BLKÖ:Wolan von Wolański, Genealogie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 57 (1889), ab Seite: 255. (Quelle)
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Zur Genealogie der Familie Wolan von Wolański. Im Paprocki und in Niesieczki’s Ergänzung, dem „Herbarz Ignacego Kapicy Milewskiego (Krakau 1870) suchen wir die Familie Wolan von Wolański vergebens. Ob sie im Niesieczki vorkommt, können wir nicht sagen, da uns dies Buch nicht zur Hand ist. Auch die polnischen Genealogen haben ihre heraldischen Legenden, und eine recht poetische weisen die Wolan-Wolański auf, welche ihren Ursprung bis in die Mitte des zwölften Jahrhunderts zurückführen, wonach sie mit den ältesten Adelsfamilien des Kaiserstaates auf ziemlich gleicher Stufe stünden. Die Legende führt die Adelserwerbung auf das Jahr 1164 zurück, in welchem ein Miroslaw Wolański von dem polnischen Könige Boleslaw IV. dem Krauskopf (Kędzierawy) den erblichen Adel erlangt hätte. Der romantische Vorgang dieser Staatsaction ist aber folgender: Genannter Miroslaw Wolański war ein großer Held und erlitt den Opfertod eines solchen, als er in einer Schlacht gegen die heidnischen Preußen den Leichnam seines gefallenen Heerführers Heinrich Fürsten von Sandomir heldenmüthig kämpfend durch die feindlichen Schaaren durchzubringen versuchte und bei diesem Wagestück, von einem feindlichen Pfeile ins Herz getroffen, todtgestochen wurde. Was die Stammesfolge der einzelnen Generationen betrifft; so bieten uns die vorhandenen Quellen nur die Möglichkeit, auf fünf Generationen bis in das erste Viertel des achtzehnten Jahrhunderts zurückzugehen und das Vorhandensein zweier Linien, von denen dir jüngere in zwei Theile zerfällt, nachzuweisen Die nebengenannten Werke geben in höchst mangelhafter Weise Aufschlüsse. [Genealogisches Taschenbuch der Ritter- und Adelsgeschlechter (Brünn, Buschak und Irrgang, 12°.) 1870, S. 466. – Dasselbe, III. Jahrgang (1878), S. 796. – Auch das „Gothaische genealogische Taschenbuch der gräflichen Häuser“ für 1889 – wahrscheinlich wurde die Familie mittlerweile gegraft – enthält einen – den ersten genealogischen Artikel über diese Familie, doch ist uns derselbe noch nicht zu Gesicht gekommen.]

Wappen. In Blau auf silberner Schüssel ein von einem Pfeile durchbohrtes Herz. Auf dem Schilde ruht ein Turnierhelm, aus dessen Krone fünf Straußfedern emporwallen. Paprocki, nach welchem dieses Wappen zum Wappengeschlechte der Przyjaciel gehört, erzählt die Geschichte vom Tode des Heinrich Sandomir, bezeichnet aber den Retter anonym als „Unus de famulis Henrici“.