Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wisiak
Band: 57 (1889), ab Seite: 124. (Quelle)
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Wisiak, Gotthard (Benedictinermönch, geb. zu Radkersburg am 9. December 1783, gest. zu Klamm bei Rottenmann am 28. August 1840). Der Vater Joseph Franz war durch ein Vierteljahrhundert (1805–1830) Verwalter der Stift Admont’schen Weingärten in Radkersburg. Der Sohn Johann Nepomuk, ein Neffe des denkwürdigen Admonter Abtes Anton Gotthard Kuglmayer [Bd. XIII, S. 339][WS 1] besuchte die Gymnasialclassen 1794 bis 1799 im Stifte Admont, in welchem er auch die theologischen Studien gemacht zu haben scheint, da seit 1801 dieselben dort wieder eingeführt worden waren. Am 6. November 1802 wurde er eingekleidet und nahm den Klosternamen Gotthard an. Nachdem er am 1. Jänner 1806 die feierlichen Gelübde abgelegt hatte, las er am 21. September desselben Jahres die erste heilige Messe und wurde zunächst in der Seelsorge, und zwar als Caplan zu Palfau verwendet. Dann von seinem Abte für den Unterricht ausersehen, kam er 1807 als Professor der Physik, Naturgeschichte und Mathematik an das Gymnasium in Leoben und 1808 in gleicher Eigenschaft an jenes in Admont, m welcher Stellung er bis 1810 verblieb. Nun fungirte er zwei Jahre als Rentmeister des Stiftes, kehrte aber 1811 wieder als Professor der Physik an der philosophischen Lehranstalt im Stifte zum Lehramte zurück, das er bis 1819 versah, in welchem Jahre er Dechant und Pfarrer zu St. Gallen wurde. 1823 zum Verwalter des stiftischen Hammerwerkes zu Klamm bei Rottenmann ernannt, versah er dieses Amt durch 17 Jahre bis zu seinem im Alter von 57 Jahren erfolgten Tode. Wisiak war Mitglied der steiermärkischen Landwirthschaftsgesellschaft und ein ausgezeichneter Chemiker. In letzterer Eigenschaft richtete er im Stifte ein reich ausgestattetes Laboratorium ein und erfreute sich, als Humphry Davy, der berühmte Chemiker und Erfinder der Sicherheitslampe für Kohlenbergwerke, im August 1818 Admont besuchte, der Würdigung und Anerkennung dieses ausgezeichneten Naturforschers. Das geschah zu einer Zeit, als die Pflege der Naturwissenschaften, namentlich der Chemie, an den Lehranstalten des Kaiserstaates noch in den Windeln lag.

Nach eigenen Notizen und Mittheilungen des Gratzer Universitäts-Bibliothekars A. Müller und des hochw. Capitulars P. J. Wichner, denen ich hiermit meinen besten Dank ausspreche.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: [Bd. XIII, S. 359].