Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 46 (1882), ab Seite: 166. (Quelle)
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Tosa, Franz (Bildhauer, geb. in Padua, Geburtsjahr unbekannt). Zeitgenoß. Die Zeit seiner Geburt dürfte wohl in den Anfang der Dreißiger-Jahre fallen. Tosa ist ein Künstler, der sich in [167] der Periode der österreichischen Regierung in Oberitalien herangebildet hat. Obgleich mittellos, griff er, seinem Talente vertrauend, zum Meißel; unter Mühen und Entbehrungen behielt er sein Ziel fest im Auge und arbeitete in der Bildhauerschule der k. k. Akademie der bildenden Künste in Venedig. Im Jahre 1857 erschien er zum ersten Male auf der akademischen Ausstellung dieser Stadt, und zwar mit einem kleinen Christus, und einer Madonnastatue in Lebensgröße. Bewunderte man am Christus die anatomische Wahrheit des Körpers und den Ausdruck des Leidens im Angesicht des Erlösers, so erregte die Madonna nicht minder durch die Hoheit und Würde, die aus dem Gebilde sprachen, gerechtes Aufsehen. Ein Kritiker, Cabianca, bezeichnete die Statue als „figura tutta ingenuità, vestita graziosamente, spirante freschezza e divozione“. In der Ausstellung des folgenden Jahres 1858 zeichnete er sich durch einen geschnitzten Bilderrahmen aus. Im Styl des Cinquecento gehalten, war seine Ornamentik ungemein reich, und dabei doch das Ganze nicht schwerfällig und durchaus geschmackvoll. In den lexikalischen Werken über Künstler suchen wir seinen Namen vergebens.

Pietrucci (Napoleone). Biografia degli artisti Padovani (Padova 1858) p. 266.