bekleidete Zamboni die Stelle eines Lehrers der italienischen Sprache und Literatur an der Handelsakademie und erhielt später auch das gleiche Lehramt an der k. k. technischen Hochschule daselbst. In dieser Eigenschaft gab er heraus: „Antologia italiana ordinata per secoli. Con note in lingua tedesca“ (Wien 1861, Lechner, gr. 8°.), wovon auch eine deutsche Bearbeitung im nämlichen Verlage erschien.

De Gubernatis (Angelo). Dizionario biografico degli scrittori contemporanei ornato di oltre [138] 300 ritratti (Firenze 1879, Successori Le Monnier, Lex.-8°.) p. 1077; mit Holzschnittbildniß.