Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Voll, Matthäus
Band: 51 (1885), ab Seite: 264. (Quelle)
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Volkmer, Othmar (k. k. Hauptmann, geb. zu Linz 1839). Seine militärische Ausbildung erhielt er in der Artillerie-Akademie, aus welcher er um das Jahr 1860 in das 2. Artillerie-Regiment Erzherzog Ludwig trat. In demselben diente er 1863 als Unterlieutenant zweiter Classe und kämpfte im Feldzuge in Böhmen 1866 als Oberlieutenant der Batterie Nr. 2, welche zum 4. Artillerie-Regimente Hauslab gehörte. In diesem zeichnete er sich am 3. Juli bei Chlum ganz besonders aus. Drei Stunden lang wiesen Volkmer und der Artilleriehauptmann Jacob Kollařik durch Spitzhohlgeschosse die feindlichen Colonnen vom Swiperwalde zurück, vertrieben dann eine feindliche Batterie durch Wurffeuer und warfen in einer dritten Stellung, ungeachtet einer auf höheren Befehl eingehaltenen Pause, die während derselben vorgedrungenen Feinde mit energischem Shrapnelfeuer zurück. Als sie darauf Befehl erhielten, sich durch den Hohlweg auf Maslowied zu ziehen, erlitten sie, von den dort aufgestellten preußischen Schützen angegriffen, nach verzweifelter Gegenwehr großen Verlust an Mannschaft und Pferden. Bei allen diesen Gelegenheiten bewies Volkmer ganz besondere Bravour. Bei der Zurückweisung der feindlichen Colonnen vom Swiperwalde sprang er nämlich wiederholt vom Pferde und richtete selbst schnell das erste Geschütz, um durch dessen Geschoßaufschlag den Vormeistern das Richtobject bestimmt anzugeben. Stets schlugen die Projectile der von ihm gerichteten Geschütze mit dem ersten Schuß in die feindlichen Colonnen. Volkmer wurde für sein ausgezeichnetes Verhalten mit dem Militärverdienstkreuze mit der Kriegsdecoration geschmückt. Später erhielt er das Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens. Im Jahre 1879 war er als Hauptmann erster Classe im 1. Artillerie-Regimente Kaiser Franz Joseph dem k. k. militär-geographischen Institute zugetheilt.

Thürheim (Andreas Graf). Gedenkblätter aus der Kriegsgeschichte der k. k. österreichisch-ungarischen Armee (Wien und Teschen 1880, Prochaska, gr. 8°.) Bd. II, S. 375, unter Jahr 1866.