BLKÖ:Wisniowski, Tobias
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 57 (1889), ab Seite: 133. (Quelle) | |||
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Bandtkie (Jerzy Samuel). Historya Drukarn krakowskich etc. d. i. Geschichte der Druckereien in Krakau (Krakau 1815, Jos. Matecki, kl. 8°.) S. 374. – Rycharski [134] (Łucian Tomasz). Literatura polska w historyczno-krytycznym zarysie, d. i. Die polnische Literatur in historisch-kritischem Abrisse (Krakau 1868, Himmelblau, gr. 8°.) Bd. I, S. 167. –
3. Ein Tobias Wisniowski lebte zu Ende des sechzehnten Jahrhunderts in Krakau und ist durch Herausgabe eines heute schon sehr seltenen Werkes bekannt, das unter dem Titel „Threny Thobiasza Wisniowskiego“ und mit dem Motto: „Non est, crede mihi, sapientis dicere vivam, | Sera nimis vita est crastina, vive hodie. | Tendimus huc omnes, metam properamus ad unam, | Omnia sub leges mors vocat atra suas“ in der Druckerei des Matthias Garwolczyk zu Krakau 1585 (4°.) erschien. Dieser Garwolczyk ist der Drucker des berühmten 1584 erschienenen genealogischen Werkes von Bartholomäus Paprocki „Herby Rycerstwa Polskiego“, d. i. Wappen des polnischen Adels, das in diesen ersten Ausgaben zu den größten bibliographischen Seltenheiten zählt. Ueber Tobias Wisniowski’s Lebensumstände ist nur sehr wenig bekannt. Seine „Threny“ sind elegische Gedichte im Geiste Kochnowski’s, welche, in reiner Sprache geschrieben, Gefühl und tiefe Trauer athmen. Man schreibt ihm auch noch die Autorschaft des Werkes „Prawdy chrzescijanskie“, d. i. Christliche Wahrheiten (1599) zu, in welchem er für die Zulässigkeit der Ehe zwischen Geschwistern eintritt, hingegen jene zwischen Eltern und Kindern verwirft. Er wird für einen Arianer gehalten. Man will dies aus einzelnen Stellen seiner „Threny“ herausfinden und damit auch die große Seltenheit des Buches erklären, weil die Jesuiten auf völlige Vernichtung arianischer Schriften bedacht waren. [