BLKÖ:Winkler, Joseph (Journalist)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 56 (1888), ab Seite: 288. (Quelle)
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18. Joseph Winkler, Zeitgenoß. Als 1868 das österreichische Episkopat gegen die neuen Kirchengesetze Front machte und insbesondere der Erzbischof von Wien Cardinal Rauscher und der Bischof von St. Pölten in ihren Hirtenbriefen sich in entschiedenen Gegensatz zum Staate stellten, gab der Journalist Joseph Winkler die Flugschrift: „Cardinal Rauscher und Genossen gegen Staat und Gesetz“ im Juni genannten Jahres heraus, deren Heftigkeit und Schonungslosigkeit, mit welcher darin gegen die Kirchenfürsten vorgegangen war, den Staatsanwalt veranlaßten, gegen den Verfasser den Preßproceß einzuleiten. Insbesondere war es folgende Stelle in der Broschüre: „Auf der Elisabethbrücke, neben dem hochwürdigen Bischof Kollonitz, wird einst Rauscher’s Bildniss kaum, stehen, sondern weiter draussen, bei der Hundsthurmer Linie vielleicht…“, welche den Staatsanwalt zum Einschreiten veranlaßte, obgleich auch noch andere Stellen der Broschüre im hohen Grade beleidigend gegen den Cardinal lauteten. Nachdem die Staatsbehörde einen sechswöchentlichen Arrest in Antrag gebracht hatte, fällte der Gerichtshof nach längerer Berathung ein freisprechendes Erkenntniß. [Neues Wiener Tagblatt [289] 1868, Nr. 278: „Cardinal Rauscher als Kläger“.] –