BLKÖ:Welsperg, Eugen Graf

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 54 (1886), ab Seite: 247. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Eugen Welsperg in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Welsperg, Eugen Graf|54|247|}}

II. Einige hervorragende Sprossen des Grafengeschlechtes Welsperg.

1. Eugen Graf (geb. 25. März 1808, gest. 29. August 1867). Der älteste Sohn des Grafen Karl Joseph Anton aus dessen erster Ehe mit Henriette geborenen Freiin von Türkheim, trat er in jungen Jahren in ein kaiserliches Reiter-Regiment und wurde 1843 bereits erster Rittmeister im Uhlanen-Regimente Erzherzog Karl Ludwig Nr. 3. Später schied er aus den Reihen der activen Armee und zog sich auf seine Güter in Tirol zurück. Dort aber wirkte er in Tagen der Gefahr in energischer Weise. So griff er, als 1866 der brudermörderische Krieg ausbrach und das mit Preußen verbündete Italien die südlichen Grenzen zu überschreiten und in Tirol einzubrechen drohte, wieder zu den Waffen, versammelte die wackeren Tiroler Schützen, die aus allen Theilen des Landes herbeiströmten, um sich, stellte sich an ihre Spitze und führte sie dahin, wo die Grenze bedroht war, um sich dort den Welschen entgegenzustellen. Nach beendetem Kriege widmete er dem Landesschützenwesen in Tirol seine besondere Aufmerksamkeit, und ihm vornehmlich verdankt es den Aufschwung, den es allmälig zu nehmen begann. Auch trat der Graf den Anmaßungen der Italianissimi in Südtirol, die von den angrenzenden Lombarden und Venetianern immer wieder aufgestachelt wurden, gegen Oesterreich wühlten und Proselyten zu werben suchten, auf das entschiedenste entgegen, stand energisch für das deutsche und [249] vornehmlich österreichische Interesse ein und bildete sozusagen den Mittelpunkt, um den sich alle Gleichgesinnten schaarten. Nach kurzer Krankheit vom Tode dahingerafft, wurde er allgemein tief beklagt. Der Graf war seit 10. September 1849 mit Elisabeth Gräfin Spaur vermält. Die aus dieser Ehe stammenden Kinder sind in der Stammtafel aufgeführt. –