BLKÖ:Werklein, Joseph Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 55 (1887), ab Seite: 38. (Quelle)
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Werklein, Joseph Freiherr (k. k. Oberst, geb. zu St. Michael im Liccaner Grenz-Regimentsbezirke am 1. März 1777, gest. zu Wien nach Swoboda bereits am 4. März 1829, nach dem „Taschenbuch freiherrlicher Häuser“ erst 1849). Der Sproß einer angesehenen südslavischen Familie, über welche die Quellen nähere Nachricht geben. Ein Soldatenkind, trat er im Juli 1784 zur militärischen Ausbildung in die Wiener-Neustädter Akademie, aus welcher er im August 1794 zu Erzherzog Ferdinand-Infanterie Nr. 1 als Fähnrich ausgemustert wurde. Aus diesem Regimente kam er, stufenweise vorrückend, im September 1805 als Hauptmann in den General-Quartiermeisterstab und nach wiederholten Versetzungen in Infanterie-Regimenter 1809 wieder als Hauptmann in denselben zurück, in welchem er noch im nämlichen Jahre zum [39] Major und 1813 zum Oberstlieutenant befördert wurde, worauf er 1819 als Oberst in den Ruhestand trat. In diese 25jährige active Dienstzeit fallen mehrere Feldzüge, welche er mit Auszeichnung mitmachte. So focht er rühmlich in den Feldzügen 1794–1797, 1799 und 1801, war dann in jenem 1805 im Generalstabe unter Erzherzog Ferdinand d’Este bei Ulm und in Böhmen und 1809 beim 6. Armeecorps, und zwar anfangs bei der detachirten Brigade Nordmann [Bd. XX, S. 383], später im Hauptquartier in Verwendung. 1812 kam er zum Reservecorps in Galizien, nahm 1813 an dem Feldzuge in Deutschland bei der leichten Division des Feldmarschall-Lieutenants Moriz Fürsten Dietrichstein Theil und zeichnete sich insbesondere im Treffen bei Naumburg am 10. October letztgenannten Jahres aus. Im Feldzuge 1814 war er Generalstabschef bei dem Corps des Generals Nugent, und über sein ausgezeichnetes Verhalten im Gefechte von Castel Guelfo am 13. April heißt es in der Relation über dasselbe: „daß Werklein in jeder Gelegenheit die rühmlichsten Dienste geleistet“. Im April 1815 stand er mit seinem Detachement zu St. Lucca und Piombino, marschirte dann mit General Nugent gegen Florenz und wurde während der Jahre 1816 und 1817 als Civil- und Militärgouverneur mit der Verwaltung des Herzogthums Lucca betraut. In Anerkennung seiner Verdienste erhielt er 1814 das Ritterkreuz des Leopoldordens, 1816 den Orden der eisernen Krone dritter Classe, 1818 aber jenen zweiter Classe und 1821 den Statuten gemäß den österreichischen Freiherrenstand. Während seines Ruhestandes lebte er zuerst am herzoglichen Hofe zu Parma, später in Wien, beschäftigt mit literarischen und wissenschaftlichen Arbeiten, als deren Frucht das Werk zu betrachten: „Untersuchungen über den Dienst des Generalstabes oder über das Detail bei der Führung der Kriegsheere. Mit 4 Plänen und Tabellen“ (Wien 1822, 2. verm. Aufl.; mit 6 Plänen, 2 lithogr. Schlachtordn. und Tab., Wien 1828, gr. 8°.). Im Alter von 52 Jahren starb er zu Wien, nachdem er noch mit Diplom ddo. 22. August 1823 auch den ungarischen Freiherrenstand erlangt hatte, Ueber seine Genealogie und seinen Familienstand vergleiche unten die Quellen.

Leitner von Leitnertreu (Th. Ig.)[WS 1]. Geschichte der Wiener-Neustädter Militär-Akademie (Hermannstadt 1832, Theodor Steinhaußer, 8°.) S. 477. – Svoboda (Joh.). Die Zöglinge der Wiener-Neustädter Militärakademie u. s. w. (Wien 1870, Geitler, Lex. 8°.) Sp. 200.
Porträt. Unterschrift: „Oberst Baron | Werklein“. G. Nardini Pic. nello Studio Toschi (4°.).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Leitner von Leitnertreu (Th. Jos.).