BLKÖ:Wodniansky-Wildenfeld, Johann Joseph Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 57 (1889), ab Seite: 203. (Quelle)
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Wodniansky-Wildenfeld, Johann Joseph Freiherr (k. k. Feldmarschall-Lieutenant und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. in Prag 1753, gest. zu Ofen 9. Februar 1819). Der Sproß einer böhmischen Adelsfamilie, in welcher ein Wenzel Wodniansky 1742 den Reichsritterstand mit dem Prädicate von Wildenfeld erhielt. [Ueber andere Adelsfamilien dieses Namens [204] vergleiche die Quellen]. 15 Jahre alt, trat Johann Joseph in das 56. Infanterie-Regiment als Cadet ein. 1771 zum Unterlieutenant bei Trauttmansdorff-Kürassieren befördert, wurde er bei Beginn des bayrischen Erbfolgekrieges (1778), welchen er mitmachte, Oberlieutenant. Bald darauf zog er als Rittmeister im Dragoner-Regimente Württemberg in den Türkenkrieg (1788 bis 1790). Oesterreich hatte denselben vornehmlich im Interesse der Russen begonnen und erwartete von ihnen Unterstützung im Kampfe. Diese aber waren von der Abwehr der Schweden, welche Rußland zu Wasser und zu Lande im Juli angegriffen, so in Anspruch genommen, daß die gehoffte Unterstützung ausblieb und Oesterreich sich außer Stande sah, die geplante Offensive zu ergreifen. Am 29. August 1788 trat die kaiserliche Armee den Rückzug von Mehadia an. Bei demselben gerieth eine Division von Gräven-Huszaren durch hartnäckige Angriffe von Seite der Türken in arge Bedrängniß. Wodniansky, der dies gewahr wurde, unternahm aus freien Stücken mit seiner Schwadron einen entschlossenen Angriff, machte vorerst die Huszaren von ihren Bedrängern frei und trieb dann diese mit Hilfe der Ersteren entschieden zurück. Er wurde nun Major und bewies am 17. August 1789 bei der Vorrückung auf Mehadia große Umsicht. Die Wege waren infolge des anhaltenden Regens grundlos, und unsere Artillerie mit ihrer gewöhnlichen Bespannung vermochte nicht vorzurücken. Da ließ er einen Theil seiner Dragoner absitzen, die Pferde an die Kanonen und Pulverkarren spannen, und so konnte unsere Artillerie die hohen Berge überschreiten. Im Treffen bei Mehadia am 28. August führte er seine Division mit solcher Entschlossenheit gegen den Feind, daß dieser von allen Seiten zurückwich, bei welcher Gelegenheit er selber eine feindliche Fahne eroberte. Noch im nämlichen Jahre wohnte er mehreren Recognoscirungen mit Erfolg bei und wirkte bei den Vorrückungen des Clerfait’schen Corps an die Donau gegen Florentin am 4. und 9. August 1790 und bei der Beschießung der feindlichen Tschaikistenflotte auf das ersprießlichste mit. Für seine bei allen diesen Gelegenheiten für die Erfolge des Feldzuges so einflußreichen Waffenthaten wurde er in der 23. Promotion (vom 19. December 1790) mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet. Im September 1796 zum Oberstlieutenant im Regimente vorgerückt, stand er im Feldzuge 1799 mit seinem Regimente in Italien und that sich im genannten Jahre bei Santa Margarita im genuesischen Gebiete hervor, wo er in einem Gefechte dem Feinde eine so entschiedene Niederlage beibrachte, daß derselbe nicht nur viele Todte und Verwundete auf der Wahlstatt zurückließ, sondern von den Unseren noch 5 feindliche Officiere und 70 Mann gefangen genommen wurden. Auch in den folgenden Kämpfen bethätigte er seine oft bewährte Tapferkeit und wurde im Februar 1800 zum Obersten befördert. 1805 Generalmajor, befehligte er seine Brigade im Feldzuge dieses Jahres in Italien und in jenem von 1809 bei den Reservetruppen in Mähren. Im März 1813 zum Feldmarschall-Lieutenant ernannt, wurde er Festungscommandant in Ofen und starb als solcher daselbst im Alter von 66 Jahren.

Thürheim (Andreas Graf). Die Reiter-Regimenter der k. k. österreichischen Armee (Wien 1862, Geitler, gr. 8°.) Bd. I, S. 275 bis 277, 289, 290, 291.