BLKÖ:Teleki, Katharina

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Teleki, Ladislaus
Band: 43 (1881), ab Seite: 236. (Quelle)
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23. Katharina (geb. 1690, gest. 1749), eine geborene Gräfin Bethlen, lebte mit ihrem ersten Gemale Ladislaus Grafen Haller nur vierthalb Jahre. Ihrem zweiten Gatten Grafen Joseph Teleki, einem Bruder der drei Stifter der Hauptstämme des Hauses Teleki: Michael, Paul und Alexander, gebar sie viele Kinder, welche aber alle frühzeitig, die meisten vor ihren Eltern, starben. Gräfin Katharina gehörte zu den sogenannten gelehrten Frauen. Nächst den Naturwissenschaften, vornehmlich der Botanik, war es namentlich die Medicin, an welcher sie so großes Interesse fand, daß sie mit den ersten Aerzten ihrer Zeit einen gelehrten Briefwechsel unterhielt. So zählten unter Anderen auch Samuel Kölöséri (geb. 1662, gest. 1732), ein seinerzeit berühmter ungarischer Arzt und Naturforscher, und Martin Borosnyay-Nagy zu ihren gelehrten Freunden. Aber auch die übrigen Wissenschaftszweige, so z. B. Theologie und Philosophie, vernachlässigte sie nicht. Ihre schriftstellerische Thätigkeit aber hatte einen ausschließlich religiösen Charakter. Die hohe Dame schrieb in ungarischer Sprache Gebete und geistliche Betrachtungen, die in einem Bande gesammelt sind, welcher den Titel führt: „Der starke Vertheidigungsschild, vermöge dessen der Christ gegen die feurigen Pfeile der Versuchung zum Bösen sich selbst bewahren kann“. Doch blieb, wie es den Anschein hat, diese Sammlung nur Manuscript. Wie Friedrich Schuler von Libloy in seiner Sylvestergabe für 1857: „Kurzer Ueberblick der Literaturgeschichte Siebenbürgens“, S. 79, meldet, hätte „die naturkundige Dame, voll edlen Sinnes für Wissenschaft und Religiosität“, ihre Autobiographie in ungarischer Sprache geschrieben. Ihre ansehnliche Bibliothek, in welcher sich kostbare Druckschriften und Manuscripte befanden, vermachte sie kurz vor ihrem Tode dem Gymnasium zu Enyed in Siebenbürgen. Sie starb im Alter von 59 Jahren. [Allgemeine Theater-Zeitung, Redigirt von Adolph Bäuerle (Wien, kl. Fol.) XVIII. Jahrg. (1825), Nr. 30: „Gelehrte Ungarinen“. Von J. Melzer.] –