Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Vogt, Moriz Johann
Band: 51 (1885), ab Seite: 226. (Quelle)
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4. Nicolaus Vogt (Metternich’s Lehrer, geb. zu Mainz am 6. December 1756, gest. zu Frankfurt a. M. am 19. Mai 1836). Als des Lehrers jenes Staatsmannes, der nahezu ein halbes Jahrhundert die Geschicke des Kaiserstaates leitete, sei des in Rede Stehenden hier in Kürze gedacht. Schon in früher Jugend eine der Zierden der Mainzer Universität, als diese in ihrer schönsten und segensreichsten Blüte stand, wanderte er nach der französischen Invasion mit seinem Fürsten nach Aschaffenburg aus, wo er die Stelle eines Bibliothekars erhielt. Später wurde er Legationsrath, Archivar und Schulinspector in Frankfurt a. M. und nach Auflösung des Großherzogthums Schöffe und Senator in dieser freien Reichsstadt. Auch war er ein vielseitiger Schriftsteller und wirkte als solcher auf den Gebieten der Poesie, Geschichte, Aesthetik, der beschreibenden Geographie und der Staatswissenschaften in verdienstlichster Weise. Von seinen zahlreichen Schriften nennen wir: „Malerische Ansichten des Rheins von Mainz bis Düsseldorf“, 32 KK. (Frankfurt a. M. 1807, gr. 8°.); – „Rheinische Bilder. In 24 Steinzeichnungen. Mit Balladen...“ (ebd. 1819, gr. Fol.); – „Rheinische Geschichten und Sagen“, drei Bände (ebd. 1817, 8°.); – „Unterhaltungen über die vorzüglichsten Epochen der alten Geschichte“ (Mainz 1792, 8°.); auch gab er von 1804 bis 1809 „Europäische Staatsrelationen“, vierzehn Bände, und gemeinschaftlich mit J. Weitzel [227] 1810 bis 1812: „Rheinisches Archiv für Geschichte und Literatur“ heraus. Uebrigens bieten Heinsius’ und Kayser’s „Bücherlexika“ eine vollständige Uebersicht der schriftstellerischen Thätigkeit Nicolaus Vogt’s. Bei seinem Tode berichteten die zahlreichen Nekrologe von dem schönen Verhältnisse, in welchem er als Lehrer zu dem damaligen k. k. Haus-, Hof- und Staatskanzler, dem Fürsten Metternich, gestanden. Der Fürst ließ auch in pietätvoller Erinnerung im Jahre 1838 an der inneren Wand seiner Schloßcapelle auf dem Johannisberge der sterblichen Hülle seines Lehrers ein einfach schönes, aus schwarzem Marmor gemeißeltes Denkmal setzen. Die Inschrift desselben lautet: „Hier wählte | seine Ruhestätte | Nicolaus Vogt, | geboren zu Mainz am 6. December | 1756, | gestorben zu Frankfurt a. M. am 19. May | 1836, | dem treuen Verfechter | des alten Rechts, | dem begeisterten Verfechter | des deutschen Vaterlands, | dem eifrigen Förderer | der heimatlichen Geschichte | widmet diesen Grabstein | sein Freund und dankbarer Schüler; C. W. L. Fürst von Metternich. | R. I. P.“ [Wiener Zeitschrift für Mode u. s. w. Redigirt von Friedrich Witthauer (Wien, 8°.) 1838, Bd. IV, S. 1215: „Nicolaus Vogt, der Lehrer Metternich’s“. – (Hormayr’s) Archiv für Geschichte u. s. w. (Wien, 4°.) 1822, S. 107. – Porträt. Unterschrift: „Niklas Vogt“. Medaillonbild. J. C. Bock sc. (8°.).]