BLKÖ:Weißkircher, Karl
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 54 (1886), ab Seite: 187. (Quelle) | |||
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Jos. Tunyogi [Bd. XLVIII, S. 130] hörte. Alsdann trat er bei der königlichen Gerichtstafel zu Maros-Vásárhely in die Praxis und kam im April 1846 nach Pesth. Nach niedergeworfenem Aufruhr finden wir ihn als Actuar bei dem vaterländischen Industrievereine, welche Stellung er aber nach einiger Zeit aufgab, um, seiner Neigung folgend, als Mitarbeiter bei einer Zeitung, wenn wir nicht irren, beim „Pesther Lloyd“ einzutreten. Derselbe war und ist heute noch ein im großen Styl angelegtes politisches Journal, das von der Pesther Lloydgesellschaft gegründet worden und zweimal des Tages mit Ausnahme der Sonntage Morgens und Abends in Groß-Folio erscheint. Obgleich in deutscher Sprache geschrieben und vortrefflich redigirt, vertritt es doch, wenn nicht das Deutschthum geradezu verleugnend oder gar ihm entgegentretend, ausschließlich magyarische Interessen und ist als solches auch eine freilich einseitige Quelle für die Blätter des Auslandes. Anfangs 1854 erscheint Weißkircher bereits als verantwortlicher Redacteur auf dem „Pesther Lloyd“. Später gründete er noch zwei mit demselben in Verbindung stehende Beiblätter, „Der Landwirth“ und „Die Gewerbe-Zeitung“, welche beide mit Beginn des Jahres 1869 herauskamen. Auf dem ersteren zeichnete er sich als verantwortlicher Redacteur, auf dem letzteren war er mit Samuel Rothfeld gemeinschaftlich als Eigenthümer genannt. Früher aber noch gab er zwei Kalender heraus, und zwar 1856 den ungarischen: „A Pesti Lloyd Évkönyve 1856“, d. i. Der Pesther Lloyd-Kalender für 1856 (Pesth 1857, Emil Müller, 16°.), und 1861 im nämlichen Verlage (4°.) den deutschen: „Pesther Lloyd-Kalender“, mit dem ein von der Pesther Lloydgesellschaft verlegtes Handels- und Gewerbsadressenbuch nebst Häuserschematismus von Pesth-Ofen und Altofen verbunden war. Doch dürften beide Kalender bald aufgehört haben, da wir sie in den Bücherkatalogen der späteren Jahre vergebens suchen.
Weißkircher, Karl (Schriftsteller, geb. zu Schäßburg in Siebenbürgen am 11., nach Anderen 12. December 1821). Die Magyaren schreiben ihn Weiszkircher. Der Sohn eines Senators zu Schäßburg, besuchte er das Gymnasium daselbst und bezog 1841 das reformirte Collegium in Klausenburg, wo er während des genannten und des folgenden Jahres die rechtswissenschaftlichen Vorlesungen des Professors- Trausch (Joseph). Schriftsteller-Lexikon oder biographisch-literarische Denkblätter der Siebenbürger Deutschen (Kronstadt 1871, Joh. Gött, gr. 8°.) Bd. III, S. 490 [nach diesem geb. 12. December 1821]. – Vasárnapi ujság, d. i. Sonntagsblatt (Pesth, gr. 4°.) 25. Juni 1865, Nr. 26: „A Pesti Lloyd társulat“ [nach diesem geb. 11. December 1821].
- Porträt. Unterschrift: „Weisskircher Károly“. Rusz xyl. [auch im vorgenannten „Vasárnapi ujság“].