BLKÖ:Teuffenbach, Ortolph (bis 1346)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 44 (1882), ab Seite: 75. (Quelle)
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50. Ortolph (gest. im Stifte Reichersberg in Oberösterreich im Jahre 1346). Nach dem heutigen Stande der Forschung über die Familie Teuffenbach können wir den in Rede Stehenden nicht mit Bestimmtheit in die Geschlechtsfolge einreihen. Gleichzeitig mit ihm lebte ein Ortolph Teuffenbach, Sohn Ernst von Teuffenbach’s aus dessen Ehe mit einer Margarethe, deren Familienname nicht bekannt ist. Dieser Ortolph, der in Urkunden zwischen 1328–1340 genannt wird, war mit Elsbeth von Weißbriach verheiratet, ohne jedoch Nachkommenschaft zu haben. Unser Ortolph dagegen war im Jahre 1327 Pfarrer zu Obernberg und Schaffner im Stifte Reichersberg. Nach dem Tode des Stiftsadministrators Conrad II. im Jahre 1332 auf Bitte der Chorherren die Verwaltung des schon im Verfalle begriffenen Institutes übernehmend, führte er dieselbe, bis der Chorherr Hermann unter dem Namen Hermann II. zum Propst gewählt wurde. Dieser brachte die Wirthschaft immer mehr herab, und der gänzliche Verfall würde unausbleiblich gewesen sein, wenn nicht Ortolph von Teuffenbach, [76] mittlerweile Canonicus von Passau, Archidiakon von Mattsee und Kanzler des Herzogs von Baiern, auf Fürbitte des Bischofs von Passau 1335 für zwölf Jahre die Administration des Stiftes mit allen Vollmachten eines wirklichen Propstes übernommen hätte. Mit aller Energie führte Ortolph das Regiment und Bernard Appel schreibt in dem unten genannten Werke: „Sein Andenken wird, so lange das Lob Gottes in des Klosters Hallen nicht verstummet, immerdar auch gesegnet bleiben, denn in ihm verehrt Reichersberg dankbar seinen Retter und Wiederhersteller aus dem ihm drohenden Verfalle. Durch die höchst seltene Uneigennützigkeit, mit der er sein eigenes Vermögen und alle seine Kräfte der Wiederaufrichtung des so herabgekommenen Stiftes zum Opfer brachte, und durch seine unermüdete Sorgfalt und gewissenhafte Treue, mit welcher er die Verwaltung führte, war es ihm nicht nur gelungen, während seiner elfjährigen Wirksamkeit die verpfändeten Stiftsgüter einzulösen und die Schulden abzutragen, sondern auch das Stift in eine solche glückliche Lage zu versetzen, daß es, in seinem Fortbestand gesichert, allen Anforderungen seiner religiösen Bestimmung getreulich wieder nachkommen konnte“. [Appel (Bernard), Geschichte des regulirten lateranensischen Chorherrenstiftes des heiligen Augustin zu Reichersberg in Oberösterreich (Linz 1857, J. Feichtinger, 8°.) S. 128 und 129, 131–137.] –