Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Winder, Berthold
Band: 56 (1888), ab Seite: 293. (Quelle)
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Noch ist des Simon Wind, gewöhnlich genannt Schenmayer, dieses letzten Opfers mittelalterlicher Unwissenheit und Grausamkeit im Herzogthum Salzburg, zu gedenken. Er wurde 1719 als Viehdieb eingezogen und in der Salzburger Frohnveste in Haft gehalten. In den Verhören bekannte er, in der Gestalt eines Wolfes auf offenen Feldern Vieh gestohlen zu haben. Nach eigenem Bekenntniß wollte er vom Teufel eine Salbe empfangen haben, mittels deren er sich in einen Wolf verwandeln konnte. Durch Waschen mit Wasser erlangte er dann wieder die menschliche Gestalt. Dieses Geständniß – Gott weiß, mit welchen Foltern erzwungen – bewirkte seine Verurtheilung zum Tode, da man ihn für einen Hexenmeister und Zauberer hielt. Er wurde 1720 durch das Schwert hingerichtet und hierauf sein Körper verbrannt. [Chronik von Salzburg. Von Dr. Judas Thaddäus Zauner, fortgesetzt von Corbinian Gärtner (Salzburg 1796 u. f., Mayr, 8°.) Bd. IX, S. 596.]