Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Tischler, Ludwig
Band: 45 (1882), ab Seite: 179. (Quelle)
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Tischler, Anton (Kupferstecher, geb. in Wien 1721, gest. um das Jahr 1780). Ein Schüler des tüchtigen Kupferstechers Joseph Camerata, der 1803 als Professor an der Dresdener Kunstakademie gestorben ist. In Berlin und zuletzt in Paris in seiner Kunst weiter ausgebildet, ging er wieder nach Dresden, wo er für das Galeriewerk des Grafen Brühl arbeitete. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Wien, wo er auch um 1780 starb. Von seinen Stichen sind erwähnenswerth: „Die Flucht in Egypten“, nach Domenico Feti’s Bild in der Wiener Belvedere-Galerie (gr. Qu.-Fol.); – „Le duelliste blessé“, ein alter Wundarzt untersucht mit einem Instrumente die Wunde eines vor seinem Bette auf einigen Stühlen liegenden halbentblößten Officiers, zur Seite des Arztes eine weinende Frau; nach einem auf Holz gemalten Bilde von Gerh. Dow, das seinerzeit in der Belvedere-Galerie hing (gr. Fol.); – „Le souvenir de la mort“, nach dem Bilde von G. de Lairesse [180] in der Dresdener Galerie für das Cabinet du Roi in Paris gestochen (gr. Qu.-Fol.); – „Jäger, einen Hirsch durch den Fluss verfolgend“; – *„ Les voitures“, Fuhrleute auf der Straße, links Wasser; – *„Halte flamaine“, eine Gruppe von Soldaten; – „Retard de chasse“, Gruppe mit zwei Pferden, alle vier in gr. Qu.-Fol. und nach Bildern von Phil. Wouwermans, in der Brühl’schen Galerie in Dresden; „Les Voitures“ ist auch von P. Filloeil und „Retard de chasse“ von Beaumont gestochen; Tischler’s Blätter sind aber von der Gegenseite ausgeführt; – „Les caresses réciproques“ nach Jeaurat (Qu.-Fol.); – *Josephus II. Roi de Rome et de Germanie“, große Büste des Kaisers in seiner Jugend und im reichen Hofkleid, P. Lion del., A. Tischler sc. (gr. Fol.) in Pitteri’s Manier, seltenes Blatt; die mit einem Stern (*) bezeichneten Blätter befinden sich in der Sammlung der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien; – „Johannes Christophorus Knoefel primus Architectus Pol. Elect. Saxon.“ Van der Schmissen pinx. A. Tischler sc. (gr. Fol.); – die Verzierungen zur Beschreibung des Wiener Theaterfestes: „Alcide al bivio“, nach G. Guglielmi 1761; – Titelblatt und Vignetten zu dem in Wien im Jahre 1762 aufgeführten Drama „Il triomfo di Clelia“ nach H. de la Pegna. – Ein anderer Anton Tischler, vielleicht ein Sohn des Vorigen, arbeitete um das Jahr 1791 zu Ofen. Man findet von ihm, wie Nagler schreibt, „schlechte Vignetten“ und Titelblätter.

Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XVIII, S. 525.