Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Vindys, Joseph
Band: 51 (1885), ab Seite: 25. (Quelle)
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Vinelli, Arminio (Maler, geb. in Corsica 1804, gest. zu Wien Anfang Februar 1868). Seine Mutter Colomba, aus Corsica gebürtig, war während einiger Monate die Amme Napoleon Buonapartes, wofür sie bis zum Sturze des nachmaligen Kaisers von diesem eine Pension bezog. Als sie 1820 starb, hinterließ sie ihrem Sohne Arminio ein kleines Vermögen. Dieser ließ sich 1829 von einem Mißbrauche, wie er in Corsica von Alters her eingewurzelt ist, hinreißen, indem er in seiner Heimat einen Act der Blutrache [26] ausübte, in Folge dessen er flüchtig werden und lange unstet umherirren mußte, bis er um das Jahr 1838 in Wien eine bleibende Stätte fand. Daselbst brachte er sich als Porträtmaler fort. Seine Geschicklichkeit erwarb ihm einen großen Kreis von Gönnern und Freunden, aber nur Wenige waren in das Geheimniß seiner Lebensgeschichte eingeweiht. Er blieb unverheiratet und setzte seine Wirthschafterin zur Erbin seines nicht unbeträchtlichen Vermögens ein. Ueber seine Arbeiten, da er nie ausgestellt und überhaupt nichts von denselben in die Oeffentlichkeit gelangte, kann nichts Näheres berichtet werden. Doch muß er immerhin in seiner Kunst nicht unbedeutend gewesen sein, da er sich eines großen Zuspruches erfreute und – nachdem er ohne Vermögen nach Wien gekommen – ein solches hinterließ.

Fremden-Blatt. Von Gustav Heine (Wien, 4°.) 1868, Nr. 42. – Neues Wiener Tagblatt, 1868, Nr. 43.