Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wolny, Gregor
Band: 58 (1889), ab Seite: 73. (Quelle)
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Wollrabe, Ludwig (Schauspieler und Schriftsteller, geb. zu Hamburg 26. März 1808, gest. in Prag 20. Jänner 1872). Der Sohn eines Orchestermitgliedes im Hamburger Stadttheater, betrat er, eilf Jahre alt, bereits die Bühne und blieb derselben mit kurzer Unterbrechung treu. Als Schauspieler führte er ein unstetes Wanderleben, stets von Ort zu Ort ziehend und lange Jahre mit drückenden Nahrungssorgen kämpfend. Im denkwürdigen Bewegungsjahre 1848 finden wir ihn auch in Wien, bemüht, schöngeistige und Theaterblätter herauszugeben, jedoch ohne Erfolg. So versuchte er es im Mai genannten Jahres mit einer „Damen-Zeitung“, welche er in Gemeinschaft mit J. C. Böhm bei Wallishauser drucken lassen und wöchentlich dreimal herausgeben wollte. Er scheint aber nicht über die Ankündigung hinaus gekommen zu sein. Am 1. August desselben Jahres nahm er einen neuen Anlauf mit der Herausgabe einer „Allgemeinen österreichischen Theater-Chronik. Organ für die gesammte Bühnenwelt“; das Blatt wurde bei Jos. Ludwig gedruckt, und erschienen bis 11. August fünf Quartnummern zu je einem halben Bogen. Anfangs ist Wollrabe als alleiniger Redacteur genannt, in Nr. 4 aber, welche bei den Mechitaristen gedruckt wurde, ein C. Norbert als Mitredacteur. Damit ist Wollrabe’s redactionelle Thätigkeit in Wien im Jahre 1848 erschöpft. Außerdem schrieb er folgende Theaterstücke: „Trauer, Verlobung und Hochzeit oder das Gericht zu Riebfelden. Posse“ (1837); – „Der schwarze Kater oder zwei Schneider auf Reisen. Posse“ (1841); – „Hoch- und Wohlgeboren. Lustspiel“ (1842); – „N. N. N. N. (nur nicht nach Norden). Lustspiel“ (1842), und „Memoiren. Enthüllungen fünfzigjähriger Bühnenerlebnisse“ (1870). Ostern 1869 zog er sich ins Privatleben zurück, dem ihn zu Prag der Tod entriß.

Porträt. Unterschrift: Facsimile seines Namenszuges L. Wollrabe. Trefflicher, sehr, ähnlicher Holzschnitt ohne Angabe des Zeichners und Xylographen (8°.).