Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 49 (1884), ab Seite: 125. (Quelle)
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6. Johann Urban (geb. 1768, gest. zu Zlonic 1842). Ein Soldatenkind, erhielt er seine erste Ausbildung zu Budweis in Böhmen, in welcher Stadt sein Vater in Garnison stand. Als Letzterer, sobald er vom Militär frei geworden, in Kornhaus sich seßhaft machte, gab er seinen Sohn zu einem Schuster in die Lehre. Der Knabe, welcher große Neigung für den Unterricht, dann für Gesang und Musik zeigte, besuchte in seinen Mußestunden die Ortsschule und trieb musikalische Uebungen. Dann kam er als Gesell nach Krouce. Der dortige Lehrer, welcher ihm Unterricht im Generalbaß ertheilte, redete ihm dabei zu. das Handwerk aufzugeben und sich dem Lehrfache zu widmen. Nicht vergebens ließ Urban sich berathen, er besuchte die Präparandie zu Schlan, und nachdem er den Vorbereitungscurs beendet hatte, wurde er zuerst Hilfslehrer in Charvat und nach sechsjähriger Thätigkeit daselbst Lehrer zu Chržin. Von da ging er als solcher 1823 nach Zlonic, wo er nach nahezu zwanzigjährigem Wirken im Alter von 76 Jahren starb. Urban, der seinerzeit im ganzen Rakonitzer Kreise für einen ebenso tüchtigen Pädagogen wie geschickten Musicus galt, hat viele Schüler im Gesange, in der Musik und auch im Generalbaß unterrichtet. Er erweiterte auch in čechischer Uebersetzung Justus Gottf. Reinhardt’s Schrift: „Denk- und Rechtschreibungen zum Gebrauch für Volksschullehrer in Schreibstunden“ unter dem Titel: „Rádce v hodinách k psaní aneb nawrženi pro učitele k předpisům a předříkání do péra...“ und gab noch heraus: „Příprawa k předpisům. Příjemná a užitečná kniha ruční pro učitele“, d. i. Vorbereitung zu Vorschriften, angenehmes und belehrendes Handbuch für Lehrer“ (Prag 1820, 8°.). [Jungmann (Joseph), Historie literatury české, d. i. Geschichte der čechischen Literatur (Prag 1849, F. Řiwnáč, schm. 4°.). Zweite von W. W. Tomek besorgte Aufl., S. 646.]