BLKÖ:Wurzbach-Tannenberg, Maximilian Edler von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 59 (1890), ab Seite: 25. (Quelle)
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Wurzbach-Tannenberg, Maximilian Edler von (Rechtsgelehrter, geb. in Laibach am 18. November 1781, gest. daselbst am 7. December 1854), der Sohn des k. k. österreichischen Hauptmannes Samuel von Wurzbach aus dessen Ehe mit Elisabeth geborenen von Altensperg, besuchte die Vorbereitungsschulen, das Gymnasium und die philosophischen Jahrgänge in Laibach, und bezog dann die Hochschule in Wien, wo er den rechtswissenschaftlichen Studien oblag und nach deren Beendung am 2. Juni 1806 die juridische Doctorwürde erlangte. Bereits 1805 war er bei dem k. k. General-Militärcommando in Wien in die Auditoriatspraxis getreten, wendete sich aber 1809 der Advocatur zu, die er bis 1813 in Laibach ausübte. Als Krain nach dem Wiener Frieden (14. November 1809) französisch geworden, fungirte er über Aufforderung der damaligen französischen Regierung seit 14. November als juge suppléant bei dem Tribunal erster Instanz in Laibach und seit 6. Juni 1812 als Advocat im Petit conseil des Gouverneurs. Am 14. Jänner 1813 wurde ihm das Amt eines Procureur impérial bei dem Civiltribunal erster Instanz in Laibach übertragen. Nach der Wiedereroberung der illyrischen Provinzen durch Oesterreich blieb er in dieser Stellung bis zur Wiedereinführung der vaterländischen Verfassung, worauf am 1. August 1814 seine Ernennung zum Landrath beim provisorischen Stadt- und Landrecht in Laibach erfolgte. Nach der am 1. November 1814 stattgefundenen definitiven Organisirung des krainischen Stadt- und Landrechtes kehrte er zur Advocatur zurück und übte dieselbe bis zu seinem Tode aus. Als kaiserlicher Procurator und als Landrath erwarb er sich die vollste Anerkennung der vorgesetzten Behörden. Als während dieser Zeit in Unterkrain ernste Bauernunruhen ausbrachen, wurde er zur Unterdrückung derselben abgeordnet, und gelang es seiner Umsicht, den Aufstand, bei welchem er, wie es in den behördlichen Anerkennungen ausdrücklich hervorgehoben wird, Gefahr lief, ein Opfer seines Unternehmens zu werden, beizulegen und die gesetzliche Ordnung wieder herzustellen. Als Advocat während der Wirksamkeit nahezu eines halben Jahrhunderts erwarb er sich durch strenge, unbeugsame Rechtlichkeit und unermüdlichen Fleiß, sowie durch große Begabung und umfassendes Wissen die allgemeine Hochachtung und den einstimmigen Ruf des ersten und in jeder Beziehung ausgezeichnetsten Rechtsfreundes im Lande Krain. Obgleich er infolge des allseitigen Vertrauens stets mit den wichtigsten Geschäften überhäuft war, wirkte er doch mit, wo es galt, gemeinnützige Zwecke zu fördern, zur Milderung des Nothstandes beizutragen und seine Vaterlandsliebe zu bewähren. Im April 1815 zum Mitgliede der Commission zur Liquidation der französischen Schulden ernannt, blieb er in derselben längere Zeit beschäftigt. Für die dabei [25] unentgeltlich geleisteten Dienste wurde ihm in dem Decrete vom 31. August 1820 unter Anerkennung „seines Eifers, seiner unermüdeten Thätigkeit, seiner ausgebreiteten Einsicht und der Verdienste, die er sich hiedurch um das Land erworben“, der gebührende Dank und die volle Zufriedenheit ausgesprochen. Seit der 1820 erfolgten Gründung des krainischen Sparkassenvereines gehörte er demselben als Mitglied, seit 1826–1849 als Curator, seit 1850 als Präsidenten-Stellvertreter und seit 1851 bis zu seinem Tode als Präsident an und förderte die Interessen dieses gemeinnützigen Institutes nach Kräften. Mit Diplom vom 2. Jänner 1840 ernannte ihn die Laibacher Commandite der mit der ersten österreichischen Sparkasse vereinigten allgemeinen Versorgungsanstalt zum[WS 1] Ehrencurator. Für seine Verdienste in der Stellung als Gemeinderath um die Stadtgemeinde wurde er durch die am 7. December 1849 erfolgte Verleihung des Bürgerrechtes ausgezeichnet. Von Seiner Majestät dem Kaiser erhielt er mit Diplom ddo. 7. Juli 1850 in „Anerkennung seiner erprobten Rechtlichkeit, Unparteilichkeit, patriotischen Gesinnung und Anhänglichkeit an die Regierung“ das Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens und mit Diplom ddo. 5. December 1854 den österreichischen Adelstand mit dem Prädicate von Tannenberg, nachdem er bereits 1821 um Verleihung desselben unter Berufung auf den alten deutschen Adel seiner Vorfahren gebeten hatte. Er war seit 1808 mit Josephine Pinter, Tochter aus einer ansehnlichen Bürgerfamilie in Laibach, vermält und lebte mit ihr in glücklichster Ehe, welcher zehn Söhne: Karl, Max, Joseph, Erasmus, Samuel, Franz, Constantin, Julius, Sigismund und August, dann eine Tochter Marie entstammten. Von den Söhnen starben Franz und Sigismund in zartester Kindheit, Joseph als Doctorand der Rechte im Alter von 22 Jahren.

Diplom des österreichischen Adelstandes ddo. Wien 5. December 1854. – Genealogisches Taschenbuch der Ritter- und Adelsgeschlechter (Brünn 1870, Buschak und Irgang, 32°.) I. Jahrg., S. 468.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: znm