BLKÖ:Wachenheim, Franz Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 52 (1885), ab Seite: 39. (Quelle) | |||
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[40] seinen Ursprung bis in den Anfang des dreizehnten Jahrhunderts zurückleitet, aber von einem anderen, Namens Bonn von Wachenheim, wohl zu unterscheiden ist. Freiherr Franz trat in jungen Jahren in ein k. k. Reiter-Regiment und wurde 1788 Major bei Graf Wurmser-Huszaren Nr. 8; schon im folgenden Jahre rückte er zum Oberstlieutenant, 1792 zum zweiten Obersten, 1793 zum Commandanten des Regiments vor. Dasselbe zog 1788 in den Türkenkrieg, in welchem sich Major Wachenheim am 11. November besonders auszeichnete, indem er die an der Save bei Semlin aufgestellten Cavallerieposten im Gefechte durch das Eingreifen seiner Division auf das kräftigste unterstützte. Später, bei der Vertreibung der Türken aus dem Banat, wirkte er auf das erfolgreichste mit und verfolgte dieselben auch mit seiner Division bis unter die Kanonen der Festung Belgrad. Im Feldzuge 1792 standen Wurmser-Huszaren am Rhein und wurden Anfang August zu dem in Lothringen aufgestellten Corps des Feldmarschall-Lieutenants Friedrich Karl Wilhelm Fürsten Hohenlohe-Ingelfingen [Bd. IX, S. 194] beordert. Am 3. August deckte nun Oberstlieutenant Wachenheim mit 200 Huszaren die Recognoscirung des Fürsten; dann aber that er sich im December in der Vertheidigung der Schanzen bei Pellingen besonders hervor. Im Feldzuge 1793 bereits Oberst, commandirte er am Hundsrück die Avantgarde des combinirten preußischen General Kalkreuth’schen Corps. Bei der Einnahme von Weißenau jagte er dann mit kaum anderthalbhundert Huszaren die von der Mainzer Karlsschanze anrückenden feindlichen Bataillone bis an den Rhein zurück. Nur zwei Jahre hatte der tapfere Oberst das in den Annalen der österreichischen Armee so berühmte Huszaren-Regiment Wurmser befehligt, als er im schönsten Mannesalter vom Tode ereilt wurde.
Wachenheim, Franz Freiherr (k. k. Oberst, geb. um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts, gest. zu Freiburg im September 1795). Der Sproß eines rheinländischen Geschlechtes, das- Thürheim (Andreas Graf). Gedenkblätter aus der Kriegsgeschichte der k. k. österreichisch-ungarischen Armee (Wien und Teschen 1880, Prochaska, gr. 8°.) Bd. II, S. 202, unter Jahr 1788. – Derselbe. Die Reiter-Regimenter der k. k. österreichischen Armee (Wien 1862, Geitler, 8°.) Bd. II: „Die Huszaren“, S. 198, 200, 201, 221, 222.