Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 50 (1884), ab Seite: 106. (Quelle)
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Venier, Karl (Techniker, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt, gest. zu Klösterle in Böhmen am 16. September 1876). Ueber seine Jugend und seinen Bildungsgang sind wir nicht unterrichtet, wir wissen nur, daß Venier viele Jahre als gräflich Thun’scher Fabriksdirector zu Klösterle in Böhmen lebte, und daß er der Erste gewesen, welcher die Vortrefflichkeit des Steinkohlengases zum Brennen der Geschirre, erkannte. Zur Erzielung eines größeren Quantums von Gas erfand er einen eigenen Gasregenerator und machte die den ganzen Apparat belebende Dampfmaschine noch in anderer Richtung dienstbar, indem sie mittelst Transmission die Drehscheibe bewegt. Die von Venier zum Brennen des Porzellans erfundenen Gasöfen erwiesen sich bald als vorzüglich brauchbar, und der Erfinder wurde von den ersten Fabriken des Continents berufen, um Oefen nach seiner Construction aufzustellen, so in Limoges, Meißen, Berlin und anderen Orten, wo sich nun sämmtlich seine Gasöfen befinden und ihre Trefflichkeit bewähren. Man hat dieselben auch nach ihrem Erfinder benannt. Bis dahin wurde das Porzellan nur mit Holzgasfeuerung hergestellt, ein Vorgang, der ebenso unökonomisch war, als auch sonst noch Nachtheile mit sich brachte, welche nun sämmtlich durch Venier’s sehr bald allgemein in Aufnahme gekommene Erfindung der Stein- oder Braunkohlengasfeuerung beseitigt sind.

Exner (Wilhelm Franz Prof. Dr.). Weltausstellung 1873 in Wien. Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts bis zur Gegenwart (Wien 1873, Braumüller, gr. 8°.) S. 417. – Neue Illustrirte Zeitung (Wien, Zamarski, kl. Fol.) 1876, Nr. 39.