BLKÖ:Walda (Walde), Johann Michael
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 52 (1885), ab Seite: 161. (Quelle) | |||
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[162] scabinorum Camonensium specialiter“.
Walda auch Walde, Johann Michael (serbisch-lausitzischer Schriftsteller, geb. zu Tscharnitz in der Oberlausitz, am 8., nach Anderen am 21. September 1721, gest. zu Bautzen am 14. October 1794). Die unteren Schulen besuchte er zu Bautzen, 1735 aber ging er nach Böhmen, wo er sechs Jahre zu Krumau, dann ein Jahr in Prag seinen Studien oblag. Hierauf begab er sich der Kriegsunruhen wegen nach Olmütz. Doch schon im Winter 1742 kehrte er nach Prag zurück, wo er die theologische Prüfung bestand und bald danach die Präfectenstelle im Seminar erhielt. Später ging er nach der ewigen Stadt, in welcher er sich einige Zeit am deutschen Collegium in die theologischen Disciplinen vertiefte. 1748 wurde er Hauscaplan bei General Obyrne in Kozlin, dann Vicar bei der Dechantei und zweiter Caplan an der windisch-serbischen Kirche in Bautzen, 1759 aber Katechet und erster serbischer Caplan. Von Februar bis Mai 1761 war er Administrator zu Radibor und noch im Juni desselben Jahres sah er sich zum Pfarrer daselbst berufen. 1768 begründete er die Bruderschaft des betrübenden Todes Jesu (Jezusoweje smjertneje stysknosče). Um diese Zeit erfolgte auch seine Ernennung zum apostolischen Notar und am 26. Juni 1776 zum Canonicus in Bautzen auf der von Swetlik gestifteten Präbende zur Agonie Christi; 1778 wurde er Scholasticus, 1779 Cantor, als welcher er im Alter von 73 Jahren starb. Walde war ein großer Freund und Kenner der serbischen Sprache und gab in derselben auch während der Jahre 1755–1785 einige Andachtsbücher heraus. Sein verdienstlichstes Werk aber ist: „Coral-Buch zu dem allgemeinen und vollständigen neuen katholischen Oberlausitz- Wendischen Gesangbuch, so von M. J. Walda, Canonicus zu St. Petri in Budissin, zusammengetragen und herausgegeben worden“ (1788). In Handschrift hinterließ er unter Anderem: „Pjatnace předowanjow Waldowych z let 1751, 1753 a 1754“ und „Juramentum judicis et- Otto (Gottl. Friedr;). Lexikon der seit dem fünfzehnten Jahrhundert verstorbenen und jetzt lebenden oberlausitzischen Schriftsteller (Görlitz 1800 u. f., 8°.) Bd. III, 2. Abthlg., S. 458.