BLKÖ:Traunfellner, Jacob

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Traunbauer
Band: 47 (1883), ab Seite: 26. (Quelle)
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Traunfellner, Jacob (Maler und Kupferstecher, geb. in Wien 1742, gest. ebenda 15. Mai 1800). Dieser nicht unbedeutende Künstler, über dessen Leben und Schaffen nur sehr unvollkommene Nachrichten vorliegen, widmete sich an der Wiener Akademie der bildenden Künste vornehmlich dem Landschaftsfache, und zwar mit großem Erfolge. Später wurde er Professor der Zeichenkunst an diesem Institute und Mitglied desselben. Er malte in Oel, in Aquatinta und Gouache, in Tusch und Bister landschaftliche Bilder, die er sehr geschmackvoll mit Figuren und Architectur staffirte. Zu . seinen in Tusch und Bister ausgeführten Zeichnungen bediente er sich zuweilen farbigen Papiers und höhte mit Weiß. Bei seinen Umrissen arbeitete er mit der Feder oder zeichnete mit dem Pinsel. Ueber seine Oellandschaften und Aquarellen können wir nur wenig berichten, dagegen sind seine in Schwarzkunst ausgeführten Blätter bekannter, und wir nennen von denselben: „Die Erweckung des Lazarus“, nach Rembrandt (gr. Qu.-Fol.), es gibt davon Drucke vor aller Schrift, und auch Abdrücke in Farben; – „Die h. Jungfrau mit dem Kinde“, nach Solimena (Fol.); – „Il Soffiatore“, nach Quadal (Fol.); – „Il Geloso“, nach Ebendemselben [27] (Fol.), dieses und das vorige sind in den ersten Abdrücken ohne Schrift; – „Eine Alte“, Gegenstück zum „Geloso“; – „Ein sitzender Alter rupft einen todten Vogel“, nach M. F. Quadal (Fol.), auch vor der Schrift nur mit dem Künstlernamen. Die vorbenannten Blätter möchten ohne Ausnahme Jacob Traunfellner’s Arbeiten sein. – Nun aber hatte unser Künstler einen Sohn Gottlieb (geb. in Wien 1778, gest. ebenda 29. Juni 1811), der im Jahre 1797, in welchem er sich in der historischen Handzeichnungsclasse der k. k. Akademie der bildenden Künste zu Wien befand, aus dem Zeichnen den dritten, 1799 aber in der Schabekunst den zweiten Preis erhielt. Einige wollen aus der Unterschrift G. Traunfellner, welche sich auf mehreren Bildern findet, Giacomo Traunfellner herauslesen und diese Bilder dem Vater Jacob vindiciren, während die Annahme, den tüchtigen Sohn Gottlieb für den Schaber gelten zu lassen, doch näher liegt. Zu den mit G. Traunfellner bezeichneten Blättern gehören: „La Nymphe aux bains“, ein dem Bade entstiegenes nacktes sitzendes Mädchen und noch zwei andere im Wasser neben dem Gebüsch befindliche. Bezeichnet: G. Traunfellner sc. 1799 nach Oellenhainz (sehr gr. Fol.). Dieses als Jacob Traunfellner’s Hauptblatt bezeichnete Blatt befand sich auch in der historischen Kunstausstellung 1877, welche aus Anlaß der Eröffnung des neuen Akademiegebäudes statthatte; – „Büste eines geharnischten Ritters“, im Profil nach rechts, G. Traunfellner 1795 sc. (Fol.); – „J. B. Graf Eszterházy“, nach Oellenhainz (Fol.), sehr seltenes Blatt. Gottlieb Traunfellner lebte als Zeichenmeister in Wien und starb im besten Mannesalter von erst 33 Jahren.

Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, (E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XIX, S. 49.