BLKÖ:Wratislaw-Mitrowicz, Joseph Xaver Adam
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 58 (1889), ab Seite: 159. (Quelle) | |||
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[160] Versuchungen der Speculation, deren beklagenswerthes Opfer der allgemein beliebte Edelmann wurde. Der Graf war unvermält. [Fremden-Blatt. Von Gust. Heine (Wien, 4°.) 1869, Nr. 281: „Joseph Graf Wratislaw“; Nr. 288 in den „Wiener Plaudereien“. – Neues Wiener Tagblatt, 1869, Nr. 281, 282 und 283: „Die Gründercavaliere“. – Neue Freie Presse, 1869, Nr. 1839: „Graf Joseph Wratislaw“; Nr. 1840 in der „Kleinen Chronik“: „Graf Wratislaw“; Nr. 1841: „Graf Wratislaw und die Wiener Bank“]. –
25. Joseph Xaver Adam (geb. 3. Jänner 1818, gest. 9. October 1869), vom ersten Aste der I. Haupt- (älteren Special-) Linie. Ein Sohn Franz Josephs aus dessen Ehe mit Antonie Freiin von Sterndahl, widmete er sich, nachdem er eine ausgezeichnete Erziehung genossen hatte, dem Hofdienste und bekleidete zuletzt die Stelle eines Oberstküchenmeisters Seiner Majestät des Kaisers, welches Hofamt für das Königreich Böhmen die Familie seit 17. December 1711 besitzt. Der Graf ward ebenso wegen seines humanen leutseligen Wesens in allen Kreisen hoch beliebt, wie als Freund und Förderer der Künste allgemein bekannt; er war Curator des österreichischen Museums, ferner Ehrenbürger der königlichen Stadt Tábor und der Gemeinde Olbranowitz. Als in der berüchtigten Gründerära die Geldmacht, um ihre gewagten Speculationen mit Namen aus den hohen Adelskreisen zu decken, nach solchen förmlich Jagd machte, und die sogenannten „Bankgrafen“ wie Pilze aus der Erde wuchsen, ließ sich auch der Graf einfangen und er – der vom Geld- und Finanzwesen nichts verstand – sah sich, zum Präsidenten des Verwaltungsrathes der Wiener Bank erwählt. In dieser Stellung erlag er den