Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Weißbach
Band: 54 (1886), ab Seite: 159. (Quelle)
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Weiße, Arnold (Schriftsteller, geb. zu Prerau in Mähren am 28. August 1842). Sein Vater Joseph Weiße[WS 1] (geb. zu Plumenau bei Proßnitz in Mähren 23. November 1812), war zuerst Rabbiner zu Gaya, dann zu Kosteletz und kam 1855 in gleicher Eigenschaft nach Waag-Neustadt. Er gilt als bedeutender hebräischer Gelehrter, vornehmlich [160] als Sprachforscher, und die Titel seiner Schriften sind: מִכְתָּב עַל דְּבַר פּ’ רשׁי לם’ ד’ה’י‎ oder Abhandlung über Raschi’s Commentar zur Chronik, gerichtet an H. Fassel: über den wahren Verfasser und seine Zeit“ u. s. w. (Prag 1841); – „Biographische Einleitung zu בְּהִינַת עוֹלָם‎ über Jedaja Penini“ in der Ausgabe mit Uebersetzung von M. E. Stern. (Wien 1847); – „’ם’ מְלָכִים עִם ת’א ‎ die Bücher der Könige mit deutscher Uebersetzung“. den Commentar dazu machte W. Meyer, in der Prager Bibelausgabe von M. L. Landau (Prag 1836) und סֵפֶר דִנְרֵי הַיָמִים עם ת’א’ וּבאוֹר‎ oder die Bücher der Chronik“ mit deutscher Uebersetzung und hebräischem Commentar, in erwähnter Bibelausgabe Landau’s. Außerdem hat Josef Weiße in dem Sammelwerke „בִּכּוּרֵי הָעִתִּים‎“ mehrere kleinere und größere Arbeiten erscheinen lassen. – Des Vorgenannten Sohn, Arnold, besuchte die Gymnasien zu Tyrnau, Nikolsburg und Preßburg und veröffentlichte noch als Gymnasiast durch den Druck seine ersten feuilletonistischen Artikel, Wochenplaudereien und Theaterkritiken. Im Herbste 1863 bezog er die Wiener Hochschule, an welcher er bis 1868 Medicin studirte. 1869 übernahm er die Chefredaction des von Dr. Hirschfeld herausgegebenen medicinischen Journals „Der Cursalon“, folgte aber schon im nächsten Jahre einem Rufe nach Hamburg als Redacteur der dortigen belletristischen Zeitschrift „Der Freischütz“. Aus derselben trat er im Februar 1871 in das „Hamburger Fremdenblatt“ über, in welchem er noch zur Zeit als Redacteur wirkt. In diesem Blatte entfaltete er eine ziemlich fruchtbare belletristische Thätigkeit, denn außer den zahlreichen größeren Feuilletons veröffentlichte er darin fünfzehn größere Novellen, deren Gesammtausgabe in Buchform in Aussicht gestellt wurde. Ueberdies sind von ihm selbständig im Druck erschienen: „Das Raitzenbad. Humoristisches Epos“ (1869) und „Ein deutscher Tag. Festspiel zur Sedanfeier“ (1875).

Deutscher Literatur-Kalender auf das Jahr 1884. Herausgegeben von Jos. Kürschner (Berlin und Stuttgart, W. Spemann, 32°.) VI. Jahrg., S. 284.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Josef Weisse (Wikipedia).