BLKÖ:Wisbauer, Joseph
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 57 (1889), ab Seite: 121. (Quelle) | |||
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[122] österreichische Heimat wieder besuchte. Die Beliebtheit Wisbauer’s nicht allein bei seinen Pfarrkindern, sondern in der ganzen Gemeinde, in deren Mitte er lebt, kam so recht zum Ausdrucke, als im Juli 1884 das Fest seines fünfzigjährigen Priesterjubiläums begangen wurde mit festlichem Glockengeläute, Beleuchtung der Stadt, einem Fackelzuge von 1000 Fackeln, einem Concerte, einer englischen und deutschen Festrede, und Lösung von 50 Kanonenschüssen während der Jubilar vom Erzbischof Heiß, den Bischöfen Flasch und Krautbauer und einer imposanten Procession von Priestern aus seiner Pfarrwohnung abgeholt und über den öffentlichen Markt nach der S. Marienkirche geleitet ward, wo er dann das Hochamt celebrirte. Ein prachtvoller Kelch, eine goldene Casula, reich eingebundene Meßbücher und andere schöne Festgeschenke aus Nah und Fern wurden dem ehrwürdigen Jubilar dargebracht.
Wisbauer, Joseph (Pfarrer zu Burlington in Wisconsin in Nordamerica, geb. zu Oberndorf, Diöcese Linz in Oberösterreich um 1820). Er machte seine Studien in Salzburg und im Priesterseminar zu Linz und empfing am 15. Juli 1844 die Priesterweihe. Mehrere Jahre in seinem Vaterlande in der Seelsorge thätig, faßte er 1847 den Entschluß, nach America auszuwandern, von dem Gedanken beseelt, sein Wirken segensvoller, als es ihm bisher möglich gewesen, gestalten zu können. Noch im nämlichen Jahre führte er seinen Entschluß aus, reiste vorerst nach Baltimore und von dort nach kurzem Aufenthalte nach Milwaukee, wo ihm der Bischof Henri alsbald die St. Marienpfarrei in Burlington (Staat Wisconsin) anwies, an welcher er heute noch, im Ganzen bereits über 40 Jahre, in segensreichster Weise thätig ist. Nur einmal während dieser Zeit gönnte er sich für etliche Monate eine Ruhepause, als er nämlich 1865 seine- Augsburger Postzeitung, 21. August 1884, Nr. 191: „Milwaukee, Goldenes Priesterjubiläum“.