BLKÖ:Vogel, Johann Edler von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Vogl, Johann
Band: 51 (1885), ab Seite: 171. (Quelle)
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23. Vogel, Johann Edler von (k. k. Hauptmann, geb. zu Wien 5. November 1782, gest. zu Salzburg 8. April 1858). Der Sohn des k. k. geheimen Staats- und Conferenzrathes Johann Anton Edlen von Vogel [S. 172, Nr. 24], besuchte er die k. k. Theresianische Ritterakademie und erhielt, da er besondere Neigung zum Waffendienste zeigte, seine weitere Ausbildung in der k. k Ingenieur-Akademie. Im Alter von siebzehn Jahren zum Fähnrich bei Wenzel Graf Colloredo-Infanterie Nr. 56 ernannt, machte er mit diesem Regimente den Feldzug 1800 mit. Als dasselbe zur Bewachung der Gebirgspässe Tirols bei Kufstein stand, zeichnete sich Vogel am 8. December als Freiwilliger bei einer Recognoscirung in so hohem Grade aus. daß er außer seinem Range zum Unterlieutenant vorrückte. Nach beendetem Feldzuge kam er 1801 zur Mappirung nach Westgalizien, und da gelang es ihm, durch Convention im Jahre 1804 eine Capitänlieutenantsstelle im Regimente Reuß-Greiz Nr. 55 an sich zu bringen. Bei Ausbruch des Feldzuges 1805 wurde er zu Wels in Oberösterreich als Führer einer Colonne des unter General Kutusow stehenden russischen Auxiliarcorps beigegeben, in welchem er sich in der Schlacht bei Austerlitz durch seine Tapferkeit besonders auszeichnete. Im Jahre 1806 dem topographischen Bureau des Generalquartiermeisterstabes zugewiesen, arbeitete er in demselben bis zum Ausbruche des Feldzuges 1809. In diesem Jab re avancirte er zum wirklichen Hauptmanne im 5. Jägerbataillon. Im vierten Armeecorps eingetheilt, überschritt dasselbe am 16. April als Vorhut auf der Straße nach Straubing bei Landau die Isar, und Hauptmann Vogel verlor im Gefechte seine Bagage und drei Reitpferde. Nach der siegreichen Schlackt bei Aspern, welcher er beigewohnt, erhielt er das Depotcommando zu Odra in Mähren. Nach dem Friedensschlusse in Folge der Armeereduction im Infanterie-Regimente Graf Colloredo Nr. 33 eingetheilt, kam er wieder zum topographischen Bureau, in welchem er bis August 1812 blieb. Seiner zerrütteten Gesundheit wegen trat er Anfangs December 1812 in den zeitlichen Pensionsstand. Während des Wiener Congresses 1814/15 leistete er Gardedienste, und im Juni 1815 zum dritten Male dem topographischen Bureau zugewiesen, arbeitete er in demselben zwei Jahre lang. 1817 bewarb er sich um den in Salzburg errichteten k. k. Tabakverlag und bekam ihn auch. 1824 mußte er auf den Militärcharakter verzichten, erhielt aber denselben wieder, als er nach dreißig in letzterem Dienste zugebrachten Jahren 1847 um Versetzung in den Ruhestand bat. Ueber ein Decennium hatte er diesen genossen, als er 1858 im hohen Alter von 76 Jahren starb.

Militär-Zeitung. Herausgegeben von J. Hirtenfeld (Wien, gr. 4°.) 1835. [172] S. 468: „Nekrolog“. Von A. Ritter von Schallhammer.