BLKÖ:Weiß von Finkenau, Ferdinand Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Weiß, Albert
Band: 54 (1886), ab Seite: 149. (Quelle)
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4. Ferdinand Weiß von Finkenau Freiherr (geb. zu Prag am 17. Juni 1789, gest. zu Preßburg am 3. November 1855), dessen Vater Joseph k. k. Feldmarschall-Lieutenant und seinerzeit Festungscommandant von Komorn war, trat im Mai 1796 zur militärischen Ausbildung in die Wiener-Neustädter Akademie, aus welcher er am 1. September 1808 als Fähnrich zu Vogelsang-Infanterie Nr. 47 ausgemustert ward. Im Regimente rückte er 1809 zum Lieutenant und wenige Monate später zum Oberlieutenant vor. Im Februar 1810 zu Kerpen-Infanterie Nr. 49 übersetzt, kam er von da im März 1814 als Capitainlieutenant zu Gyulai-Infanterie Nr. 60, in welchem Regimente er im März 1821 wirklicher Hauptmann wurde. Aus demselben im Juli 1831 als Major zu Bakonyi-Infanterie Nr. 33 befördert, trat er in dieser Eigenschaft ein Jahr danach in Pension. Weiß nahm an den Feldzügen 1809 bis 1813 Theil, wurde in der Schlacht bei Aspern für ausgezeichnetes Verhalten von Erzherzog Karl befördert und kämpfte auch rühmlich in der Schlacht bei Leipzig. Bald nach seiner Beförderung zum Major erkrankte er an einer Lähmung, welche in kurzer Zeit seine Versetzung in den Ruhestand zur Folge hatte. Alle nach seiner Genesung unternommenen Schritte zur Erlangung der Wiederanstellung scheiterten an dem damaligen Grundsatze, daß, wer einmal als Realinvalid erklärt worden, nicht mehr als diensttauglich angesehen werden könne, ob er genesen sei oder nicht. Dieser Vorgang erbitterte den ehrgeizigen Kriegsmann, der sich nun in sich selbst zurückzog und die unfreiwillige Muße zu kriegsgeschichtlichen Arbeiten verwendete, welche sich in seinem Nachlasse vorfanden und unter Anderem auch die Biographie des Feldzeugmeisters Grafen Kinsky und jene seines eigenen Vaters enthalten; ferner eine detaillirte „Beschreibung der Schlacht bei Aspern“ und „Aufzeichnungen eines österreichischen Officiers in Paris“. Was mit diesen Arbeiten geschehen, ist uns nicht bekannt. [Militär-Zeitung (Wien, 4°.) 1855, Nr. 115: „Nekrolog“.] Siehe auch Joseph Weiß von Finkenau S. 152, Nr. 17. –