BLKÖ:Tosi, Joseph
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 46 (1882), ab Seite: 223. (Quelle) | |||
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Braumüller, gr. 8°., VI und 251 S.) im Druck erschienen und als der beste Commentar dieses in der Geschichte der menschlichen Cultur so denkwürdigen Schriftstücks, das ja aber selbstredend eigentlich gar keinen Commentar braucht, bezeichnet wurden. Tosi hinterließ eine an werthvollen theologischen Werken reiche Bibliothek, welche durch den Wiener Buchhändler August Prandel am 8. October 1875 zur öffentlichen Versteigerung kam. Der Auctionskatalog zählte auf 60 Seiten 1640 Nummern.
Tosi, Joseph (gelehrter Theolog, geb. zu Witschem in Steiermark im Jahre 1824, gest. zu Wien 14. Mai 1877). Nachdem er im Jahre 1846 zu Gratz die Priesterweihe empfangen hatte, wirkte er drei Jahre hindurch in der Seelsorge. Dann trat er auf den Wunsch seines Bischofs zu weiterem Studium der Theologie in das Frintaneum zu Wien, wo er 1851 die theologische Doctorwürde erlangte. Noch im nämlichen Jahre als supplirender Professor der Dogmatik an die Gratzer Universität berufen, ward er 1853 daselbst ö. o. Professor. 1868 kam er in gleicher Eigenschaft an die Wiener Hochschule, von welcher er schon 1871 für ein Canonicat am Stephansdome präsentirt wurde. Erst 51 Jahre alt, starb er als Domcapitular des Metropolitan-Capitels zu St. Stephan. Tosi war ein gelehrter Theolog, der die jüngsten Enuntiationen der päpstlichen Curie zum Gegenstande seiner Studien machte und namentlich als Anwalt des denkwürdigen Syllabus auftrat. Er hielt darüber auch Vorträge, welche unter dem Titel: „Vorlesungen über den Syllabus errorum der päpstlichen Encyclica vom 8. December 1864“ (Wien 1865,- Vaterland (Wiener polit. Blatt) 1875, Nr. 134. – Neue Freie Presse (Wiener polit. Blatt) 1875, Nr. 3850, in der „Kleinen Chronik“.