Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Valle, Giovanni
Band: 49 (1884), ab Seite: 231. (Quelle)
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Valle, Pietro (militärischer Schriftsteller, geb. zu Vicenza 8. Jänner 1829). Der Sproß einer Vicentiner Adelsfamilie[WS 1], trat er, in jungen Jahren in die kaiserlich österreichische Armee, in welcher er zum Officier vorrückte. Mit Ausbruch der Revolution in Italien verließ er aber die kaiserlichen Fahnen, diente einige Zeit der Republik Venedig und ließ sich dann, 1853, in das Heer des Großherzogs von Toscana einreihen. Er kämpfte in den Feldzügen der Jahre 1848, 1849, 1859, 1860, 1866 und[WS 2] 1871 für die Unabhängigkeit Italiens, wurde darauf als Oberstcommandant in den District von Palermo entsendet und in der Folge in den Ruhestand versetzt. In der Schlacht bei Vicenza, am 10. Juni 1848, versuchte er den verwundeten Massimo d’Azeglio aus der Gefangenschaft zu befreien und ward dabei verwundet. Im Jahre 1866 soll er sogar eine ganze Compagnie Tiroler Jäger gefangen genommen und für die mannhafte Führung seines Bataillons ehrenvolle Anerkennung eingeerntet haben. Die Richtigkeit dieser Angaben müssen wir der unten verzeichneten Quelle überlassen, welche, während sie die in Ruhe schaffenden, darum aber nicht minder verdienstlichen Autoren entweder nicht berücksichtigt, oder aber mit wenigen Zeilen abthut, bei oppositionellen oder gar revolutionären Persönlichkeiten immer starke Farben aufzutragen liebt. Valle, der seit seiner Versetzung in den Ruhestand als militärischer Schriftsteller fleißig wirkt, gab bereits folgende Werke heraus: „La difesa d’Italia“ (1866); – „Geografia militare“; – „Ore d’ozio d’un soldato“ (1876), vom italienischen Ministerium des Krieges mit ehrenvoller Erwähnung ausgezeichnet; – „Manuale di tattica e di fortificazione“ (1875), von General de Corlay ins Französische übersetzt; – „Ricordi pel sott’ufficiale di fanteria“ (1878); – „Una Campagna ideale“ (1878); – „La tattica studiata cogli esempi“ (1886). – Außerdem enthalten die italienischen Soldatenblätter „Rivista militare italiana“ und „Italia militare“ zahlreiche Aufsätze und Abhandlungen aus seiner Feder. Seit 1880 redigirt er den militärisch-wissenschaftlichen Theil der in genanntem Jahre zu Florenz herausgekommenen Zeitschrift „Il Soldato italiano“.

De Gubernatis (Angelo). Dizionario biografico degli scrittori contemporanei ornato di oltre 300 Ritratti (Firenze 1877, Le Monnier, gr. 8°.) p. 1025.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Adelsfamile.
  2. Vorlage: und und.