Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 59 (1890), ab Seite: 57. (Quelle)
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Young, Gustav (Schriftsteller, geb. in Wien 1846). Die Witwe Karl Boromäus Young’s, des Vaters Eduards, Friedrichs und Josephs, vermälte sich zum zweiten Male mit Gustav Schacherl, welcher Ehe Gustav entstammt, der den Namen Young erst 1876 annahm. Mit eilf Jahren, 1857, kam er in eine Militäranstalt, aus welcher er 1863 als Cadetcorporal in die Armee trat. Mit seinem Regimente zog er 1866 nach Böhmen ins Feld, machte das Gefecht bei Königinhof und die Schlacht bei Königgrätz (3. Juli 1866) mit und wurde zum Officier befördert. Im Jahre 1873 aus dem Verbande der Armee scheidend, widmete er sich zunächst dem Eisenbahndienste, trat aber aus diesem 1875 zum Magistrat der Stadt Wien über, wo er bis 1880 verblieb. Hierauf wendete er sich mehrere Jahre hindurch der Schriftstellers zu, bis er 1886 bei dem k. k. Hofburgtheater eine Stelle erhielt, in welcher er zur Zeit sich befindet. Während seines dienstfreien Intermezzos bestritt er seinen Lebensunterhalt durch Schriftstellerei und vom Verkauf der von ihm ausgeführten sogenannten „Brandbilder“ – d. i. Bilder, die mit Platinstift ins Holz gebrannt werden – welche als Neuheit ziemliche Abnahme fanden, und dann mit kalligraphischen Arbeiten. Als Schriftsteller veröffentlichte er zahlreiche Arbeiten in Wiener Journalen, so in der Heimat (Wiener illustrirtes Blatt) 1876 einen Cyclus von 16 Erzählungen unter dem Titel: „Aus einem Soldatenleben“; ebenda „Der Christussepp. Eine Dorfgeschichte“; in der von Qu. Naaff herausgegebenen Musikzeitung Lyra 1883: „Abgeblitzt. Reisenovellette“ und „Das Ständchen. Humoreske“; in der von Langgasser redigirten Deutschen Kunst- und Musikzeitung 1882: „Die verunglückte Sängerfahrt. Humoreske“; in dem von Radics redigirten Salonblatt Der Patriot 1883: „In den Bergen. Wanderskizze“; in dem von Vergani herausgegebenen Deutschen Volksblatt 1889: „s’ Glückannerl“; „Die Fritzi von Ottakring“; – „Ein Original“ und „Beim Grillparzer“; in der Wiener alten Presse 1882 bis 1883: „Im Salzburger Bräustübel“ und „Bauernkomödie“; in dem von Franz herausgegebenen illustrirten Witzblatt Die Laterne 1889: „Eine Wette. [58] Novelle“: dann in dem von A. Friese herausgegebenen Sammelwerk humoristischer Vorträge Wiener Humor an 60 humoristische Vorlesungen, Dialektscherze, Gedichte u. d. m. Auch enthalten Braun und Schneider’s Münchener Fliegende Blätter in den Jahren 1880, 1882–1884 zahlreiche Beiträge seiner Feder. Auch auf dramatischem Gebiete blieb er nicht unthätig, und sein zweiactiges Lustspiel „Im Hause der Citate“ wurde zu Prachatitz im Stadttheater von Mitgliedern des dortigen deutschen Lese- und Geselligkeitsvereines aufgeführt, und die einactigen Possen: „Der Hausball“; – „Der Kampf ums Dasein“; – „Die Maurer-Lisi“: – „Eine glückliche Stunde“; – „Franz Schubert. Ein einactiges Festspiel“; – „Ha! oder Sie kriegen sich doch. Ein parodistisches Ritterschauspiel in 3 Acten“ wurden sämmtlich in den Jahren 1877–1880 im „Theater der Wilden von Währing“ vom Geselligkeitsverein in Währing bei Wien zur Darstellung gebracht. Vieles, Schauspiele, Lustspiele, Dorfgeschichten u. d. m. liegt druckbereit im Pulte des Autors. Gustav Young vermälte sich im August 1889 mit Emilie Lehr.