BLKÖ:Tranquilli, Giuseppe
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 46 (1882), ab Seite: 268. (Quelle) | |||
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Tranquilli, Giuseppe (Componist, geb. zu Padua um das Jahr 1820). Ein trefflicher Tonkünstler aus der Zeit der österreichischen Regierung im lombardo-venetianischen Königreich. Sein erster Meister war Pietro Bresciani, ein trefflicher Paduaner Musicus und Componist mehrerer größerer kirchlicher und profaner Tonstücke, unter letzteren der Opern: „La fiera di Frascati“ und „I promessi sposi“. Später wurde er ein Schüler Melchior Balbi’s, eines ausgezeichneten Contrapunktisten, dessen Tochter Emilie selbst gute Sonaten componirte. So theoretisch und praktisch ausgebildet, zeigte sich der noch sehr junge Tonkünstler völlig befähigt, bei Musikfesten und kirchlichen Feierlichkeiten als Director größerer Orchester zu fungiren. Ein gründlicher Contrapunktist, schrieb er mehrere Messen und andere Kirchenmusikstücke, welche allgemeinen Beifall fanden. Im Carneval 1847/48 brachte er auch auf dem Padovaner Theater Concordi eine Opera seria in drei Acten, betitelt: „Esther“, zur Darstellung; aber die politischen Wirren, welche sich eben vorbereiteten, und die nichts weniger als entsprechenden Kräfte, die bei der Aufführung mitwirkten, waren Ursache, daß der Erfolg hinter den Erwartungen des Componisten zurückblieb. Ueber Tranquilli’s spätere Lebensverhältnisse und Arbeiten fehlen alle Nachrichten, wie denn auch sein Name in den neueren und neuesten biographischen Musikwerken (von Bernsdorf-Schladebach, Riemann u. A.) gar nicht vorkommt.
- Pietrucci (Napoleone). Biografia degli artisti Padovani (Padova 1858, gr. 8°.) p. 267.