Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wieninger, Eduard
Band: 56 (1888), ab Seite: 32. (Quelle)
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Wieninger, Georg (Musikdilettant, geb. in Wien am 10. December 1791, Todesjahr unbekannt). Der Sohn vermögender Eltern, trat er in das Handelsgeschäft seines Vaters ein, nach dessen Tode er dasselbe auch fortführte. Frühzeitig zeigte er große Neigung und Talent zur Musik, und obwohl er sich dem Kaufmannsberufe zugewendet hatte, versäumte er nicht, die ihm verbleibende Muße der Musik und seiner Ausbildung in derselben zu widmen. Der seinerzeit hochgeschätzte Violinspieler Mayseder [Bd. XVII, S. 195][WS 1] unterrichtete ihn nicht nur im Spiele seines Instrumentes, sondern auch in der Composition. In der Folge verlegte sich Wieninger ganz auf das Studium der Kirchenmusik, und mehrere Jahre lang wurden in verschiedenen Kirchen Wiens unter seiner Direction die besten Kirchenwerke älterer und neuerer Meister mit trefflich geschultem Orchester und Chore zur Aufführung gebracht, so daß er sich in Wien um die Hebung der Musik, und zwar des edelsten Gebietes derselben, der Kirchenmusik, sehr verdient gemacht hat. Der Musikgelehrte Gaßner aber berichtet über Wieninger, daß derselbe eine sehr kostbare Musikbibliothek besaß, welche die trefflichsten Werke der berühmtesten Meister, darunter viele Originalien und Autographe in Partituren und zahlreichen Auflagstimmen barg, und daß er überhaupt keine Opfer scheute, Compositionen großer Meister unter seiner eigenen präcis energischen Violindirection mit den [33] vorzüglichsten Individuen in höchster Vollendung zu Gehör zu bringen. Wann Wieninger gestorben, ist uns nicht bekannt, 1849 war er noch am Leben.

Gaßner (F. S. Dr.). Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Fr. Köhler, Lex.-8°.) S. 896. – Schilling (G. Dr.) Das musikalische Europa (Speyer 1842, F. C. Neidhart, gr. 8°.) S. 358.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: [Bd. VII, S. 195].